Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
Vom Netzwerk:
»Lass uns lieber einen Termin ...«
    Zhuo Hui schüttelte den bildhübschen Kopf. An der Sorge auf ihren Zügen bestand kein Zweifel mehr. »Ich finde dich, Lhundup«, wiederholte sie. »Versprochen. Tu mir den Gefallen und belass es dabei, okay? Ich ... Komm mich einfach nicht suchen! Bitte.« Sie lächelte wieder, doch ihre Augen lächelten nicht mit.
    Lhundup nickte noch, als sie in den Schatten verschwand. Obwohl er den Grund nicht begriff, spürte er, dass er irgendwie und irgendwo zu weit gegangen war.
     
    »Du hast was?«
    Bai Juns Stimme, die aus dem kleinen Kom-Gerät drang, klang ebenso ungläubig wie wütend.
    »Sie ist absolut bezaubernd, Jun. Ehrlich, du würdest sie mögen.«
    »Unfassbar. Absolut unfassbar. Kleiner, du sollst für mich Augen und Ohren offen halten! Du sollst Adams' Geheimnissen auf den Grund gehen. Aber was machst du? Stellst jungen Frauen nach. Da hätte ich ja genauso gut diesen Flipper schicken können, von dem Bull immer erzählt. Der soll auch so ein Weiberheld gewesen sein ...«
    Lhundup drängte sich noch tiefer in die Gesteinsspalte, in der er stand. Hier, fernab von den Schlafstätten der Grubenarbeiter und den Einsatzorten der Nachtschicht, hörte ihn um diese späte Stunde zwar ohnehin niemand, aber sicher war sicher. Er kam stets hierher, tief in der Nacht, um seinem Auftraggeber Bericht zu erstatten, und wie jedes Mal nahm ihm Juns mürrische Art schon nach wenigen Sätzen jeglichen Wind aus den Segeln. Nicht zum ersten Mal bedauerte er es, sich für einen Anschiss aus dem Bett gequält zu haben.
    »Es gibt schlicht nichts Neues zu berichten«, beteuerte er. »Ich habe die Sonne seit Tagen nicht gesehen, vom überirdischen Teil des Turmes ganz zu schweigen. Ai Guo ist ein netter Kerl, aber er lässt uns einfach nur buddeln. Die Zeit drängt, denn ab der kommenden Woche sollen die ersten Stahlträger hier heruntergeschafft und in die Schächte gelassen werden.« Er seufzte. Diese täglichen Updates waren echt anstrengend, und außerdem war er unfassbar müde.
    »Na, dann misch dich unters Volk«, beharrte Bai Jun. »Rede mit den Menschen. Höre ihnen zu. Schnappe Wissensschnipsel auf und liefere sie mir. Irgendetwas musst du doch erfahren können, verflucht!«
    Lhundup dachte an die schnarchenden Kollegen in seinem Quartier. »Ich glaube nicht, dass die mit mir reden. Bislang ... Na ja, das sind allesamt erfahrene Bergarbeiter, hab ich so das Gefühl. Die bleiben unter sich, Jun. Für die bin ich weniger ein Kumpel als eine Kuriosität.« Dass ihm heute schon der zweite Pressluftbohrer in den Händen verendet war, weil er sich schlicht nicht merken konnte, wie man die Dinger pflegend behandelte, erwähnte er nicht. Auch nicht die Blicke, die rollenden Augen und den stummen Tadel seiner Kollegen. Jun wusste selbst, wie wenig er für diese Arbeit geeignet war.
    Bai Jun wurde ungeduldig. »Jetzt pass gut auf, Lhundup!«, knurrte er. »Morgen früh schmeißt du dich ausnahmsweise mal nicht an die Frauen ran, sondern hörst zu. Und wehe, du weißt morgen wieder nichts zu vermelden. Haben wir uns verstanden?«
    Lhundup wusste, wie zornig Bai Jun werden konnte. Er schluckte trocken. »Aber ...«
    »Kein Aber!«, unterbrach ihn der Bürgermeister. »Morgen lieferst du mir Informationen und damit Schluss. Andernfalls hätte ich tatsächlich diesen Flipper schicken können.«
    Lhundup runzelte die Stirn. »Verzeih, aber ... ist der nicht tot?«
    »Eben«, brummte Bai Jun und trennte die Verbindung.

5.
    Aufstand der »Kaltblütigen«
    Topsid, Nacht der drei Monde
     
    »Ich fürchte, es ist eine Bombe!« Gihl-Khuan schluckte trocken und sah sein Gegenüber aus schreckgeweiteten Augen an. »Gleich hier vorn, hinter der Häuserecke. Oh, bitte, beeilen Sie sich!«
    Der breitschultrige Wachoffizier nickte knapp, sparte sich seine Kraft aber für den Spurt auf, den sie gerade gemeinsam absolvierten. Gihl-Khuan hatte den im Dienst des Despoten stehenden Mann an einer kaum frequentierten Station der »Unteren« angesprochen, wo er mit zwei Kollegen – wie er selbst klobige Kerle in Kampfanzügen und mit großen Waffen – den Verkehr beobachtete. Dass der Wachmann sofort mitgekommen war, kaum dass Gihl-Khuan von Bomben gesprochen hatte, zeigte, wie nervös die städtischen Ordnungshüter inzwischen sein mussten.
    Zu Recht, fand Gihl-Khuan. Wenngleich aus den falschen Gründen.
    »Gleich hier ... vorne, ja?«, wiederholte der Mann nun keuchend – und tat, worauf Gihl-Khuan spekuliert

Weitere Kostenlose Bücher