Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

und einen Autor wissenschaftlicher Artikel für eine große chinesische Wochenzeitung. Der Kunstschmied fand sich bald in Gesellschaft eines Ernährungsberaters, eines Jongleurs und Feuerschluckers sowie eines Uhrmachers wieder. Der Rest der Gruppe bestand aus Besatzungsmitgliedern der TOSOMA, die sich schnell in kleinen Gruppen um Bremm und Winter scharten.
    Beim nächsten Frühstück näherte sich Bull einem der Besatzungsmitglieder, das als Computerspezialistin galt. Die junge Frau hieß Catherine Ramsey und kam von der Isle of Man. Bull fragte sie nach ihren Fähigkeiten. Sie behauptete, dass jeder Mensch, der mit der Muttersprache Manx aufgewachsen war, mit allen Computersprachen des Weltraums kein Problem haben sollte.
    »Wenn du Zugang zu einem Rechner hättest – könntest du dich einloggen?«
    Catherine schaute Bull mit der ganzen Kraft ihrer laufenden 160 Zentimeter und fast hundert Kilo Lebendgewicht an. »Machst du Witze? Wenn es ein Computer ist, komme ich da rein.«
    Bull war bereit, sie beim Wort zu nehmen.
    Beim dritten Frühstück bat Bull am Ende des Essens um eine kleine Pause. Er wollte den Anwesenden Gelegenheit geben, der Toten zu gedenken. Bis jetzt wusste er immer noch nicht, ob ihre Aktionen überwacht wurden. Daher hatte er sich zu einer kleinen Scharade entschlossen, in der Catherine Ramsey und seine eigenen Zimmerkameraden wichtige Rollen spielten.
    »Werte Freunde!«, verschaffte sich Bull Ruhe. »Wie immer möchten wir unsere Toten mit dem großartigen Auld lang syne und dem walisischen Totentanz verabschieden.« Um keine Diskussionen über den geplanten Totentanz zu beginnen, eröffnete er den Gesang. Seine Zimmerkameraden stimmten sofort mit lauten Stimmen ein.
    »Should auld acquaintance be forgot and never brought to mind?«, erscholl es laut im Frühstücksraum. »Should auld acquaintance be forgot and days of auld lang syne?«
    Winter und Bremm hatten den Auftrag, an dieser Stelle die Polonaise zu starten. Sie legten die Hände auf die Schultern anderer Anwesender. Gemeinsam steuerten sie den Tanz so, dass sie bald einen großen menschlichen Lindwurm bildeten, der zum Refrain des Liedes durch den Frühstücksraum wankte.
    »For auld lang syne, my dear, for auld lang syne. We'll take a cup o'kindness yet, for auld lang syne.«
    Bull hatte dafür gesorgt, dass der Lindwurm zwischen einer Erfolg versprechend aussehenden Konsole und dem Eingang – und damit hoffentlich den Überwachungskameras – entlangzog.
    Bremm und Winter machten ihre Sache großartig. Ein langer Zug bildete sich, der Catherine völlig abschirmte, die sich hastig an der Eingabe zu schaffen machte.
    Sie sangen den Text dreimal durch, bevor der erste Medoroboter in der Tür auftauchte. Bull kletterte auf einen Stuhl und bat um Ruhe. »Ich danke euch vielmals für diesen wundervollen Moment des gemeinsamen Gedenkens!« Er klatschte für seine Kameraden dankend Applaus; das Klatschen wurde von allen übernommen, und sie verwandelten sich in eine große, sich gegenseitig umarmende Menschenmenge. Bull sah Catherine in der Gruppe; er hoffte, dass er morgen beim Frühstück von ihr die Antworten bekommen würde, die er suchte.
    Und es machte ihm nichts aus, dass er mehr als einen sah, der nach dem Lied in den Armen eines anderen Menschen weinte.
     
    Bull wartete ungeduldig auf das nächste Treffen. Er setzte sich neben Catherine. Sie hatte ihn kaum begrüßt, da sprudelten die Informationen aus ihr heraus: »Reginald, es war kein echtes Problem. Diese Rechner sind dafür ausgelegt, dass Patienten Zugriff nehmen können. Das ist fast ... selbst erklärend.«
    »Schön«, unterbrach Bull. »Ergebnisse?«
    Sie seufzte. »Ein wenig mehr Anerkennung hätte ich schon erhofft.« Dabei legte sie den Kopf zur Seite und schaute ihn missbilligend an.
    »Großartig gemacht«, beschied ihr Bull. »Ehrlich. Aber ...«
    »Okay.« Sie sammelte sich kurz. »Also: Ich konnte mich in das Bordnetz des Schiffes einloggen. Du wirst es kaum glauben: Wir sind immer noch im Orbit um Snowman.«
    »Großartig! Vielen Dank.« Bull trank einen Schluck von seinem Getränk, das einem irdischen Kaffee in seiner aufputschenden Wirkung nicht unähnlich war. »Hast du irgendwas über Perry Rhodan erfahren können? Oder was aus den anderen geworden ist? Oder sonst ... irgendetwas?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, 'tschuldigung. Ich hatte wenig Zeit, mich tiefer im Netz umzusehen. Und das war alles, was ich in Erfahrung bringen konnte.«
    »Nein, ist