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Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Ruck. Die Worte sprudelten aus ihr heraus – als wollte sie das, was zu sagen war, schnell hinter sich bringen. »Das Imperium hatte entschieden, dass die Naats eine Gefahr darstellten. Also haben wir jeden Versuch der Naats, eine eigene Raumfahrt zu entwickeln, vereitelt. Und dazu gehörte auch, dass wir aus dem Orbit ihre geplanten Raumhäfen, ihre Startanlagen vernichtet haben. Und die wenigen Male, die es ihnen gelang, trotzdem mit einem Schiff in den Weltraum vorzudringen, wurde es vernichtet. Ohne Warnung.«
    »Wäre das auch uns Menschen geschehen?«
    »Nein«, beeilte sich Thora zu antworten. »Nein«, setzte sie ein wenig ruhiger hinzu. »Erstens waren die Naats unser erster Kontakt. Und sie sind so nahe vor unserer Haustür, wir können nicht zulassen, dass sie den Weltraum erobern.«
    »Und trotzdem haben Sie es getan«, stellte Rhodan fest.
    »Haben wir nicht! Niemals! Sie müssen das verstehen ...« Sie schaute Rhodan fast flehentlich an.
    »Was muss ich verstehen?«
    Sie biss sich auf die Unterlippe, überlegte einen Moment. »Ach was«, sagte sie dann, »Sie haben es doch selbst oft genug angedeutet. Die Arkoniden, unsere Kultur, das Imperium – wir alle befinden uns im Niedergang. Es wird immer schwieriger, fähige Mannschaften für die Raumschiffe zu rekrutieren. Es fehlen Wissenschaftler, die selbst etwas entdecken wollen, anstatt bekanntes Wissen nur wiederzukäuen. Künstler, die etwas Neues schaffen, sind rar bei uns. Ein Niedergang auf ganzer Linie.«
    »Unsere Geschichte kennt das auch. Es gab in jeder Kultur immer wieder Phasen der Stagnation.«
    »Ja. Aber Ihre planetare Kultur ist nicht einheitlich. Wenn eine Gruppe stagniert, gibt es andere, welche die Entwicklung vorantreiben. Bei uns war es die ganze Kultur der Arkoniden, die stehen geblieben ist. Und deshalb griffen die Verantwortlichen zu verzweifelten Methoden. Eines Tages entschied ein Imperator, dass die Lösung für unsere Kampftruppen doch genau vor Arkons Haustür läge: die Naats. Daher wurden sie als Söldner eingesetzt. Weil es viel klüger ist, einen Naat sterben zu lassen als einen ach so wertvollen Arkoniden.«
    »Kanonenfutter ...«, kommentierte Rhodan.
    »Richtig. Und sie waren gut. Furchterregend gut. Aber die ganze Zeit gab es eine eherne Regel: Die Naats durften nur einfache Soldaten sein, das Kommando führte immer ein Arkonide. Nie, aber wirklich niemals durfte ein Naat Offizier werden. Aber auf einmal ist diese Regel außer Kraft ...«
    »Novaal.«
    »Richtig, Rhodan. Novaal. Der stolze Reekha der 247. Vorgeschobenen Grenzpatrouille des Imperiums. Der Regent kennt keine Scham, keine moralischen Richtlinien. Er wird das Imperium zugrunde richten.«
    »Der Regent?«, hakte Rhodan ein. »Sie sprechen immer nur von dem Regenten. Was ist denn mit dem Imperator?«
    Thora schaute ihn wieder direkt an. »Rhodan, ich würde Ihnen diese Frage gerne beantworten. Aber ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Rhodan war klar, dass sie ihn nicht anlog. Ihre Augen waren voller Tränen der Erregung.
    Thoras Blick richtete sich auf einen Punkt irgendwo in der Ferne. »Ich male mir immer aus, was dieses Naat-Ungeheuer Novaal mit Crest macht, wenn es ihn in die Finger bekommt ...« Thora verstummte. Auf einmal zuckten ihre Schultern. Einen Augenblick lang versuchte sie, die Tränen zurückzuhalten.
    Rhodan hatte schon oft Tränen in den Augen Thoras gesehen. Doch es waren Tränen der Erregung und des Zorns gewesen. Er hatte nicht gewusst, dass sie wie ein Mensch weinen konnte.
    Rhodan war sich unschlüssig, was er tun sollte. Er war ihr so nahe wie noch nie – und hatte Angst wie ein Jugendlicher bei der ersten Verabredung, alles zu verspielen, was an Vertrautheit zwischen ihnen entstanden war. Einen Moment lang zögerte er – dann trat er einen Schritt auf sie und legte seinen Arm um ihre Schultern.
    Nur kurz wurde Thora steif wie ein Brett. Doch dann schmiegte sie sich an ihn. Im nächsten Augenblick verließ die Spannung ihren Körper. Thora glitt wie ein nasser Sack an ihm hinab. Rhodan konnte gerade noch zugreifen und verhindern, dass sie ohnmächtig auf den Boden sank.

Sollte ich wiedergeboren werden – was nicht heißt,
    dass ich daran glaube, aber: Wenn ich wiedergeboren
    werde, dann wird es sehr schwierig sein,
    dieses Leben noch zu übertreffen.
    Aus »Nimm deine Träume ernst«,
    unveröffentlichtes Manuskript, Terrania
     
     
    18.
    Schwächen und Stärken
    KEAT'ARK
     
    Es war nicht zu leugnen – die

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