Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman

Titel: Perry Rhodan Neo 031 - Finale für Snowman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter

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stellte sich vor die Armaturen des Unterseebootes, sodass er sowohl die schlafende Thora als auch die versammelten Mehandor im Blick hatte.
    »Ich bin Ihnen allen sehr dankbar, dass Sie bereit sind, für Thora ein Risiko einzugehen. Ein großes Risiko, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Mein Plan mag Ihnen aberwitzig erscheinen, aber ich sage: Er ist machbar! Thora hat nur noch wenige Stunden zu leben. Wir haben aber drei Tage Fahrt vor uns. Also ist Thora tot, wenn wir unser Ziel erreichen.«
    Rhodan blickte in die Gesichter von Orlgans' Mannschaft. Kann ich das von ihnen verlangen? Dann fiel ihm ein, was Orlgans über Thoras mutige Tat gesagt hatte, als Lockvogel für die Bleichsauger zu dienen. Er gab sich einen Ruck.
    »Wir können Thoras Leben nicht verlängern. Aber wir können die Fahrtzeit verkürzen. Wenn Sie alle bereit sind, mit mir alles zu wagen – dann kenne ich eine Abkürzung!«

Man findet Freunde an den eigenartigsten Orten,
    Feinde hingegen nur in den eigenen Gefühlen.
    Aus »Nimm deine Träume ernst«,
    unveröffentlichtes Manuskript, Terrania


    20.
    Unter den Schwingen des Phönix
    Das Gespinst

    Es hatte nicht lange gedauert, die von Ras Tschubai beschriebene Suppenküche ausfindig zu machen. Über ihrem Eingang befand sich tatsächlich die holografische Darstellung eines feuerroten Vogels mit einem spitzen gelben Schnabel und aggressiv funkelnden, goldfarbenen Augen. Die Animation spielte immer wieder denselben nur einige Sekunden dauernden Film ab: Die Schwingen breiteten sich aus, der Vogel hob sich ein Stück nach oben, dann setzte sich sein Gefieder vom Schwanz her bis zum Kopf in Flammen. Am Ende waren nur noch die pulsierenden Augen zu sehen.
    »Ein Drel'tar«, sagte Crest.
    »Gibt es diesen Vogel wirklich?«, fragte Anne.
    »Es ist eine mythische Figur aus einer der ältesten Überlieferungen Arkons«, dozierte Crest. »Jeder Drel'tar kann sich bei seinem Tod in Feuer verwandeln, das ihm erst ein Überleben ermöglicht. Die Geschichten variieren über die Form, die dieses Weiterleben annimmt. Manchmal wird für jeden flammenden Drel'tar irgendwo von einem Drel'tar ein Ei gelegt und ausgebrütet, sodass deren Anzahl immer gleich bleibt. Andere sagen, dass der Feuerball in den Weltraum Richtung Sonne zieht. In deren Korona heilt der Vogel und kehrt zum Planeten zurück ...«
    Tatjana unterbrach Crest. »Sie werden es nicht glauben, aber auch unsere Mythologie kennt einen ähnlichen Vogel. Bei uns heißt er Phönix, aber die Darstellung ist fast identisch, die Mythologie weist auch erhellende Parallelen auf.«
    Crest schaute sie neugierig an. »Ich würde Sie gerne länger zu diesem Thema befragen. Aber dafür ist jetzt keine Zeit.« Er wies auf die auffällige Werbung über der eher schäbigen Suppenküche. »Wir sind uns wohl einig, dass dieser Ort hier das Interesse der Menschen angezogen hat, weil ihnen der Mythos bekannt war. Tschubai hat ihn als Treffpunkt ausgewählt.«
    Ungeduldig warteten sie auf Tschubai. Zur angegebenen Zeit stand er vor ihnen. Tatjana Michalowna rannte zu dem Teleporter und fiel ihm schluchzend um den Hals. Anne Sloane ließ sich zu einer kurzen Umarmung hinreißen, während Crest dem Sudanesen die Hand schüttelte.
    »Sind wir unbeobachtet?«, fragte Ras knapp.
    »Soweit wir das beurteilen können – ja«, antwortete Tatjana, die als Telepathin den besten Überblick über ihre Umgebung hatte.
    »Können wir uns da drin kurz unterhalten?«
    »Ja«, antwortete Crest.
    Gemeinsam betraten sie die Suppenküche. Ras zauberte aus einer Tasche Münzgeld hervor. Sie bestellten nur Getränke.
    Die drei Flüchtlinge warteten ungeduldig, bis die Getränke gebracht wurden. Endlich waren sie allein und ungestört. Tschubai schilderte das Gefecht gegen den imperialen Verband, den Absturz der TOSOMA auf Snowman, die Jagd der Naats nach den Überlebenden. Leider konnte auch er nichts zum Schicksal von Rhodan, Gucky und Bull sagen. Selbst Crests Bohren nach Thoras Verbleib musste der schwarzhäutige Teleporter mit einem Achselzucken beantworten. Immerhin konnte er den Arkoniden damit beruhigen, dass das Nachrichtennetzwerk des Gespinsts bestimmt darüber berichten würde, wenn einer der beiden gesuchten Flüchtlinge aufgegriffen worden wäre.
    Tschubai selbst hatte sich verhaften lassen, nachdem sein Anzug eine Fehlfunktion aufgewiesen hatte. Ihm war klar, dass er auf Snowman so keine Überlebenschancen gehabt hätte. Zurzeit war er mit den anderen