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Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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können.
    Rhodan sträubte sich erst gegen das Angebot. Doch dann machte Tifflor ihm klar, dass es zu riskant sei, wenn er die Kontrolle über seinen Arm verlor, während er gerade dabei war, einen Mehandor aus dem Eis zu befreien. Rhodan beugte sich dieser unbestechlichen Logik.
    Thora und er zogen sich ein Stück zurück, während Orsons und Tifflor ihre Aufgabe übernahmen. Nach einigen Minuten gesellte sich Orlgans zu ihnen.
    »Prinzessin, Rhodan, ich bin Ihnen ein paar Worte der Erklärung schuldig.«
    »Warum auf einmal?«, fragte Rhodan.
    Orlgans druckste herum. »Sie hätten meine Freunde nicht auftauen müssen. Sie besitzen die Waffen und die Anzüge. Ich hätte keine Chance gehabt. Aber Sie haben sich entschlossen, meinem Wort zu vertrauen und meine Kameraden aus dem Eis zu holen – obwohl mir sehr wohl klar ist, dass es das Zahlenverhältnis in der Gruppe deutlich zu meinen Gunsten verschieben wird.«
    »Orlgans«, begann Rhodan, »es war nie eine Frage, dass wir Ihre Kameraden hier ...«
    »Genug der Worte«, unterbrach der Mehandor. »Sonst bereue ich irgendwann, dass ich mich entschlossen habe, Ihnen etwas zu erzählen.«
    Rhodan und Thora schwiegen.
    »Gut«, setzte Orlgans an. »Ich wollte Ihnen ein wenig über Gedt-Kemar berichten. Damit Sie einschätzen können, mit was für Wesen Sie es zu tun haben. Das Gespinst umkreist diesen Planeten seit Jahrtausenden. Von Anfang an hatten die Mehandor kein Interesse an einer Kolonie. Gedt-Kemar besitzt keine Bodenschätze, ist nicht einfach in einen Zustand zu verwandeln, der ihn angenehm macht, und – ganz ehrlich – hübsch ist er auch nicht.« Er lachte in seinen Bart. »Nein, im Ernst. Im Gespinst hat die Sippe der Nham das Sagen. Und der Planet war für sie als Verbannungsort viel interessanter. Sie wissen schon: praktisch und kostengünstig. Aus den Augen – aus dem Sinn. Und es ist kein Mord. Man hat die Verbannten ja nur ausgesetzt.« Orlgans lachte hämisch. »Kein Mord! Man ging immer davon aus, dass die Verbannten hier unten nicht lange überleben würden. Von wegen!«
    Thora hielt sich erstaunlich zurück; normalerweise hätte sie den Redefluss des Mehandor längst unterbrochen. Rhodan konnte verstehen, warum der Mehandor Thora Prinzessin nannte – hier im Eis sah sie mit ihrer bleichen Haut wirklich wie die Schneekönigin im Märchen aus.
    Orlgans beendete seine Kunstpause. Rhodan konzentrierte sich wieder auf seinen Gesprächspartner.
    »Gedt-Kemar ist unwirtlich, das stimmt. Nicht ohne Grund hat man die Verbannten hierher geschickt. Aber nur für jemanden, der nicht wirklich genau hinblickt, ist dieser Planet unwirtlich. Im Winter ist es schwierig, wirklich schwierig, hier zu überleben. Aber wenn der planetare Sommer kommt, verwandelt sich die öde Eislandschaft allmählich in etwas, das man nur als blühende Natur bezeichnen kann.«
    Rhodan schaute Orlgans skeptisch an.
    »Doch, Rhodan, aus dem All sieht Gedt-Kemar wie eine reine Wasserwelt aus. Aber es gibt einige Inseln. Es sind vor allem die zerklüfteten Jagdgründe der Bleichsauger, die aus dem Ozean ragen: schroffe Felsgebirge, aber in den Tälern tummeln sich bald die verrücktesten Winterschläfer – Säugetiere, einige Vogel- und Reptilienarten. Es gibt ein paar genießbare Obst- und Wurzelsorten. Im planetaren Sommer schaffen es sogar die meist unbedarften Verbannten, zu überleben. Wenn man den Winter überstehen will, braucht man dagegen Glück und Mut. Am sichersten ist es, sich von einem Bleichsauger erwischen zu lassen, sonst winkt einem ein harter, langer, dunkler ...«
    Rhodan räusperte sich.
    »Ja?«, reagierte Orlgans.
    »Wie schaffen es Verbannte, den Winter zu überleben, wenn sie nicht von den Bleichsaugern eingefroren werden?«
    »Rhodan, wir Mehandor sind Händler. Eigentlich sollten die Verbannten völlig mittellos hier auf dem Planeten abgesetzt werden. Denn warum sollte man Währung oder Wertsachen hierher mitbringen? Also gibt man alles aus, was man noch hat – für Bestechung, für einen kleinen Gefallen, für einen gut versteckten Gegenstand oder ein Implantat, das man hier gut einsetzen kann. Die Sippe glaubt, dass wir alle nur mit den Kleidern am Leib und Proviant für eine Woche hier ankommen. So sind die Regeln, so ist das Gesetz. Aber es gelingt vielen Verbannten, technisches Gerät oder andere nützliche Dinge mitzubringen.«
    »Einzuschmuggeln ...«, warf Thora ein.
    »Prinzessin, Prinzessin. Was glauben Sie, was wir hier tun? Die Verbannten

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