Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
der Besatzung zu besprechen, Belinkhar?«
    »Solange die Reparatur dauert. Sie können in dieser Zeit klären, wer bereit ist, zurückzubleiben, aber zahlen müssen Sie. Wie gesagt, es wird Ihren Leuten gut gehen.«
    »Und wenn sich niemand findet?«
    Belinkhar hob die Arme, die Hände standen wie eine Mauer gegen Rhodan und gaben ihrer Haltung Entschiedenheit. »Keinen Siebten, keine Reparatur.«
    Rhodan senkte den Kopf. Er suchte nach Argumenten, mit denen er die Matriarchin umstimmen konnte, und fand sie nicht. Er hatte nichts anzubieten, was dem Geforderten auch nur ansatzweise entsprach und somit eine echte Alternative darstellte. »Also gut. Wir zahlen den Siebten.«

»Soi haka itamaikkan, uwot te-siu.«
    »Nur was du berührt hast, lebt in dir.«
    Mehandor
     
    8.
    Levtan
    Auf verbotenen Wegen
     
    Levtan betrachtete die beiden Frauen, die eben aus der Wechselkammer traten. Beide waren anders als Mehandorfrauen oder Arkonidinnen. Sie wirkten, als hätten sie noch nie eine Mehandorstation gesehen. Ihr Verhalten zog ihn an, stieß ihn aber gleichzeitig wieder ab, weil es ihm fremd war. Einerseits mochte er die neugierigen Blicke, die Zweifel und Fragen, andererseits verwirrten sie ihn.
    Ich bin alt und konservativ geworden. Früher hätte ich sicher versucht, eine der beiden zu verführen, einfach, weil sie anders sind.
    »Ich weiß nicht ...«, murmelte die Frau namens Anne Sloane, die so schlank war, dass sie als Mehandor hätte durchgehen können, und betastete den leichten rotblauen Raumanzug, den sie über ihre Kleidung gezogen hatte. Sie hielt den Helm unschlüssig in der anderen Hand.
    »Was weißt du nicht?«, scherzte die andere Frau, Tatjana Michalowna, deren große Augen Levtan faszinierten. »Ob du in dem Ding zu dick aussiehst?«
    Sloane warf ihrer Begleiterin einen vernichtenden Blick zu. »Ob wir das Richtige tun. Wir sollten Informationen sammeln, Rhodan irgendwie nützlich sein und uns nicht in Vergnügungen stürzen.«
    Levtan trat näher. Er spürte ein unangenehmes Kribbeln in den Beinen, ein erstes Anzeichen von Entzug, das ihm Sorgen machte. »Oh, ich werde Ihnen ganz viele Informationen geben, Sloane, keine Sorge. Aber ist es nicht viel schöner, wenn man das Beschriebene mit eigenen Augen sieht? Es gibt ein altes Sprichwort der Mehandor: ›Nur was du berührt hast, lebt in dir.‹«
    Sloane wirkte nicht von seinen Worten überzeugt. Sie sah sich nervös um, als würde sie einen Fluchtweg suchen.
    Hinter ihnen trat der Arkonide Crest da Intral aus einer zweiten Wechselkammer. Er war alt, doch seine Haltung war die eines viel jüngeren Mannes. Er bewegte sich kraftvoll und sicher. Sein Raumanzug saß hervorragend. Levtan hatte die exakte Größe getroffen. »Können wir?«, fragte Crest.
    Zur Bestätigung kreiste Levtan mit einer Hand und ging voran. Crest und Michalowna folgten ihm in geringem Abstand. Sloane fiel zurück. Ihr Gesicht wirkte verschlossen. »Sie wollen mich doch nur zu einem Rennen mit diesen Space-Flitzern überreden, oder zu einer anderen Tätigkeit, die ihrer Sippe Profit einbringt.«
    Levtan blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Entwaffnend öffnete er die Arme. »Sie schätzen mich völlig falsch ein, Miss Sloane. Alles, was wir derzeit tun, kostet Sie keine einzige Einheit. Ich will Ihnen KE-MATLON zeigen. Meine Heimat. Ich wurde auf ihr geboren, und ich sterbe auf ihr. Darauf bin ich stolz.«
    Michalowna sah ihn kritisch an. Sie wirkte, als wollte sie seine Aussage auf eine für ihn nicht nachzuvollziehende Weise prüfen.
    Wie könnte sie das auf KE-MATLON? Selbst der höchstentwickelte Drohnenspion würde durch die Abwehrfelder versagen. Dafür müsste sie schon Gedanken lesen können, und das kann niemand. Trotzdem verunsicherte ihn Michalownas forschender Blick. Levtan wandte sich ab und ging weiter. Er war nur halb so stolz auf KE-MATLON, wie er gesagt hatte. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, wollte er schon lange fort von dieser Sippe, die nicht seine war, und herunter vom Gespinst, das ihm immer wieder Demütigungen und Erniedrigungen beibrachte. Aber wohin? In der eigenen Sippe brauchte er sich nicht blicken zu lassen. Er konnte froh sein, dass man ihn noch nicht in die Verbannung geschickt hatte.
    Levtan führte die Gruppe über einen Ausgang hinaus auf die Außenseite des Gespinstes und setzte sich den Helm auf. Seine Begleiter machten es ihm nach; er half Michalowna, auf den Sensor zu drücken, der die luftdichte Verriegelung zwischen Anzug und Helm

Weitere Kostenlose Bücher