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Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Titel: Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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Arme aufgehalten hätte.
    »Sie wollen Hilfe?« Seine gut zwei Meter hohe Gestalt schwankte, als sei er unschlüssig, was von ihm erwartet wurde. »Ich suche Hilfe.«
    Quartärer Zugewinn könnte über eine quintäre Verbindung möglich sein, aber das verstehen Arkoniden nicht, selbst diese drei nicht, dachte er traurig. Seine Gedanken flossen klar lesbar in Michalownas Bewusstsein, auch wenn sie immer noch nicht alles begriff.
    Nun gut. Ihr blieb wahrscheinlich nur eine Möglichkeit. Sie musste ihr Talent offenbaren. »Versuchen Sie es. Vielleicht verstehen wir ja doch.«
    Oger-214 blieb ruckartig stehen. »Was meinen Sie?«
    »Das wissen Sie.« Tatjana Michalowna hoffte, dass er begriff. Vielleicht konnte er ihre Gedanken lesen, wenn sie intensiv genug dachte: Es käme auf den Versuch an, ihrer beider Fähigkeiten gewissermaßen kurzzuschließen.
    Ich ... möchte ... Sie ... verstehen!, dachte sie, so konzentriert und klar sie konnte.
    Er reagierte nicht. »Was meinen Sie?«, wiederholte er.
    Hören Sie mir zu!
    Seine Gedanken flogen empor und zerstreuten sich wie ein Schwarm Sperlinge, die ein Knall aufscheuchte. Und dann spürte sie, wie etwas »einrastete«, als ob sich Nut und Feder ineinanderschöben. Von einem Herzschlag auf den anderen verstand sie seine Gedankenstimme klar und laut und deutlich. Es funktionierte!
    Was ...?
    Ich bin es. Sie kennen mich als Hohe Inspekteurin Tiara da Efelith. Lassen wir es dabei bewenden, dass ich ähnliche Talente habe wie die Orgh.
    Oger-214 griff mit seinen restlichen drei Armen nach ihr und zog sie heran. Es geschah so schnell, dass sie nicht dazu kam, sich zu wehren. Unnachgiebig presste er sie an sich und neigte ihr den Kopf mit den klackenden Mandibeln entgegen.
    Plötzlich ergriff sie Angst. Hüten Sie sich, mir etwas anzutun!
    Oh. Nein. Verzeihen Sie. Ich ... Er ließ sie ruckartig los, stieß sie von sich.
    Die mentale Verbindung gab einen misstönenden Nicht-Laut von sich wie zerspringende Klaviersaiten und riss.
    Trker-Hon packte zu und verhinderte, dass Michalowna stürzte. Er zischte, duckte sich angriffsbereit und schob sich schützend vor sie.
    Oger-214 ließ die beiden oberen Körperdrittel kreisen und verlagerte sein Gewicht abwechselnd auf seine drei Beine. Das glaubt mir niemand. Sie ... sie sind anders. Ich wusste es. Aber ...
    Langsam wurde er kleiner. Tatjana Michalowna brauchte einige Atemzüge, bis sie erkannte, woran das lag: Seine Beine wurden kürzer, wie Teleskopstangen, die man einzog. Diese Orgh waren eine erstaunliche Spezies!
    Als die Antennenspitze seines Kopfes gerade in ihrer Augenhöhe war, endete diese körperliche Veränderung. Oger-214 machte sich für sie kleiner – wenn sie richtig vermutete, wollte er sich ihr damit unterwerfen oder ihr klarmachen, dass er harmlos war und sie nichts zu fürchten hatte. Sie streckte ihm ihre rechte Hand entgegen.
    Es dauerte einige bange Herzschläge, bis er sie seinerseits mit seiner rechten oberen Hand ergriff. Das Chitin fühlte sich merkwürdig warm und glatt und zugleich rau und kalt an.
    Sanft legte er ihre Hand auf seine Kopfantenne. Beinah sofort kam ihre Verbindung wieder zustande.
    Sie tastete sich mit ihren telepathischen Fühlern vorwärts, alarmiert und fluchtbereit. Sie konnte es sich nicht leisten, ihm vollkommen zu vertrauen, ehe sie nicht begriff, wie sein Volk dachte.
    Sie sind ein merkwürdiges Volk, dachte Oger-214. Ihr Verhalten ist für uns nur schwer nachvollziehbar, es folgt keinem Muster.
    Ich erkenne bei Ihrem Volk auch kein Muster. Ich sehe nur, wie mitleidlos ihr Orgh seid.
    Oger-214 ließ sie einen Hauch Verärgerung spüren, umgehend gefolgt von Resignation. Sie sind die Mitleidlosen.
    Erklären Sie es uns!
    Es gibt unterschiedliche Zielebenen des Daseins. Primarius geht es um den Fortbestand des eigenen Volkes. Auf den drei nachfolgenden Ebenen stehen die Sicherheit, der Wohlstand und der Ruhm der direkten Bezugsgruppen, und erst dann, quintarius, folgt das persönliche Wohlergehen. Und wir richten unser Handeln streng an diesen Zielebenen aus. Wer krank ist, darf sein Volk damit nicht beeinträchtigen: Er muss sein Wissen weitergeben, er darf die anderen nicht noch mehr belasten als durch seinen eigenen Ausfall. Das ist wahres Mitleid. Was Sie tun, ist dagegen ... Verschwendung. Verstehen Sie das nicht?
    Allmählich begriff Michalowna, wie die Orgh dachten. Wenn die Arkoniden tatsächlich ihre Königin bedrohten, war das Primärziel, die Erhaltung ihrer Art,

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