Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit
nicht auf Carfeschs Worte.
Die Schleuse öffnete sich, als das Schiff den Befehl des Kundschafters befolgte. Tageslicht drang in den Hangar. Chaktor hob die Arme etwas an, lugte hinter ihnen hervor, um herauszufinden, was geschah. Wie ein gepanzertes Tier, das vorsichtig überprüfte, ob die Gefahr vorüber war.
Die drei Ehrenwerten schwebten, von einem Zugstrahl getragen, in den Hangar.
Chaktor hörte schlagartig auf zu zittern. Der Ferrone erhob sich langsam, drückte seine Daumen tief in die Augenhöhlen und rieb darüber, als traue er seiner Wahrnehmung nicht. Dann gewann die Freude die Überhand. »Crest!«, rief er und warf beide Arme in die Höhe. »Crest da Zoltral!«
»Chaktor!«, rief der Arkonide. »Sie sind es!«
Die Ehrenwerten kamen sanft auf, als das Schiff sie aus dem Griff seines Zugstrahls entließ.
Chaktor rannte auf sie zu, wollte sie umarmen, stoppte aber zwei Schritte vor ihnen ab. Der Ferrone musste sich der Rangunterschiede erinnert haben, die ihn von dem Arkoniden trennten. »Crest!«, rief er. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll! Wir haben Sie gesucht!«
»Ich weiß«, antwortete der Arkonide. »Und ich bin Ihnen unendlich dankbar dafür. Doch Sie hätten es nicht tun dürfen. Sie riskieren Ihr Leben! Es war meine Entscheidung, mich auf die Suche nach der Unsterblichkeit zu begeben.«
»Wir mussten Ihnen folgen! Perry Rhodan hat ...«
Carfesch hörte nicht länger hin. Die Frau hatte sich von Chaktor abgewandt. Sie starrte ihn an. Auf ihrer haarlosen Stirn bildeten sich Schweißperlen, ihr Brustkorb hob und senkte sich rasch. Als erbringe sie in diesem Augenblick eine körperliche Anstrengung, die ihre ganze Kraft erforderte. Was war das für ein ...?
»Homunk ist auf dem Landefeld!«, rief das Schiff. »Er will an Bord!«
Carfeschs Fingerspitzen glühten auf – und plötzlich erlosch der Brand. Homunk. Es hatte so kommen müssen.
»Carfesch?«, drängte das Schiff. »Wieso sagst du nichts? Wir müssen etwas unternehmen. Er lässt sich nicht abwimmeln! Wir müssen die Ehrenwerten und Chaktor verstecken!«
»Nein. Das ist sinnlos.«
»Aber er wird herausfinden, was du getan hast!«
»Er wird es sowieso, früher oder später.« Carfesch erkannte, wie töricht er und das Schiff gehandelt hatten. Die Explosion allein musste den Argwohn Homunks geweckt haben. Und dass kurz darauf die drei Ehrenwerten verschwunden waren, musste die Intotronik unweigerlich auf seine Spur geführt haben. Es war vorbei. »Lass Homunk an Bord!«, wies er das Schiff an.
»Du ...«, das Schiff brach ab. »Du gibst die Befehle, Carfesch.«
Das Schott öffnete sich erneut. Kurz darauf schwebte die Intotronik in den Hangar. Homunks Kleidung wechselte den Gelbton, als er aus dem Sonnenlicht in den Schatten des Hangars gelangte. In geringem Abstand folgte ihm die Zwergin Jymenah. Sie trug eine Waffe.
»Ich habe es gewusst«, sagte Homunk statt einer Begrüßung. »Sie verbergen etwas.« Die Intotronik zeigte auf Chaktor. »Dieses Wesen war nicht befugt, nach Wanderer zu kommen.«
Homunk sagte es in der Sprache, der sich die Diener von ES bedienten, um zu kommunizieren. Chaktor und die Ehrenwerten kannten sie nicht, aber sie verstanden die Drohung instinktiv. Sie rückten zusammen, als könnten sie sich damit vor der Intotronik schützen. Nur Chaktor reagierte entgegengesetzt. Er beugte sich vor, um sich vorzuschnellen und sich auf den Unbekannten zu stürzen, der ihn und seine Gefährten bedrohte.
Die Menschenfrau legte ihm eine Hand auf die Schulter, flüsterte ihm etwas zu, was zu leise war, als dass Carfesch es hätte verstehen können. Der Ferrone setzte an, ihre Hand wegzustoßen. Doch dann besann er sich eines Besseren. Waren es die Worte der Frau? Oder hatte Chaktor bemerkt, dass Jymenah nur darauf wartete, dass er sie angriff? In den Augen der Zwergin lag ein Glitzern, das Carfesch als Blutdurst interpretierte.
»Formal gesehen haben Sie recht, Homunk«, sagte Carfesch. »Doch von einer höheren Warte ...«
»Erklären Sie das nicht mir«, unterbrach ihn die Intotronik. »Erklären Sie Ihren unverantwortlichen Akt ES. Unser Herr wird in Kürze eintreffen. Schiff?«
»Ja?« Das Schiff war eine Maschine wie Homunk. Doch sie stand im Rang weit unter ihm.
»Eliminiere den Unbefugten!«
Die Ehrenwerten scharten sich schützend um Chaktor. Sie spürten, dass dem Ferronen Gefahr drohte. Es würde nichts nützen. Das Schiff war in der Lage, mit chirurgischer Präzision zu töten. Jeden Augenblick
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