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Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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zumindest, dass es möglich ist. Oder dass derjenige oder diejenigen, die diese merkwürdige Welt erschaffen haben, sie so eingerichtet haben, dass das Wasser von einer Seite zur anderen fließen kann.«
    »Sie legen einen Optimismus an den Tag, der einem naiven Barbaren von der Erde gut anstehen würde«, beschied ihr Bull.
    »Ich nehme das als Kompliment.« Thora neigte spielerisch den Kopf.
    »Ich ... wenn ihr wollt, könnt ihr bei uns bleiben«, bemerkte Kitrai.
    Die Ilt schien trotz ihrer telepathischen Gabe das Geplänkel zwischen dem Menschen und der Arkonidin nicht einordnen zu können. Rhodan musste grinsen. Bull wurde immer wieder wegen seines lockeren Mundwerks von anderen Menschen unterschätzt, die nicht verstanden, dass seine Sprüche lediglich seinen Umgang mit Druck darstellten. Aber dass er ausgerechnet in Thora, für die Beherrschtheit eine überragende Tugend darstellte, einen passenden Sparringspartner gefunden hatte, verblüffte selbst ihn, seinen besten Freund.
    »Wir wissen dein Angebot zu schätzen, Kitrai«, wandte sich Rhodan an die Ilt. »Aber ich glaube«, Rhodan ließ den Blick über seine Gefährten streifen, die eng aneinander im Meer trieben, »keiner von uns denkt ernsthaft daran aufzugeben.« Er schwieg einen Moment. Wie erwartet kam kein Einwand. »Wir müssen in unsere Heimat zurückkehren. Verstehst du das? Und der einzige mögliche Weg führt über diesen Strudel.«
    »Ja«, antwortete die Ilt. Sie tauchte blitzschnell unter, kam zwei Meter weiter wieder zwischen den Ilts zum Vorschein, die Rhodan und seine Gefährten durch das Meer gezogen hatten. »Ihr müsst tun, was ihr tun müsst. Wir wünschen euch viel Glück!«
    Sie bedankten sich und schwammen dem Strudel entgegen. Eine unsichtbare Hand griff rasch nach den Menschen. Rhodan spürte, wie die Strömung ihn erfasste. Nach kaum einer Minute hatte sie sie bereits so weit getragen, dass er die Köpfe der Ilts nicht mehr ausfindig zu machen vermochte.
    Mit zwei kräftigen Schwimmzügen arbeitete sich Bull an seine Seite. »Wenn du mich fragst, hat unsere pelzige Freundin den Mund etwas voll genommen. Das hier ist nicht halb so wild wie der Strömungskanal in dem Schwimmbad, in dem ich als Kind ...«
    Bull tauchte abrupt ab, als hätte ein Raubfisch ihn gepackt und zerrte ihn zum Meeresboden. Doch es war die Strömung, die den Freund in ihre Gewalt gebracht hatte. Im nächsten Moment erfasste sie Rhodan, zog ihn nach unten. Dem Loch in der Mitte dieser merkwürdigen Welt entgegen – und vielleicht ihrem Schöpfer.
     
    Luft perlte in Blasen von Rhodans Anzug ab, hüllte ihn in einen nicht greifbaren Vorhang. Als die Blasen versiegten, sah er vor und neben sich seine Kameraden. Quiniu Soptor trieb leblos in der Strömung. Die Halbarkonidin musste erneut das Bewusstsein verloren haben. Seile verbanden sie mit Sue und Ras. Bull war tief unter ihm. Er hatte die Glieder ausgestreckt und Arme und Beine angewinkelt wie ein Fallschirmspringer. Der Freund ließ sich von der Strömung mit der absoluten Entschlossenheit tragen, die ihm zu eigen war, hatte er sich erst einmal auf ein Wagnis eingelassen.
    Thora war rechts von ihm. Die Arkonidin wand sich, schlug verzweifelt um sich – in Zeitlupe, das Wasser und die Strömung bremsten ihre Bewegungen. Versagte ihr Anzug? Oder geriet Thora in Panik, weil sie es als Arkonidin nicht gewohnt war, natürlichen Kräften wehrlos ausgeliefert zu sein?
    Rhodan veränderte seine Haltung, ließ sich von der Strömung auf Thora zutragen. Doch er verfehlte sie. Und dann war es zu spät: Innerhalb weniger Augenblicke senkte sich Dunkelheit über Rhodan, als der Strudel ihn so tief unter das Wasser gezogen hatte, dass kein Sonnenlicht mehr seine Augen erreichte.
    Rhodan war allein mit seinen Gedanken – und seinen Zweifeln.
    Bull hatte recht, erkannte er plötzlich. Es war unmöglich. Das Innere von Wanderer musste glutflüssig sein. Es konnte keine Verbindung zur flachen Seite existieren. Selbst wenn sie existieren sollte, maß sie Tausende von Kilometern. Und wenn das Wasser in Schallgeschwindigkeit durch die Verbindung rasen sollte, würde es Stunden dauern, die flache Seite zu erreichen. Musste das Wasser nicht zu kochen anfangen, schließlich zu Dampf werden in dieser Zeitspanne? Und wieso sollte es überhaupt auf die flache Seite fließen? Die Schwerkraft eines Planeten zog Gegenstände zu seiner Mitte. Doch Wanderer war, wenn Rhodan recht behielt, eine Halbkugel. Der Punkt der Anziehung musste

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