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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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heute?«, fragte er.
    »Gut«, antwortete sie. Ihre Körpersprache zeugte noch immer von einer gewissen Scheu Bai Jun gegenüber. Das lag vermutlich daran, dass er älter war als Lhundup und die Aura einer Respektsperson ausstrahlte. Aber in ihren Augen funkelte eine Neugierde, die dem Bürgermeister Hoffnung gab. Die junge Diebin fasste langsam Zutrauen.
    »Hat Lhundup gut für dich gesorgt?«
    Cui nickte. »Ja, er ist sehr nett.«
    »Was ... äh ... habt ihr da gespielt?« Bai Jun deutete auf das über einem Stuhl hängende Handtuch.
    »Lhundup hat mir eine Geschichte erzählt. Er sagt, sie stammt aus seiner Heimat Tibet und erzählt davon, wie die Menschheit zu den Sternen fahren wird.« Sie kicherte. »Er kann überhaupt nicht schauspielern.«
    Bai Jun schmunzelte. »Das stimmt. Er ist zu aufrichtig, um ein guter Schauspieler zu sein.« Er legte eine fragende Miene auf. »Wie sieht es mit dir aus?«
    Einen Moment lang schaute Cui ihn misstrauisch an. »Was meinen Sie?«
    »Möchtest du uns nicht mal etwas erzählen? Gestern auf der Rückfahrt warst du so schweigsam. Ich wüsste noch immer gerne, wo du herkommst und was dich nach Terrania geführt hat.«
    Cui zog die Beine an die Brust und schlang die Arme um sie. Auch ohne das nachfolgende Kopfschütteln war die Abwehrhaltung leicht zu erkennen. »Ich will nicht darüber reden«, sagte sie. »Da, wo ich herkomme, war es nicht schön.«
    »Und was ist mit Terrania?«, fragte der Bürgermeister sanft.
    »Ich bin hier, weil ich mir wünsche, dass es mir hier besser gehen wird. Genau wie alle anderen.«
    »Und doch bist du auf der Straße gelandet und musstest stehlen ...«
    Stumm senkte Cui den Kopf. »Nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung«, murmelte sie.
    Bai Jun musterte das Mädchen einen Moment stumm. Dann streckte er die linke Hand aus und hob sanft ihr Kinn. Ernst blickte er ihr in die Augen. »Bedroht dich jemand? Ist da jemand, der dir Angst macht? Wenn ja, sag es mir. Ich werde mich darum kümmern.«
    Cui schüttelte erneut den Kopf. »Nein, es ist nichts.«
    Seine Zeit beim Geheimdienst und danach beim Militär hatte aus Bai Jun einen leidlich guten Menschenkenner gemacht. Daher war er sich ziemlich sicher, dass sie log. Er fragte sich, ob die geheimnisvolle Frau und ihre Hintermänner Cui aus ihrem alten Leben gerissen und hierher verschleppt hatten, nur um sie dann auf den Straßen von Terrania auszusetzen und ihre Wege subtil mit den seinen kreuzen zu lassen.
    »Na schön«, brummte er, vielleicht etwas mürrischer, als er es beabsichtigt hatte.
    Sein Tonfall ließ Cui sofort aufhorchen. »Sind Sie mir jetzt böse?«, wollte sie wissen. Leichte Angst schwang in ihrer Stimme mit.
    »Nein!«, beeilte sich Bai Jun, ihr zu versichern. »Du hast keine Schuld. Es ist vielmehr ... ich ... die Arbeit. Meine Arbeit macht mir gerade etwas zu schaffen.«
    »Also schicken Sie mich nicht fort?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    Das Mädchen zuckte mit den schmalen Schultern. »Ich weiß nicht. Sie schicken mich immer fort, wenn sie mich nicht mehr mögen ... Und dann bin ich allein. Aber ich möchte nicht mehr allein sein. Nicht hier in Terrania, wo es so kalt ist. Ich möchte bei Ihnen bleiben. Und bei Lhundup. Ich mag ihn. Und Sie ... Ich glaube, Sie mag ich auch.«
    Bai Jun spürte, wie ihm unvermittelt warm ums Herz wurde. Er ergriff Cuis Hand und drückte sie. »Wir mögen dich auch, Cui. Und du kannst so lange bei uns bleiben, wie du möchtest. Niemand wird dir etwas antun. Dafür sorge ich. Das ist ein Versprechen.«
    Mit diesen Worten traf er innerlich eine Entscheidung. Er würde Cui und sich nicht zum Spielball staatszersetzender Kräfte machen lassen. Die Motive der Frau aus dem Café Stellaris mochte er vielleicht sogar verstehen. Es waren ihre Methoden, die er verabscheute, Methoden, die das Ausnutzen eines verstörten jungen Mädchens zu niederen Zwecken beinhalteten.
    In Gedanken begann er bereits, Pläne zu schmieden. Er würde ein paar vertrauenswürdige Leute auf die geheimnisvolle Frau ansetzen. Und er musste mit Adams sprechen. Die Vorstellung behagte ihm nicht, aber besser, der alte Mann erfuhr die unschönen Einzelheiten aus Bai Juns Vergangenheit von ihm als durch den Zerrfilter der üblen Nachrede dieser chinesischen Dissidentengruppe.
    Es gibt einiges zu tun , dachte Bai Jun entschlossen. Er sah Cui an. Ich tue es für dich. Doch er war nicht ganz sicher, ob er damit das Mädchen auf der Couch meinte oder das Mädchen, dessen toter Leib

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