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Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Titel: Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Fingern rollte.
    »Erikk-Mahnoli«, sagte die Topsiderin. »Dies ist der Ort, den wir gesucht haben. Der uns Sicherheit bietet. Man hat uns aufgenommen. Wir müssen uns den Regeln beugen.«
    »Wo ist Scharfauge?«, fragte Manoli. »Tatsächlich hier?«
    »Das wird sich zeigen.« Gihl-Khuan schnaubte verächtlich. Er nahm die Pille ebenfalls. »Und nun will ich meine Ruhe.«
    Manoli blieb unschlüssig. »Was ist das Besondere an diesem Ort? Schaut es euch doch an! Zerbrechlich, baufällig, und wenn es stimmt, was Kalmukh sagt, stürzen immer wieder Teile in die Tiefe!«
    »Was das Besondere ist?«, fragte Khatleen-Tarr. »Der Hort der Weisen hat die größten Denker unserer Kultur hervorgebracht. Hier sind die Elf Sätze der Sozialen Weisung ersonnen und verteidigt worden. Und wir ... werden ...« Mit einem Mal wurde ihre Stimme schläfrig, mitten im Satz. »Das ist ... es ... w-wi...« Ihr Kopf, zuletzt dicht über dem Boden, schlug auf. Sie blieb reglos liegen. Von Gihl-Khuan kamen bereits leicht schnarchende Geräusche.
    Manoli ging zu ihr, fühlte ihren Herzschlag und die Atmung. Nach allem, was er sagen konnte, schlief sie lediglich tief und fest.
    Sollte das alles sein? Hatte Thersa-Khrur ihnen ein Schlafmittel übergeben? Und warum? Um ihren Körpern tiefe Erholung zu schenken? Oder um ihre Unterwürfigkeit zu testen, um herauszufinden, ob sie dem Befehl blind gehorchten?
    Das Tageslicht neigte sich bereits seinem Ende zu. Um sich vor dem eisigen Wind zu schützen, schlang Manoli die Decke um sich; sie war groß genug, dass er sich dreifach einwickeln konnte.
    Die Augen fielen ihm zu. Er überlegte, ob er die Pille über die Abbruchkante schnippen sollte. Fast wollte er es tun. Sein Blick ging zu Khatleen-Tarr. Sie sah friedlich aus, und für sie war es eine Selbstverständlichkeit gewesen. Sie vertraute.
    Sollte er auch vertrauen? Es war Wahnsinn. Was immer diese Pille bezwecken sollte, sie war für wechselwarme Echsen gedacht. Sie konnte in seinem Körper alles anrichten oder nichts. Ihm einen schnellen oder langen, qualvollen Tod bescheren. Er durfte sie nicht nehmen. Andererseits ... welche Wahl blieb ihm? Topsid, das Purpurne Gelege , dieser sogenannte Hort – er lebte seit Monaten im Wahnsinn.
    Eric Manoli schluckte das Medikament, seine Gedanken trieben davon, er fühlte noch seine schmerzenden Hände ... und schlief ein.
     
    Er erwachte und glaubte, sein Herz müsse stehen bleiben. Eiskaltes Wasser rann ihm übers Gesicht und unter die Decke, in die er nach wie vor eingewickelt war wie eine Mumie. Seine Muskeln krampften sich zusammen, er versuchte sich zu befreien, doch die Arme verhedderten sich und kamen nicht frei.
    Eine zweite Ladung Wasser.
    Im ersten Moment kam ihm ein völlig bizarrer, unlogischer Gedanke: Ich bin abgestürzt und ins Meer gefallen. Doch dann wäre er längst tot.
    »Auf!«, wurde er angebrüllt. Ihm wurde klar, was geschehen war. Kalmukh hielt den Eimer noch in den Echsenhänden. »Thersa-Khrur ruft dich. Die ehrwürdige Trogh will, dass du ihr Wasser bringst.«
    Manoli schüttelte die Benommenheit ab. Ein rascher Blick zeigte ihm, dass Khatleen-Tarr und Gihl-Khuan noch tief und fest schliefen. »Wo ist sie?«, fragte er müde. Seine Zunge fühlte sich schwer an. Er wühlte sich aus der Decke. Seine Hand schmerzte kaum noch. Die Wunden waren gut verheilt. Erstaunlich gut verheilt sogar. Die Pille kam ihm wieder in den Sinn. Hatte sie seine Regeneration beschleunigt? Oder hatte sich während des Tiefschlafs jemand auf andere Weise medizinisch um ihn gekümmert?
    »Thersa-Khrur ist in ihrer Wohnstatt.« Kalmukh klatschte Manoli ein ledernes Etwas gegen die Brust: einen mit Wasser gefüllten Schlauch. »Bring ihr das.«
    »Noch einmal«, sagte Manoli zaghaft, »wo finde ich sie?«
    »Ihre Hütte liegt direkt an der Felswand. Ein paar Dutzend Meter höher, in der oberen Hälfte des Horts.«
    »Wie komme ich dahin? Diese Lianen endeten doch an ...«
    »Keine Angst, Arkonide. Ich begleite dich, bis du das Ziel nicht mehr verfehlen kannst.«
    Falls diese Worte ihn beruhigen sollten, bewirkten sie genau das Gegenteil. Die Vorstellung, allein mit Kalmukh auf eine neue Kletterpartie zu gehen, behagte Eric Manoli gar nicht.
    Aber ihm blieb keine andere Wahl. Befiehl mir zu springen, dachte er, und ich springe. Allerdings würde er das nicht wörtlich nehmen. Während des Aufstiegs würde er ganz gewiss nicht springen ...
    Den Wasserschlauch schnallte sich Manoli über den Rücken. Der

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