Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen
Ihren Plan fortsetzen, wie Sie ihn mir eben beschrieben haben, bauen Sie diesen Turm auf dem Rücken all der Leute, denen es an Licht, Wärme und vor allem Versorgungsgütern fehlen wird, weil Sie die Energie von Guanghui I für diese Baustelle verwenden!«
Adams lehnte sich in seinem Sessel zurück. Auf seine Miene trat ein verschlossener Ausdruck. »Glauben Sie mir, ich bin mit dieser Lösung auch nicht glücklich. Aber es gibt einen Zeitplan für den Bau von Terrania und vor allem für den Bau des Stardust Towers, den wir einhalten müssen. Daran lässt sich nichts ändern. Ich unterstütze Sie gerne logistisch, soweit es in meiner Macht steht, um die Unannehmlichkeiten, die den Bürgern von Terrania daraus in den nächsten Wochen erwachsen mögen, so gering wie möglich zu halten. Aber hinsichtlich der Energiezuteilung des Fusionsreaktors habe ich keinerlei Spielraum.«
Es lag Bai Jun auf der Zunge, Adams vorzuwerfen, dass in diesem Fall die feierliche Lichterzeremonie vor zwei Tagen im Yinshan-Gebirge und die Scherze über neue Fernseher während der Ratssitzung gestern wohl nichts als Scharade, als politische Schönrednerei gewesen waren. Doch er wollte nicht ausfallend werden. Das wäre seiner Position nicht angemessen gewesen.
Abgesehen davon sagte ihm sein Bauchgefühl, dass auch weiterer Protest nichts gebracht hätte. Adams schien, was den Bau des Stardust Towers anging, wirklich ausgesprochen festgefahrene Vorstellungen zu haben. Man konnte fast von einer zwanghaften Haltung sprechen. Gab es irgendeinen Grund dafür?
Der ehemalige General spürte, wie Misstrauen in seinem Inneren geweckt wurde. Hatte es mit dem Stardust Tower irgendeine Bewandtnis, die Adams vor ihm verbarg? Spielte der alte Mann aus dem Westen irgendein geheimes Spiel? Und wenn ja, wer war darin eingeweiht – Mercant? Pounder? – und warum schloss man ihn, Bai Jun, davon aus?
Das hier ist noch nicht vorbei, Administrator , dachte Bai Jun. Ich bin der Bürgermeister von Terrania. Ich bin nicht nur für all die Menschen, die hier leben, verantwortlich, ich werde auch nicht zulassen, dass direkt unter meiner Nase Dinge vor sich gehen, von denen man mir nichts erzählt. Wenn Sie nicht reden wollen, bitte schön. Es gibt andere Mittel und Wege, Informationen zu bekommen.
Unwillkürlich musste er an Buming denken. Sie hatte ihn vor den Amerikanern und ihrem Hang zu Eigenmächtigkeiten gewarnt. Das änderte zwischen ihm und ihr natürlich gar nichts. Doch Bai Jun schwor sich, künftig genauer darauf zu achten, was Adams, Mercant und die anderen innerhalb und außerhalb von Terrania so trieben, statt sich nur mit den offiziellen Berichten zufriedenzugeben.
Adams räusperte sich in die anhaltende Stille hinein. »Lassen Sie uns bitte das Thema wechseln, Bürgermeister«, sagte er und gab sich Mühe, einen versöhnlichen Tonfall anzuschlagen. »Sie sagten, dass Sie eigentlich gar nicht wegen der Stromfrage zu mir gekommen seien. Was kann ich denn für Sie tun?«
Bai Jun schwieg einen Augenblick. Im Grunde verspürte er in diesem Augenblick nicht das geringste Bedürfnis, sich Adams mitzuteilen. Aber ihm wurde klar, dass dieses Gefühl nichts weiter als kindischer Zorn war und dass er hier Privates mit Beruflichem vermischte. Es war nicht nur richtig, sondern vor allem notwendig, dass er mit dem Administrator über die Gefahr sprach, die seinem Image als Bürgermeister drohte.
Er wollte gerade ansetzen, als plötzlich sein Pod anschlug. Verwundert blickte Bai Jun auf die Anzeige. Er erwartete halb, erneut von Buming zu hören. Doch stattdessen handelte es sich um die Tower-Sicherheit.
Der Bürgermeister warf Administrator Adams einen besorgten Blick zu. »Bitte entschuldigen Sie, ich muss diesen Anruf annehmen. Es könnte wichtig sein.«
»Natürlich«, sagte Adams.
Bai Jun erhob sich von seinem Platz und verließ das Büro. Im Vorzimmer aktivierte er den Pod. »Ja, bitte?«
»Brettinger hier, Tower-Sicherheit«, meldete sich eine kraftvolle Männerstimme. Der Mann sprach Terranisch mit hörbar deutschem Akzent. »Wir haben ein Problem, Bürgermeister. Würden Sie bitte in den zweihundertvierzigsten Stock hinaufkommen.«
»Wie bitte? In den zweihundertvierzigsten Stock?« Das war weit oben in dem Bereich des Towers, der noch nicht einmal ansatzweise fertiggestellt war.
»Ja, Bürgermeister. Eine uns unbekannte Frau hat Ihren Assistenten Lhundup und ein Mädchen als Geiseln genommen.«
Als er das hörte, verkrampfte sich Bai Juns
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