Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
blieb keine Zeit, auch nur einen Moment lang an die Besatzung zu denken. Tarts übernahm nun selbst die Steuerung der TOSOMA und versuchte das Schiff in den Kurs des feindlichen Aufklärers zu bringen. Wenn es gelang, konnten sie die Gegner in die Zange nehmen.
Die TOSOMA sprang überlichtschnell über eine Strecke von wenigen Lichtsekunden. Tarts stellte sich um, orientierte sich an der neuen Position. Sein ebenso verwegener wie verzweifelter Plan war gelungen.
Der Methan-Aufklärer raste exakt auf die TOSOMA zu, gefolgt von den arkonidischen Jägern. Der Planet lag hinter dem Schiff, eine blaugrüne Scheibe, über deren oberem Ende das Licht des roten Zwerges hervorbrach wie eine leuchtende Aura.
Ein neuer Tag, dachte Tarts. Aber nicht für euch. Er feuerte. Die Salve schmetterte in den Schutzschirm des Aufklärers. Das Schiff verwandelte sich in ein blitzendes Etwas, als der Schirm die Energien teils absorbierte, teils ableitete. Die TOSOMA-Jäger konnten ebenfalls angreifen, schossen und trafen zielgenau.
Einen Augenblick lang fühlte Tarts unendliche Erleichterung. Nur noch wenige Atemzüge, und der Schirm würde überlastet zerplatzen. Der Aufklärer hatte keine Chance mehr.
Alles, was danach kam, konnte man sehen. Vielleicht war das Verhängnis noch einmal abgewendet worden. Womöglich hatten die Methans nach der Entdeckung der Sonde nicht sofort eine Nachricht an ihr Militär weitergeleitet.
Der Methan-Aufklärer verschwand.
Aber nicht, weil der Schirm kollabierte und das Schiff zerfetzt wurde, sondern weil es im letzten Augenblick vor seiner Zerstörung in den Hyperraum gesprungen war.
Abrupt herrschte Stille in der Zentrale der TOSOMA. Jedem Besatzungsmitglied war klar, was das bedeutete. Selbst Tarts de Telomar, der sich als einen alten Narren beschimpfte, der sich von seinen Hoffnungen leiten ließ, konnte sich nun keinen Illusionen mehr hingeben. Die Methans würden schon bald zurückkehren, und das in absoluter Überzahl. Ein großes militärisches Geschwader wartete sicher nur darauf, den Widerstand der Arkoniden zu erdrücken.
Der Untergang von Atlantis war besiegelt.
Tarts baute eine Funkverbindung zur Kolonie auf. »Evakuierung vorantreiben!« Die Stimme drohte zu versagen. »Schnell!«
Er steuerte die TOSOMA zurück nach Larsaf III und befahl den Jägern, die Stellung zu halten. Er würde zurückkehren und sie einsammeln, sobald es ihm möglich war. Sie erst noch einzuschleusen würde zu viel Zeit kosten. Er musste die Kolonie bis zum letzten Atemzug verteidigen, so vielen Arkoniden, wie es ging, die Flucht ermöglichen.
Es überlief ihn eiskalt, als er an all die Schiffe des Geleitzugs dachte, die dem Untergang geweiht waren, wenn sie nicht schnell genug flohen. Tausende Zivilisten befanden sich an Bord.
Die TOSOMA materialisierte über Larsaf III.
Und nur kurz danach fielen zylinderförmige Kriegsschiffe aus dem Hyperraum. Fünf. Zehn. Zwanzig.
Dies ist das Ende, dachte Tarts und befahl den Angriff.
11.
Evakuierung
Crest da Zoltral
Soldaten stürmten in den Raum. »Mitkommen!«, schrie einer von ihnen.
Im Hintergrund heulte noch immer der Alarm, ein nervtötendes Geräusch, das sich nur langsam auf eine geringere Lautstärke regulierte. Crest wusste, was es zu bedeuten hatte: Der Ton unterschied sich von demjenigen, der 10.000 Jahre später auf arkonidischen Kriegsschiffen in Gebrauch war, die Symbolik dahinter war unmissverständlich. Sie wurden angegriffen.
»Was ...«, begann Trker-Hon.
Der andere ließ ihn nicht aussprechen. »Angriff der Methans! Die Kolonie wird evakuiert, Sie werden in einer höheren Sicherheitsstufe verwahrt.«
»Man sperrt uns in eine Zelle, während ...«
»Reine Vorsorge«, unterbrach der Soldat erneut. »Und nun folgen Sie mir, oder wir wenden Gewalt an!«
»Ihre Worte klingen nicht so beruhigend, wie Sie sollten«, ätzte Tatjana Michalowna.
»Sorgen Sie sich nicht! Unsere Truppen werden den Angriff zurückschlagen.«
Crest wechselte einen vielsagenden Blick mit seinen Begleitern. Ganz sicher nicht. Dies also war der Beginn des Untergangs von Atlantis.
Auch Quiniu Soptor schien das zu wissen. »Müssen weg«, flüsterte sie, so leise, dass Crest sie gerade noch verstand. Ihre Stimme klang rau, und der Blick huschte noch immer unstet durch den Raum. Was mochte hinter ihr liegen? Und was in aller Welt war mit Rico geschehen, dem Roboter, der einer unvorstellbar hochwertigen Technologie entstammte?
»Weeeg hier!«, dehnte Quiniu.
Doch
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