Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter
Weltenspalter. Ich habe keine Zeit mehr zu verlieren!«
16.
Skelir
Berenger IV, 7. Oktober 2036
»Schön stillhalten!« Dr. Haggard zog eine große Spritze auf und strahlte sie an. »Ihre Haut ist ein bisschen zu widerstandsfähig für unsere normalen Instrumente. Leider benötige ich eine Blutprobe von Ihnen.«
Skelir und Jenves beobachteten den hünenhaften Menschen misstrauisch.
»Sie könnten uns gehen lassen«, schlug Skelir vor.
»Es gibt ein Abkommen«, ergänzte Jenves. »Sie dürfen uns gar nicht hierbehalten.«
»Nicht wir haben den Vertrag gebrochen«, belehrte sie Haggard und stach die Spritze in Jenves' Körper. »Ihr Tun, Ihre Verantwortung. So einfach ist das.«
»Ich bin nicht einmal sicher, wohin Sie uns gebracht haben.«
Haggard legte die Spritze weg und wiederholte die Prozedur mit einer anderen Spritze an Skelir. »Sie befinden sich in meinem behelfsmäßigen kleinen Hospital auf dem vierten Mond von Berenger.« Er nahm die beiden Blutproben und steckte sie in eine Analyseeinheit. »Es wird ein wenig dauern. Falls Sie sich fragen, warum wir uns hier aufhalten: Die fehlende Atmosphäre könnte dazu beitragen, die Seuche einzudämmen.«
»Seuche?«, fragte Skelir. »Was für eine Seuche?«
»Die Seuche, die Sie auf der Erde eingeschleppt haben«, behauptete Haggard.
Jenves polterte los. »Wir waren noch nicht auf der Erde!«, widersprach er.
»Nicht Sie persönlich«, beschwichtigte Haggard. »Aber es waren Fantan. Wir haben Sie hierher gebeten, damit Sie uns helfen können, der Seuche Herr zu werden.«
»Wir haben keine Seuche im Gepäck, wenn wir fremde Welten bereisen«, argumentierte Skelir. »Wir Fantan sind eine erfahrene raumfahrende Zivilisation und treffen jegliche erdenkliche Sicherheitsvorkehrung, in unserem Interesse wie in dem jener, die wir besuchen.«
»So?« Haggard schnaufte. »Dann erklären Sie mir, wieso wir hier vier Patienten haben, die im Sterben liegen – nachdem sie mit Ihnen Kontakt hatten! Kommen Sie mit, ich zeige sie Ihnen!«
Nur zwanzig Meter trennten das Labor, in dem Haggard an den beiden Fantan »Versuche durchgeführt« hatte, wie Jenves es nannte, bis zu der Medoabteilung, in der vier den beiden Fantan nur allzu bekannte Lebewesen lagen. Vier ehemalige Besun.
»Ui«, machte Jenves. »Ui.«
Skelir sagte gar nichts, aber er war ebenso geschockt.
Im gleichen Moment bäumten sich die vier Kranken in ihren Betten auf. Sie rissen an den Gurten, die sie festhielten. Und sie schrien. Es waren wortlose, leere Schreie, aber es war sofort klar, wem sie galten.
Haggard reagierte schnell und instinktiv richtig. »Raus mit Ihnen!« Er schlug von innen die Tür zu.
Sie hörten noch seine Stimme: »Ich will eine Erklärung! Sobald ich das hier im Griff habe!«
Dann tauchten Sicherheitsleute auf und eskortierten die beiden Fantan in einen kleinen, fensterlosen Raum, mindestens hundert Meter von der Krankenstation entfernt.
»Ui«, machte Jenves. »Ui.«
17.
Crest
Kedhassan, Tag 4, morgens
Die Glänzende Stadt war zum Hexenkessel geworden: Der Feuerschlag, der eigentlich Tatjana Michalowna, Crest und Trker-Hon gegolten hatte, hatte nicht nur einen Dreierkomplex der Türme zum Einsturz gebracht, sondern auch die Wut der Ilts angestachelt. Die Glänzende Stadt war ihr Zuhause. Sie hatten sich daraus vertreiben lassen, aber sie würden nicht zulassen, dass die Orgh sie zerstörten.
In Windeseile waren immer mehr Ilts aufgetaucht und nach draußen gestürmt, hatten die Orgh in Kämpfe verwickelt – und die Orgh ihrerseits hatten weitere Unterstützung angefordert.
Dhargans Truppe blieb bei den drei Fremden. Das erwies sich als Glück: Die Orgh drangen nun auf der Jagd nach ihren Opfern in die Unterstadt vor. Ohne die Ortskenntnis und das militärische Training der Ilts wäre die Flucht längst zu Ende gewesen.
Schließlich führte Dhargan sie zu einem weiteren Gang, der direkt an die Oberfläche führte, wenn auch etwas außerhalb der Glänzenden Stadt.
Was sie sahen, brachte Crest beinah an den Rand der Verzweiflung: Über der Stadt kreisten arkonidische Gleiter und sogar Beiboote, die aufseiten der Orgh in die Kämpfe eingriffen.
»Das ... kann nicht sein. Das ist nicht die Art des Imperiums. Das ist barbarisch.«
Trker-Hon stützte ihn mit einer Hand. »Wir befinden uns in einer barbarischen Zeit. Ihr Volk ist nicht besser und nicht schlechter als andere. Kommen Sie, wir gehen wieder in den Untergrund.«
Sie wandten sich um und kletterten
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