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Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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die Arme aus und bekam Annes Bein zu fassen. Sie wird mich mitreißen!, dachte sie.
    Der Swoon schrie und wirbelte an ihr vorbei. Sie reagierte instinktiv und griff nach dem kleinen Lebewesen. Sie hatte kein Gefühl mehr in den Händen, so kalt waren sie, und sie hoffte, ihr Griff möge fest genug zum Halten sein und gleichzeitig nicht so fest, dass sie Schallempak Quetschungen zufügte. Sie sah die Schwebescheibe des gurkenartigen Wesens davonwirbeln, zu den Sternen, die so unendlich weit entfernt waren, dass sie sie niemals erreichen würde.
    Ein Schlag traf sie in den Rücken – Razafimanantsoa!
    Sie verlor endgültig den Halt.
    Alle wurden nun vom Luftsog rückwärts Richtung All gerissen.
    Und dann fielen sie plötzlich zu Boden, als der Sog völlig überraschend endete. Der dumpfe, kleine Schmerz des Aufpralls kam Anne Shan-Ti wie eine segnende Berührung vor.
     
    »So kalt«, wisperte Schallempak. »S-s-s-s-o k-k-k-k-kallllt ...«
    Shan-Ti hob den bewusstlosen Schallempak auf und barg ihn an ihrer Brust, obwohl sie sich selbst fühlte, als sei sie soeben einem Gefrierschrank entstiegen. Ihr ganzes Gesicht brannte vor Kälte, ihre Finger waren lilafarben und steif.
    Aber wir leben. Schallempak muss gerade rechtzeitig den Energieschirm wieder eingeschaltet haben, dachte sie.
    Prälatin Moncreiffe schnaufte neben ihr und setzte sich auf. »Was war das, bei allen himmlischen Heerscharen?«
    »Die Hand der Ahnen. Oder Gottes, ganz wie Sie wollen.« Razafimanantsoa rappelte sich auf. »Etwas wollte uns umbringen. Etwas oder jemand, der das große Ganze nicht im Blick hat, vermutlich.« Er zerrte die Prälatin empor.
    »Es war ein Unfall«, sagte Shan-Ti. »Nichts weiter als ein Unfall.«
    Moncreiffe hakte sich bei Razafimanantsoa unter. »Von welcher Art Unfall sprechen wir? Technisches Versagen?«
    Anne lachte leise, während sie eine bequeme Trageposition für den Swoon suchte. Die beiden anderen hatten überhaupt nicht begriffen, was genau geschehen war und in welcher Gefahr sie geschwebt hatten. »Ein großes, scharfkantiges Metallstück hat den Tunnel getroffen und aufgeschlitzt.«
    Razafimanantsoa sah sich misstrauisch um. »Ein scharfkantiges Metallstück? Man sollte doch meinen, dass die Mehandor das Problem mit Weltraumschrott im Griff hätten.«
    Shan-Ti wies nach draußen. »Es sah eher wie ein Trümmerstück aus.« Sie schloss die Augen und senkte den Kopf. Ob die anderen begreifen würden, was sie befürchtete?
    »Woher soll ...«, begann Moncreiffe und sprach dann nicht weiter. Verständnis zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    »Die Nham haben das Feuer auf die TOSOMA eröffnet?«, flüsterte Razafimanantsoa betroffen. »Was für eine Barbarei.«
    Anne Shan-Ti schüttelte den Kopf und wies in die bisherige Richtung ihres Marsches. »Das ist nicht bewiesen. Die Mehandor scheinen überhaupt keine gewaltbereiten Wesen zu sein – das wäre idiotisch für den Handel, der offenbar ihren Lebensinhalt darstellt. Und ich mag kein Experte sein, so wenig wie Sie beide, aber haben Sie hier irgendwo Geschütze von einem Kaliber gesehen, das die TOSOMA auch nur ankratzen könnte? Außerdem glaube ich nicht, dass die Mehandor eine derart fragile Konstruktion wie das Gespinst ernsthaft jemals in einen Kampf verwickelt sehen wollen ... Gehen wir also von der Unschuldsvermutung aus. Es gibt keinen Grund, hier stehen zu bleiben. Sie wollten doch ins Observatorium zu Crest, oder nicht?«
     
    »Ooh«, klagte Schallempak und richtete sich etwas auf. »Was war das ...? Anne, Sie haben mich ...«
    »Gerettet?«, sagte Razafimanantsoa lachend. »Das hat sie. Ja, das hat sie wirklich!«
    »... einfach so angefasst?«, beendete der Swoon seinen Satz.
    Anne blieb stehen. »Tut mir leid ...«
    Schallempak sah ihr ins Gesicht und bemerkte die Trauer jenseits der schwarzen Augen. »Nein, mir tut es leid. Es war sehr ... großherzig von Ihnen. Es ist nur ...« Er machte eine Geste, die wie ein Achselzucken aussah. »Ich bin das nicht gewohnt.«
    »Ich wusste nicht, was ich sonst hätte tun können.«
    Der Swoon entspannte sich etwas, die feinen Runzeln um die Augen vertieften sich. »Ich bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet und betrachte es als Ehre, von Ihnen angefasst worden zu sein. Nicht, dass ich das nun öfter verlangen würde. Aber wenn Sie mich noch das kleine Stück bis zum Observatorium tragen könnten, wäre ich Ihnen sehr verbunden. Ich nehme an, meine Schwebescheibe ist ... weg?«
    »Fein. Jetzt, da das geklärt

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