Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel
stimmte er ihr zu.
»... in Richtung Raumhafen. Wiederhole: Einheit D13 ist unterwegs in Richtung Raumhafen. Erbitten Statusbericht, Raumhafen.«
Rauschen.
»Hier Raumhafen. Abgesehen davon, dass wir hier vor lauter Andrang kaum noch zum Durchatmen kommen, können wir keine besonderen Vorkommnisse vermelden. Was ist denn das auch für ein Riesenhaufen Rrakass-Dung mit diesen Explosionen? Ach, und was verschafft uns die Ehre Ihres Besuchs, Einheit D13?«
Rauschen.
»Keine bes... Wir verstehen nicht, Raumhafen. Haben Sie die Flüchtigen denn bereits inhaftiert?«
Rauschen.
»Inhaftiert? D13, erlaubt ihr euch etwa einen Scherz mit uns? Habt ihr kurzschwänzigen Straßensperrler zu wenig Arbeit oder was? Hört mal, Leute, uns fallen hier vor Erschöpfung bald die Schuppen vom Leib, aber ihr ...«
Das falsche Rrakass warf die Fellverkleidung von sich, griff nach dem Strahler an Khatleen-Tarrs Hüfte und feuerte wild drauflos. Gihl-Khuan sah es in der 3-D-Darstellung, die sein inzwischen auf bewegte Bilder eingestelltes Headset ihm vors rechte Auge projizierte. Und er spürte, wie sein Herzschlag schneller wurde.
Deine Zeit läuft ab , kommentierte die Armbandpositronik. Dieser törichte Arkonide hat soeben sein Leben verwirkt – und vermutlich auch das seiner schönen Begleiterin.
Ich weiß , knurrte er in Gedanken. »Wie weit ist es noch?«
Der Pilot, dem die Frage gegolten hatte, sah zu seinen Armaturen. »Luftlinie? Fünfzehn Minuten bis zu den Koordinaten, die Sie uns eben nannten, Kontroller. Dreißig bis zum Raumhafen.«
Dreißig Minuten. Viel zu lang. Khatleen-Tarr und ihrem schuppenlosen Dummkopf blieben kaum dreißig Sekunden .
Gihl-Khuan biss die Zähne so fest zusammen, dass sie knirschten. Nur so konnte er den Fluch, der ihm auf der Zunge lag, vor der Flucht ins Freie bremsen. Er hätte einem Kontroller nicht gut zu Gesicht gestanden.
Dreißig Minuten.
Die Beute war in akuter Lebensgefahr, und er, der Jäger, saß im Cockpit eines winzigen Truppentransporters der Stadtgarde und flog gerade über eines der besseren Wohnviertel Kerh-Onfs der Ebene und dem Hafen entgegen, umgeben von Megh-Takarrs treudoofen Befehlsempfängern.
Die Worte des Despoten hallten in seinem Gehörgang wider. Von mir aus können Sie ihr jede Schuppe einzeln ausreißen und sie dann in der Ebene erfrieren lassen. Tun Sie, was immer Sie wollen, aber bringen Sie mir den Mann, hören Sie? Bringen Sie ihn mir lebend!
»Erhöhen Sie das Tempo!«
Der Pilot wirkte verunsichert. »Herr, wir fliegen bereits mit der erlaubten Maximalgeschwindigkeit.«
» Erhöhen, sage ich! «
Gihl-Khuan griff nach der Steuerkonsole. Er wusste nicht viel über Transporter dieser Art, hatte den Mann aber während der vergangenen Minuten beobachtet und glaubte, ein wenig praktische Erfahrung aufgeschnappt zu haben.
Die Triebwerke röhrten protestierend, als er ihnen in seiner Ungeduld noch mehr abverlangte.
»Kontroller, wir verstoßen gegen das Limit«, echauffierte sich der Pilot. Seinem Tonfall nach schwankte er zwischen Trotz und Entsetzen. »Wir ... Die restliche Kolonne kann uns nicht folgen, wenn wir derlei Änderungen nicht vorab mit ihr klären.«
Gihl-Khuan ignorierte ihn, wie er inzwischen auch die akustischen Nachrichten- und Funkmeldungen ignorierte. Mit dem rechten Auge verfolgte er den Datenstream, wartete auf ein neues Bild der Beute, mit links sah er aus dem Heckfenster und über Kerh-Onfs Dächer, dem Ziel entgegen. Die Jagd drohte ihm zu entgleiten, da war alles andere unwichtig!
Er erstarrte, als der Kreislauf der Standbilder vor seinem rechten Auge wieder bei der Darstellung der Straßenecke ankam, an der er die Dirne und ihren Begleiter gesehen hatte. Inzwischen waren die Soldaten über ihre Überraschung hinweg und lieferten sich mit den beiden einen hitzigen Schusswechsel. Es glich einem Wunder, dass Khatleen-Tarr und der Arkonide noch atmeten.
Plötzlich schrie der Pilot im Sitz neben ihm auf. »Kontroller, wir werden angegriffen! Aktivieren Sie umgehend die Schutzschi...«
Der Rest seiner Worte ging in der Explosion unter. Gihl-Khuan merkte noch, wie der Transporter erbebte und zur Seite kippte, dann wurde die Welt schwarz.
»... geriet bislang unbestätigten Meldungen zufolge ein leichter Transporter der Stadtgarde in einen Hinterhalt der ›Kaltblütigen‹. Ob bei der heimtückischen Attacke Personen zu Schaden kamen, ist noch unbekannt, steht aber zu befürchten.
Augenzeugen berichten von einem
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