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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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halt ihn fest!«
    Levtan spürte, wie er immer weiter hinaufgetragen wurde. Zu der Stimme der Kolonistin kam eine zweite, mechanische durch den helmintegrierten Lautsprecher. »Warnung. Sie erreichen eine kritische Zone. Bringen Sie sich unverzüglich in Sicherheit.«
    Will ich ja, du verdammtes Mistding! Verzweifelt wollte Levtan gegenlenken, doch sein Körper gehorchte ihm nicht. Wie ein lebloser Sack trieb er immer weiter hinauf. Der Sog nahm beständig zu. Levtan konnte spüren, wie der Druck unvermittelt abnahm. Bis eine Rettungseinheit bei ihm war, würde es zu spät sein. Er sah sie schon vor sich, die drei Mann große, goldfarbene Maschine, die seinen toten Körper barg und Richtung Kühlschiff flog. Haklui Jakar würde an seine aufgebahrte Leiche treten, den Kopf schütteln und sagen: »Schon wieder einer, der verbotenerweise die Außengänge benutzt hat. Manche lernen es nie!«
    Entsetzen packte ihn, schüttelte ihn zusammen mit den Entzugskrämpfen, vernebelte seine Gedanken mehr und mehr. Er blickte zum Gespinst, sah die Gesichter von Crest, Michalowna und Sloane als verwaschene helle Flecken vor schmierigem Silber. Schon wurde er weiter hinausgesaugt, spürte, wie der Sauerstoff in seinem Brustkorb sich ausdehnte und die Lungenflügel qualvoll aufblähte.
    »Warnung«, tönte die Anzugpositronik. »Rapider Druckverlust. Sauerstoff im Tank wird aus Sicherheitsgründen abgelassen.«
    Levtan atmete keuchend aus. Ihm blieben nur Sekunden. Schon spürte er, wie ihm schwindelig wurde – da wurde er plötzlich von etwas Unsichtbarem gerammt.
    Verwirrt sah Levtan sich um. Ein Gegenschub drängte ihn zurück in Richtung Plattform. Ihm war, als würde eine energetische Hand unerbittlich an ihm ziehen, bis er das Geländer zu fassen bekam.
    Michalowna packte seinen Unterarm und half ihm zurück auf die Plattform. Einige Augenblicke konnte Levtan das Geländer nicht loslassen. Die Terranerin half ihm, seine Finger zu lösen.
    »Sauerstoffablassung wird wegen Druckstabilisierung gestoppt«, informierte die Positronik.
    Levtan war übel, trotz des Helms brannten seine Augen. »Was war das?« Sein Körper zitterte, als läge er nackt im Kühlschiff, bereit für die Sonnenbarke, dabei war er dem Tod gerade entronnen.
    Sloane legte eine unschuldige Miene auf. »Nichts weiter. Es ist nichts geschehen. Sie hatten Glück. Ein Sicherheitsmechanismus hat gegriffen und Sie zurückgezogen.«
    Levtan wusste, dass sie log. Es gab keinen Sicherheitsmechanismus. Die Mehandor, die sich dauerhaft für Wartungsarbeiten hier draußen aufhielten, waren verpflichtet, schwere Anzüge zu tragen, die neben Wärme und Sauerstoff auch stabile Druckverhältnisse im All boten. Was verbarg sie vor ihm? Eine höhere Technologie? Seine Waden kontrahierten unkontrolliert, er stolperte. Ehe er stürzte, war der alte Arkonide bei ihm und hielt ihn mit ungeahnter Kraft aufrecht. Crest brachte ihn sicher zu Boden, packte erst sein rechtes, dann sein linkes Bein und entkrampfte es mit wenigen Handgriffen, indem er die Fußspitzen in den klobigen Stiefeln in Richtung Schienbein zog. Der Schmerz ließ schlagartig nach. Levtans Atem beruhigte sich. Vorsichtig setzte er sich auf.
    Der Arkonide kniete neben ihm. »Sie sollten sich unbedingt in medizinische Betreuung begeben. Solche Anfälle kommen nicht aus dem Nichts. Vielleicht liegt eine ernsthafte Erkrankung vor.«
    »Nur eine Kreislaufschwäche«, ächzte Levtan. Die Krämpfe ließen langsam nach. Er griff nach der Brust des Arkoniden, um sich abzustützen, dabei glitt einer seiner Finger in die an einem Ende offene Brusttasche hinein und stieß gegen das eiförmige Schmuckstück. Obwohl er Handschuhe trug, zuckte er zusammen. Ein Energieschlag durchpeitschte ihn und vertrieb innerhalb einer Sekunde seine Benommenheit und Schwäche. »Was ist ...«, flüsterte er.
    Crest schob ihn grob von sich. »Nehmen Sie die Finger von meinem Eigentum!«
    Levtan stützte sich am Geländer ab und hob entschuldigend die Hand. Er spürte einen haarfeinen Riss im Kunststoff des Handschuhs, der durch nachquellendes Material verschlossen wurde.
    »Lassen Sie ihn!«, nahm Sloane Levtan unvermutet in Schutz. »Er wollte nur Halt suchen. Sehen wir lieber zu, dass wir ihn hineinbringen. Er braucht einen Arzt.«
    Crest nickte, die Geste wirkte widerwillig.
    Levtan stand verwundert auf, sich am Geländer abstützend. Er fühlte sich besser. Das Stechen in Magen und Beinen war so plötzlich verschwunden, wie man es dem Schmerz

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