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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Umweltveränderungen gewarnt zu werden, ließen sie manchmal ein Auge offen. Es sah für Menschen sehr merkwürdig aus.
    »Tut mir leid, Erikk-Mahnoli«, sagte sie schließlich. »Ich kann dir nicht helfen.«
    »Warum nicht?«, fragte er ein wenig ungehalten. »Du könntest doch mit mir kommen. Diesem Leben hier, das dich offensichtlich nicht glücklich macht, entfliehen. Gemeinsam könnte es uns gelingen, Topsid zu verlassen.«
    »Erikk-Mahnoli, dein Plan ist Wahnsinn. Du wirst es niemals bis zu diesem phantastischen Apparat schaffen, diesem Transmitter. Und mit mir im Schlepptau schon gar nicht. Außerdem kann ich das Purpurne Gelege genauso wenig verlassen wie du. Oder zumindest darf ich mich nicht in die Nähe des Raumhafens oder des Regierungsviertels wagen.«
    »Ich verstehe nicht, wieso ...«
    »Weil ich desertiert bin!«, fauchte sie ihn an.
    »Was?« Das war das erste Mal, dass er davon hörte.
    »Ich war Infanteristin in der Invasionsflotte, die das Wega-System angegriffen hat«, fuhr Khatleen-Tarr fort, verbittert, aber anscheinend bestrebt, endlich mal reinen Tisch zu machen. »Ich habe auf Rofus und Ferrol gekämpft, Männer, Frauen und ... und vielleicht sogar Kinder getötet. Schließlich erlebte ich mit, wie ein Mond im konzentrierten Feuer der topsidischen Flotte verglühte. Ein ganzer Mond! Ich werde diese Bilder nie vergessen. Niemals.«
    Manoli rieb sich unbehaglich mit einer Hand über den Nacken. »Das ... das tut mir leid. Das wusste ich nicht.«
    »Woher auch?«, erwiderte Khatleen-Tarr leise. »Niemand im Gelege weiß es – außer Bismall-Kehn. Er hat mich aufgenommen, als ich kurz nach unserer Heimkehr aus der Armee floh und in Khir-Teyal landete. Er gab mir ein Dach überm Kopf und eine Aufgabe, bei der ich meinen Kopf ausschalten und alles vergessen kann. Außerdem sorgt er dafür, dass mich die Militärpolizei nicht findet. Dafür stehe ich in seiner Schuld. Ich kann ihn nicht verlassen.«
    So war das also. Die Topsiderin war ein Flüchtling, genau wie er. Manoli fragte sich, ob sie sich nur deshalb Nacht für Nacht mit fremden Männern einließ, sich von ihnen erniedrigen und benutzen ließ, weil sie sich selbst bestrafen wollte. Oder ging es ihr um den Rausch der Partys und der Paarungen, während denen sie vergessen konnte, was sie getan hatte? Nein , erinnerte sich Manoli. Sie hat gesagt, dass ihr diese Art von Sex nichts bedeutet. Dann war es vielleicht doch eine bizarre körperliche Buße, die sie sich vermutlich unbewusst auferlegt hatte, um für das zu sühnen, was sie anderen angetan hatte.
    So oder so: Er brauchte trotzdem ihre Unterstützung. »Hilf mir wenigstens, an etwas Geld und Kleidung zu kommen«, bat Manoli. »Mehr verlange ich nicht. Um unserer Freundschaft willen.«
    Die Topsiderin schnaufte ergeben. »Gut. Aber mehr darfst du von mir nicht erwarten. Und ich werde ganz bestimmt nicht für dich eintreten, wenn etwas schiefgeht. Sobald du die Eingangstür zum Purpurnen Gelege verlassen hast, bist du auf dich allein gestellt.«
    »Damit muss ich wohl leben«, sagte Manoli.
     
    Noch am gleichen Abend, als er vom Putzen des Purpursalons in sein Zimmer zurückkehrte, fand Eric Manoli zu seiner Überraschung und Freude ein kleines Bündel vor. Es enthielt einen schlichten braunen Overall, feste Militärstiefel, eine Kapuzenjacke und einen Umschlag mit topsidischen Geldnoten, die ihn vielleicht eine Woche über Wasser halten würden, wenn er nicht über die Stränge schlug. Manoli nahm an, dass all das aus Khatleen-Tarrs persönlicher Geldbörse bezahlt und entnommen worden war.
    Danke , dachte er. Du bist eine gute Freundin. Er bedauerte, dass die Topsiderin nicht mit ihm kam, und das nicht nur, weil er ihre Ortskenntnis gut hätte gebrauchen können. Er würde sie auch vermissen, weil sie die einzige echte Vertrauensperson gewesen war, die er auf dem Planeten der Echsen gehabt hatte.
    Manoli versteckte die Sachen unter seinem Bett und wartete. Als der Morgen graute und auch der letzte Gast selig lächelnd das Purpurne Gelege verlassen hatte, holte er die Kleider und das Geld wieder hervor. Er zog sich um, und dann schlich er aus dem Raum.
    Alles war ruhig auf dem Stockwerk. Die Mädchen und die Bediensteten schliefen. Auf Zehenspitzen huschte Manoli den Gang entlang und anschließend durch das Treppenhaus hinunter in die untere der drei Kugeln.
    Im Eingangsbereich würde es knifflig werden. Zwar wurde in den frühen Morgenstunden die Tür zum Bordell einfach geschlossen,

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