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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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sah, hatte der Gihl-Khuan dieser Geschichte es mit der Angst zu tun bekommen. Mehr aus Zufall als Können war es ihm gelungen, einen der Heranstürmenden zu überwältigen. Dessen Gewehr in Händen, hatte er sich dann auf dem schnellsten Weg, den er finden konnte, aus der Gefahrenzone begeben: durch einen Kanalschacht.
    »Ehrlich gesagt hatte ich eher befürchtet, hier unten Schlüpflingen in die Arme zu laufen als Megh-Takarrs Soldaten«, schloss er mit einem hilflos gemeinten Schwanzheben, »aber als dann Sie beide des Weges kamen ... Mein überreizter Verstand zog die falschen Schlüsse. Das tut mir leid.«
    Der Arkonide stöhnte. Khatleen-Tarr sah Gihl-Khuan einen weiteren Moment schweigend an, dann ließ sie die Waffe sinken und widmete sich ihrem verletzten Begleiter.
    Gut gemacht, Junge , lobte die defekte Positronik.
     
    Der Kegel der kleinen Lampe war wie eine Insel im Meer der Finsternis. Khatleen-Tarr, ihr Arkonide und Gihl-Khuan saßen im Kreis an ihrem Ufer und besprachen, wie es weitergehen sollte. Neben ihnen rauschte der Fluss aus Abwasser stoisch seinem Ziel entgegen, huschte Ungeziefer über den Steg und tropfte eiskaltes Nass von der niedrigen Kanaldecke. Es war kalt hier unten, kalt und ungemütlich, doch der Jäger scherte sich nicht um solche Kleinigkeiten. Die Beute saß direkt vor ihm. Was zählte da sonst noch?
    »Geht's wieder?«, fragte Khatleen-Tarr und sah ihn an.
    Er nickte. »Hey, bei solch kompetenter Pflege kann ich gar nicht anders als wieder auf die Beine kommen, oder?«
    Es war ein arg bemühtes Kompliment. Zwar hatte sich die schöne Khatleen-Tarr durchaus talentiert gezeigt, als sie sich seiner Kopfverletzung annahm, doch der Großteil der nötigen Handgriffe – Wunde reinigen mittels Kondenswasser, Druckverband basteln und anlegen – war ihr primär dank der mündlichen Anweisungen des Arkoniden gelungen. Der Arkonide musste ein Heiler sein, vermutete Gihl-Khuan, daheim auf seiner eigenen Welt.
    Nicht zum ersten Mal fragte sich der Jäger, was Megh-Takarr überhaupt an diesem Mann interessierte. Es war unter wohlhabenden Topsidern nicht unüblich, sich einen Arkoniden als Statussymbol zu halten, aber musste es unbedingt dieser eine sein? Warum nahm sich der Despot nicht einfach den nächsten Erstbesten? Warum dieser Aufwand? Etwa nur aus verletzter Eitelkeit?
    »Außerdem war's längst nicht so schlimm, wie es aussah«, wandte die Deserteurin ein. Es fiel Gihl-Khuan erstaunlich schwer, den Blick von ihr abzuwenden. Eigenartig.
    Erikk-Mahnoli, so hatte er sich vorgestellt, wirkte freundlich – und ziemlich außer Atem. Er war noch kreidebleich und lehnte rücklings an der Bruchsteinwand, kam allerdings wieder zu Kräften. Das hatten die vergangenen knapp dreißig Minuten, die sie nun schon beisammensaßen, dem Jäger gezeigt. Nicht mehr lange, und die Beute würde ihre Flucht fortsetzen können.
    Zumindest glaubte sie das.
    In Wahrheit wird nur einer von euch beiden die Kanalisation lebend verlassen , dachte Gihl-Khuan. Megh-Takarr hatte den Arkoniden bestellt, nicht die Hure – so hübsch sie auch sein mochte. Und das Strahlergewehr des Subkontrollers ruhte an ihrem rechten Bein. Der Jäger brauchte nur den Arm auszustrecken, danach zu greifen und ...
    »Wo ist eigentlich dieses elende Flattervieh abgeblieben?«, unterbrach Khatleen-Tarr seine Phantasie. »Seit unser Rebell aus dem Dunkel kam, hab ich es nicht mehr gehört.«
    Der Arkonide stieß die Luft aus. »Das frage ich mich auch. Hoffentlich hat sie dein Streifschuss nicht erwischt.« Er schüttelte den Kopf. »Ach was, vermutlich sondiert sie für uns gerade die Lage, sucht uns den schnellsten und sichersten Weg an die Oberfläche oder so. Die kommt schon wieder.«
    Flattervieh? Gihl-Khuan stutzte. »Moment, bitte. Heißt das, Sie sind zu dritt unterwegs?« Eine dritte Person hatte er nie gesehen – weder in den Netzbildern noch hier in den Kanälen.
    »Nicht, wenn's nach mir ginge«, murmelte Khatleen-Tarr abfällig.
    Als hätte sie auf ihr Stichwort gewartet, schoss im selben Moment eine kleine Flugechse aus der Finsternis. Sie war etwa unterarmlang, von smaragdgrüner Farbe und landete mit schon fast aristokratisch zu nennender Selbstverständlichkeit auf der Schulter des Arkoniden.
    »Wie bestellt«, murmelte dieser grinsend und strich ihr mit dem Finger sanft über das Köpfchen. »Na, Kikerren? Weit und breit keine Schlüpflinge zu sehen?« Dann schaute er zu Gihl-Khuan, und seine Augen wurden groß. »Äh,

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