Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt
dem Griechischen, es bedeutet Privatperson.«
»Gerade noch einmal Glück gehabt«, spottete Manoli. »Ich wollte Sie gerade auf dem Titan aussetzen.«
»Danke!«
»Noch kann ich mich umentscheiden, wir sind noch nicht da. Aber bald.« Manoli wandte sich an Gucky. »Wir nähern uns der Umlaufbahn des Titan. Ich weiß nicht, wie die Landung wird – aber es wäre besser, wenn du wach bist. Und wir sollten die Kampfanzüge anziehen – wir wissen nicht, was uns erwartet.«
Gucky gähnte und strich sich mit den Pfoten über die Augen. »Ich verstehe nicht ... ich bin so müde.«
»Ich kenne das Gefühl«, sagte Manoli.
Aescunnar schaute besorgt zu ihm hinüber. Manoli schien diesen Blick aufgefangen zu haben. »Keine Angst, mir geht es gut. Ich bin Arzt, ich habe mich mehrfach auf Herz und Nieren getestet. Es ist nur so eine eigenartige ... Müdigkeit und Übelkeit.«
»Ist viel passiert in den letzten Tagen ...«, sagte Aescunnar.
Manoli ging darauf nicht ein. Nacheinander zogen alle drei die Kampfanzüge an.
Aescunnars Blick ruhte wieder auf den Anzeigen. Vor ihnen war der Titan zu sehen. Dieses Mal brauchte er keine erklärenden Daten vom Holo, um den Mond zu erkennen. Der Titan sah wie ein eierfarbener Ball aus. Sein Holo zeigte ihm die wichtigen Daten über Saturn VI – die Sonnenentfernung, seine Bahnneigung, Umlaufzeit ... und andere Dinge, die er nur mit einigem Nachdenken einordnen konnte, wie Albedo und Siderische Rotation .
Aescunnar wurde von Manoli aus seinem Studium der Angaben gerissen: »Ich gehe in eine Umlaufbahn.«
Manoli wirkte jetzt wie ein hundertprozentig professioneller Astronaut. Nichts erinnerte daran, dass er eigentlich ausgebildet worden war, um Raumschiffe nur bis zum erdnahen Mond zu fliegen. Er war voll in seinem Element. Der Titan drehte sich unter ihnen weg, während Manoli in eine Umlaufbahn einscherte.
»Was haben Sie vor?«, fragte Aescunnar.
»Ich will versuchen, möglichst nahe der Stelle zu landen, wo Tifflor das Wrack gefunden hat.« Der Arzt wandte sich wieder der Steuerung des Aufklärers zu.
Sie umrundeten den Mond halb, bevor Manoli den Punkt erreicht hatte, um ein Landemanöver einzuleiten.
Die Spitze des Raumschiffes kippte nach vorne. Der Titan füllte das ganze Holo aus. Auf einmal krachte es im Raumschiff. Aescunnar wurde aus seinem Sitz nach oben geworfen und landete unsanft.
Gucky hatte seinen Sturz mit seinen Mutantengaben abgefangen, er saß jetzt angestrengt und mit beiden Pfoten den Sitz umklammernd. Manoli war damit beschäftigt, fieberhaft an der Steuerung herumzufuhrwerken.
»Was ist los?«, fragte Aescunnar.
»Ich weiß es nicht«, antwortete Manoli. »Ich habe keine Kontrolle mehr über die Schiffssysteme ... ich versuche, einen Absturz zu verhindern!«
10.
Unter den Sternen Reyans
Reyan, irgendwann
Es war am Abend kühl geworden. Rhodan hatte sich aus den ferronischen Kleidungsstücken, die man ihnen bis zur Reinigung und Reparatur ihrer eigenen Sachen überlassen hatte, einen Überwurf ausgesucht, der ein wenig an einen Poncho erinnerte. Nun stand er am Rand der Balustrade, welche den Abschluss des obersten Stockwerks bildete.
Er hatte mit seiner Einschätzung recht gehabt: Das oberste Stockwerk des Hauses bildete wirklich ein Appartement mit einem großen Dachgarten. Hier brachte man wahrscheinlich normalerweise wichtigere Gäste als sie unter, aber das Appartement war leer gewesen, daher hatte man sie hier einquartiert. Und natürlich spielte die Sicherheit eine Rolle. Hier oben waren sie nur aus der Luft angreifbar und konnten ausschließlich durch die Luft verschwinden. Da die Ferronen nichts von Tschubais Fähigkeiten wussten, mussten sie davon ausgehen, dass die Gäste hier sicher waren und über keine Fluchtmöglichkeit verfügten.
Bull trat leise neben ihn. »Na? Wieder wach?«, fragte Perry Rhodan.
Bull unterdrückte ein Gähnen. »Ich weiß auch nicht. Ich fühle mich so ... schlapp.«
Rhodan schaute ihn besorgt an.
Bull wechselte das Thema. »Was suchst du, Perry? Vertraute Sternbilder?«
»Das auch. Aber ich hatte gehofft, dass ich anhand der Verschiebung der Sternbilder berechnen könnte, wann wir uns befinden.«
»Eine gute Idee. Aber unrealistisch – richtig?«
»Ja, unrealistisch. Weder habe ich Erfahrung mit den veränderten Bedingungen der Beobachtung aus einem anderen Sonnensystem. Noch habe ich irgendwelche Instrumente.« Rhodan seufzte. »Aber selbst wenn ich das alles wüsste, hätte ich keine
Weitere Kostenlose Bücher