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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sich demgemäß in der Halbkugel befinden – und eben nicht auf der flachen Seite.
    Der Sog des Strudels wurde stärker, sein Radius verengte sich. Es war ein Zeichen, dass er sich der Öffnung im Meeresgrund nähern musste.
    Rhodan zwang sich ruhig zu atmen, sich nicht gegen die Strömung zu wehren. Es war zu spät. Er hatte seine Entscheidung getroffen. Entweder seine Vision entsprach der Wahrheit – oder er und seine Freunde würden sterben.
    Er schloss die Augen, konzentrierte sich auf die Bilder, die sich in sein Gedächtnis eingebrannt hatten.
    Rhodan fand sich im All wieder, raste der Welt entgegen, die er inzwischen als Wanderer kannte.
    Komm!, hörte er wieder die Stimme in seinen Gedanken flüstern. Komm, Perry Rhodan! Ich brauche dich!
    War es ES, der ihn rief? Doch weshalb? Wozu brauchte ein Wesen, das unsterblich sein musste, die Hilfe eines Sterblichen?
    In Gedanken passierte Rhodan im Orbit die gerundete Seite von Wanderer, erblickte die flache Seite. Sie mutete an, als hätte ein unvorstellbar großes Messer diese Welt in der Mitte durchtrennt. Auf der glatten Fläche, die an der Schnittkante entstanden war, erstreckten sich Wälder und Steppen, Seen und Wüsten. Breite Ströme wanden sich über die Fläche. Sie fächerten sich in Deltas auf, verwandelten sich zu Seen und schließlich zu einem ringförmigen Meer, das am Rand der Fläche von einer unsichtbaren Barriere aufgestaut wurde.
    In der Mitte der runden Fläche war ein Hochplateau, seine Kanten bestanden aus senkrechten Klippen. Eine Stadt thronte auf dem Plateau, und in ihrer Mitte schoss ein gewaltiger Strahl aus Wasser hoch in den Himmel dieser unmöglichen Welt. Regenbogen glitzerten in den Tropfen. Das Wasser fiel herab, sammelte sich in Bächen, die zu Flüssen wurden, die schließlich in Wasserfällen über die Kanten des Plateaus dem viele Hunderte oder sogar Tausende Meter tiefer liegenden Grund entgegenstürzten.
    Die Fontäne ... war dies der Ort, an den sie der Strudel führen würde?
    Mit einem Ruck beschleunigte sich die Drehbewegung. Die Zentrifugalkraft riss an Rhodan, wurde stärker und stärker und schließlich übermächtig.
    Perry Rhodan verlor das Bewusstsein.
     
    »Rhodan?«
    Perry Rhodan spürte, wie Hände seine Schultern packten, an ihm zogen.
    »Können Sie mich hören?«
    Die Stimme war merkwürdig verzerrt und leise. Rhodan öffnete die Augen. Die Schwärze blieb.
    »Reg?« Er streckte die Arme aus, ertastete eine schlanke Gestalt in einem Schutzanzug.
    Ein blechernes Lachen antwortete ihm. »Ich muss Sie enttäuschen, Rhodan. Ich fürchte, Sie müssen mit mir vorliebnehmen – Thora.« Sie stieß seine Hände nicht weg.
    »Thora?« Unvermittelt kehrte die Erinnerung zurück. Thora, die neben ihm in der Strömung trieb und sich verzweifelt wand. Er hatte ihr helfen wollen, aber sie verfehlt. »Ist ... ist alles in Ordnung bei Ihnen?«
    »Inzwischen ja. Sie wurden Zeuge meiner kleinen Panikattacke?«
    »Sie haben um sich geschlagen und ...«
    »... und anderen Unsinn gemacht. Sie wissen ja, dass es nicht gerade meine Stärke ist, mich wehrlos dem Schicksal zu ergeben.«
    »Ich weiß.« Rhodan drehte den Kopf, auch wenn die Schwärze undurchdringlich war. Ein Kratzen teilte ihm mit, auf welche Weise er und Thora miteinander sprachen: über die Berührung ihrer Helme, die die Schallwellen immerhin leidlich übertrugen.
    »Was ist mit Ihnen?«, fragte Thora.
    »Ich muss das Bewusstsein verloren haben. Die Zentrifugalkraft wurde immer größer ...« Er brach ab, als Thora die Beine um seine schlang und sie mit den Kniekehlen verhakte.
    »Damit wir uns nicht verlieren«, erklärte sie und fuhr fort: »Freut mich zu hören, dass ich nicht die Einzige war, der es so ging. Wissen Sie, wo wir sind?«
    Rhodan horchte. Er hörte ein donnerndes Rauschen, als lausche er von der Ferne einem Wasserfall. »Ich schätze, in dem Tunnel, der die beiden Seiten Wanderers verbindet. Es muss sich um eine gerade Röhre handeln. Das Wasser strömt ohne Verwirbelungen durch.«
    »Und mit konstanter Fließgeschwindigkeit, die wir längst ebenfalls erreicht haben. Deshalb spüren wir die Strömung nicht mehr.«
    »So ist es«, stimmte Rhodan zu. »Bleibt nur die Frage, wie lange wir bewusstlos waren.«
    »Das ist unmöglich zu bestimmen. Wir haben keinen Anhaltspunkt. Wir ...« Thora brach ab. Rhodan spürte, wie sie sich enger an ihn schmiegte. Die Arkonidin lachte auf.
    »Was ist?«, fragte Rhodan. »Was gibt es zu lachen?«
    »Ach, nichts.

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