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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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neues, demilitarisiertes Topsid forderten. Mit diesen Männern und Frauen gemeinsame Sache zu machen war eine drastische Vorgehensweise, die ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen konnte. Doch womöglich war sie Manolis einzige Alternative, wenn er nicht hierbleiben und darauf warten wollte, dass Bismall-Kehn sein Versprechen irgendwann wahr machte und ihm zur Flucht verhalf.
    Bis zu diesem Zeitpunkt begriff Manoli nicht ganz, warum der Herr des Purpurnen Geleges ihn seit Wochen bei sich wohnen ließ. Vielleicht, weil ich klüger bin als ein Großteil meines Volkes. Oder vielleicht, weil ich dümmer bin , hatte er bei ihrem ersten gemeinsamen Mahl gesagt. Mittlerweile glaubte Manoli nicht mehr, dass das die ganze Wahrheit war.
    Er argwöhnte, dass Bismall-Kehn irgendein Spielchen spielte. Wie das genau aussah, vermochte er allerdings nicht zu sagen. Mit dem Mord an dem Beamten des Despoten hatte er jedenfalls bewiesen, dass er absolut kaltblütig handeln konnte, wenn es darum ging, seine unbekannten Ziele zu schützen.
    Kaltblütig ... War das des Rätsels Lösung? War vielleicht auch der stets farbenfroh gekleidete und jovial auftretende Herr des Geleges ein heimlicher Regimegegner? In diesem Fall versprach er sich natürlich gewisse Möglichkeiten davon, einen Arkoniden bei sich zu haben. Die erfolgreiche Rückführung eines Bürgers des Großen Imperiums mochte gewisse diplomatische Vorteile mit sich bringen.
    Umso wichtiger ist es für mich, bis dahin verschwunden zu sein , erkannte Manoli. Denn spätestens eine arkonidische Delegation würde bemerken, dass er nicht zu ihrer Spezies gehörte. Und er war nicht aus einem topsidischen Geheimgefängnis entkommen, um danach in einem arkonidischen zu enden. Zumal er den Arkoniden unter Druck Dinge verraten mochte, etwa über Crest und Thora, die keineswegs unbrisant waren. Damit ist die Entscheidung gefallen , dachte er. Ich verschwinde.
    Einfach losmarschieren konnte er selbstverständlich nicht. Er trug nach wie vor Sandalenstiefel und eine halblange Tunika. Das war nicht unbedingt die Kleidung, mit der man sich in einem Getto wie Khir-Teyal auf die Straße trauen sollte. Vor allem nicht als Mensch oder Arkonide. Das schrie geradezu nach einer Tracht Prügel oder Schlimmerem.
    Er brauchte also andere Kleidung und ein wenig Ausrüstung: Geld, eine Stadtkarte, einen mobilen Zugang zum Kommunikationsnetz und vielleicht eine Waffe. Und ihm fiel nur ein Wesen im Purpurnen Gelege ein, das ihm dabei helfen konnte, all das zu beschaffen: Khatleen-Tarr.
     
    »Störe ich?«, fragte Manoli leise.
    »Ja«, antwortete Khatleen-Tarr düster.
    Manoli merkte sofort, dass sie wieder eine ihrer Phasen hatte. Sie saß auf einem Stuhl am Fenster ihres Zimmers und starrte in den dunstigen Säulenwald des nachmittäglichen Khir-Teyal hinaus. Bald waren ihre Liebesdienste wieder gefragt. Aber noch blieb etwas Zeit. Bis dahin schien es ihr zu genügen, Trübsal zu blasen.
    Für gewöhnlich ließ man sie damit am besten in Ruhe. Aber diesmal hatte Manoli keine Lust, rückwärts wieder den Raum zu verlassen. Er musste mit der Topsiderin reden, ganz gleich, was ihr über die Leber gelaufen war.
    »Es ist wirklich wichtig, Khatleen-Tarr.«
    Langsam drehte sie den Kopf und stierte ihn aus einem Echsenauge finster an. »Was ist los?«
    Manoli schloss die Tür. Dann nahm er sich einen Stuhl und erklärte es ihr. Die ganze Zeit über blickte sie ihn reglos an. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie blinzelte. In Momenten wie diesen kam sie ihm unendlich fremd vor.
    Dennoch blieb ihm keine andere Wahl. Khatleen-Tarr war die einzige Verbündete, die er im Purpurnen Gelege besaß. Außerdem wusste er, dass unter der unnahbaren Fassade auch das schelmische Mädchen, auch die verletzliche junge Frau, auch die fürsorgliche Gefährtin steckte. An sie richtete er seinen Appell.
    Nachdem er geendet hatte, sagte Khatleen-Tarr kein Wort. Sie schwieg so lange, dass Manoli schon fragend den Kopf schief legte, unsicher, ob sie mit offenen Augen eingeschlafen war. Auch das passierte, wie er wusste. Topsider vermochten beinahe nach Belieben ihre innere Körpertemperatur zu regulieren. Wenn sie schlafen wollten, regulierten sie sie nach unten, wurden in ihrem eigenen Sprachgebrauch »kaltblütig«, wodurch sich all ihre körperlichen Bedürfnisse extrem verringerten. Aber auch ihre Sinne verloren dabei an Empfindlichkeit, vor allem der so wichtige Geruchs- und Geschmackssinn. Um trotzdem vor gefährlichen

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