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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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teilen die hohen Damen und Herren mir das mit, indem sie mir eine entsprechende Textnachricht auf meinen Tablet-Computer senden. Weiter nichts.«
    »Eine Nachricht? Und wer sind überhaupt sie? Von wem stammen diese Nachrichten?«
    Ai Guo zuckte die Achseln. »Ich hab ehrlich keinen Schimmer, Fürzchen.«
    Das Ausmaß an Geheimhaltung, das mit dem Bau dieses Turmes einherging, wurde immer verblüffender – und mysteriöser.
    »Von Adams?«, hakte Lhundup nach – mehr aus Hilflosigkeit denn Hoffnung. »Von Rhodan?«
    Abermals zuckte Ai Guo die Achseln. »Möglich. Genauso gut könnten sie aber von Crest stammen, von einer Positronik oder einem übergewichtigen Bäcker aus einem Vorort von Mexico City. Soll heißen: Ich weiß es nicht. Und ich frage nicht nach. Einerseits, weil ich ahne, dass das nichts brächte, andererseits, weil ich nicht zum Fragen hier bin, sondern um meinen Job zu erledigen.« Er lächelte, als er Lhundups fassungsloses Staunen bemerkte, seufzte erneut und legte dem jungen Tibeter eine schwielige Hand auf die Schulter. »Aber ich weiß eines, mein Freund, und zwar das Wichtigste von allem: Diese elende Schufterei, die wir hier unter Tage verrichten, ist wichtig für den Turm und ganz Terrania. Sie ist wichtig für die Zukunft.«
    »Warum?«, murmelte Lhundup. Ihm war, als wirbelten Tausende Fragen in seinem Geist umher, und vor lauter Überforderung hatte sich sein Verstand für die simpelste entschieden. »Warum ist das hier wichtig? Wer behauptet das?«
    »Ich.« Ai Guo grinste. »Und da ich dein Boss bin, muss dir das genügen. Aber ernsthaft: Wäre unser Einsatz nicht wichtig, würde man uns nicht um ihn bitten. Davon bin ich überzeugt.«
    Die Schwere, die in seinen Worten mitschwang, beeindruckte Lhundup. Sein ganzes Leben hindurch war er sich noch nie einer Sache so sicher gewesen, wie es dieser alte Mann seiner Leistungen unter dem Boden des Stardust Towers war.
    Die nächste Lore kam herangeruckelt. Das gelbe Licht der elektrischen Lampen, die an der Tunneldecke prangten, spiegelte sich auf ihrer verbeulten und zerkratzten Außenhülle und auf den Schienen, neben denen die beiden Männer standen.
    Ai Guo griff wieder zur Schaufel.
    »Wie kannst du das?«, fragte Lhundup leise. Er wurde sich der Frage erst wirklich bewusst, als sie ausgesprochen war, setzte aber sofort nach. »Wie kannst du dich für ein Projekt opfern, dessen wahre Bedeutung du allerhöchstens ahnst? Wie kannst du alles geben, obwohl du doch gar nichts weißt? Nicht einmal, wohin das hier führen soll.«
    Der alte Chinese hatte die Schaufel bereits wieder voll Stein und Erdreich, ließ sie aber nun sinken. Die Hände auf den Griff des Werkzeuges gestemmt, stand er da und sah Lhundup einige Augenblicke lang schweigend an. Dann lächelte er. »Genauso wie du es kannst.«
    Lhundup hob die Brauen. »Ich? Aber ...« Er verstummte, als Ai Guo abwehrend die Hand hob.
    »Warum bist du hier, Lhundup? Bei uns in Terrania? Weil du auf Rhodan vertraust, auf Adams und die anderen. Auf ihre Vision.« Ein Funkeln lag in den Augen des Alten, das ansteckte und für einen Sekundenbruchteil sogar seine rasselnde Lunge vergessen ließ. »Sind diese Männer perfekt, unfehlbar, allwissend? Garantiert nicht. Es sind Menschen wie du und ich, und ich habe in meinen Jahren mehr als genug Schlechtes verursacht, um zu wissen, dass selbst gute Absichten nicht immer genügen, um wirklich Gutes zu erreichen. Aber ich weiß – weil ich es mit eigenen Augen sehe, jeden Tag aufs Neue –, dass Rhodan und seine Vertrauten uns Gutes bringen. Sie bringen uns weiter, uns als gesamter Spezies. Sie bringen uns unserer Bestimmung entgegen, falls du mir den Anflug von Pathos verzeihst. Ihre Absichten sind edel, Lhundup, so diffus uns manche ihrer Methoden auch erscheinen mögen. Für mich genügt das.«
    Lhundup schluckte. Mit einem Mal fühlte er sich fast wie ein Verräter. Dann dachte er an Bai Jun und wusste: Das große Ganze zählte, nicht der Moment. »Gibt es denn niemanden, der dir hier eigenartig vorkommt?«, hakte er pflichtbewusst nach. »Nichts, was dich zögern lässt, diesem Projekt dein Vertrauen zu schenken?«
    Es war ein Stochern im Nebel, nichts weiter. Aber es war der einzige Ansatz, den er hatte.
    Ai Guo verzog das Gesicht. Er klang traurig, als er antwortete. »Das willst du nicht wissen, Kleiner.«
    Nanu? Lhundup stockte der Atem. Sollte er doch noch mit einer Art Spur aus diesem eigenartigen Gespräch herausgehen? »Ich verstehe nicht

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