Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott
seine Hände vor, als wolle er Manoli packen, um weitere Informationen aus ihm herauszuschütteln.
»Ja. Die Topsider versuchten, das Wega-System zurückzuerobern. Dabei setzten sie ein arkonidisches Schlachtschiff ein.«
»Ich habe es befürchtet ...«
Manoli zögerte unmerklich. »Es gelang uns Ferronen, das Schlachtschiff zu vernichten. Die Invasion scheiterte.« Es fiel Manoli nicht leicht, den Arkoniden zu belügen. Doch es war besser so. Manoli konnte nicht sicher sein, dass ihr Gespräch nicht belauscht wurde. Der Despot durfte unter keinen Umständen von der Existenz der Erde erfahren.
»Vernichtet ...« Da Gelam verstummte. In seinem Gesicht lag ein Ausdruck von Trauer. »Wenigstens wurde die BESKAR auf diese Art diesen Bestien entzogen.« Er sah Manoli an. »Was sind Sie wirklich, Manoli? Ein Ferrone?« Ehe Manoli es verhindern konnte, lehnte da Gelam sich in der engen Erdhöhle vor und umfasste seinen Brustkorb. Seine Schaufelhände fühlten sich an wie Schraubstöcke. Er grub die Finger hart zwischen die Rippenbögen. »Selbst Kolonialarkoniden haben Platten. Sogar Jildrim Hantar. Sie sind keiner von uns.«
Angst breitete sich in Manoli aus. Hatte er seine Sympathie bei da Gelam verspielt? »Bitte, da Gelam, helfen Sie mir! Der Transmitter wird in sieben Stunden einsatzbereit sein. Bis dahin muss ich weg sein. Der Despot will, dass ich das Gerät mit ihm gemeinsam benutze, aber ich weiß nicht, wohin uns der Transmitter bringen wird – und nach meiner ersten Erfahrung will ich es gar nicht erst am eigenen Leib herausfinden.«
Da Gelam wich zurück. »Wer auch immer Sie sind, verschwinden möchte ich auch, keine Frage. Zumal es mir nicht gefällt, dass der Despot diesen Transmitter in seinen Besitz gebracht hat. Das ist eine Gefahr, die sehr ernst genommen werden muss. Wenn Megh-Takarr durch Zufall herausfinden sollte, wie man das Gerät gezielt einsetzt, und es wirklich so Wunderbares vollbringt, wie Sie sagen, könnte er auf diesem Weg eine Invasionsflotte nach Arkon bringen. Ich muss den Regenten darüber informieren.«
Auf eine solche Idee kam wohl nur ein Militär. Darüber hatte sich Manoli bisher keine Gedanken gemacht. »Dann sind wir uns einig, dass es gut wäre, Land zu gewinnen?«
»Durchaus, aber wie sollen wir das anstellen? Ich habe vorläufige Fluchtpläne mit den anderen Anführern im Geheimen erarbeitet, aber keiner von ihnen ist so weit, dass er umsetzbar wäre.«
Manoli atmete tief ein. »Ich habe einen Plan. Als ich im Zoo ankam, haben Sie mir gesagt, dass dem Despoten die Sammlung an sich etwas bedeutet, nicht der Einzelne. Erinnern Sie sich?«
»Natürlich.«
»Genau an diesem Punkt müssen wir ansetzen.«
12.
Die Unterwelt
Hisab-Benkh
Sie folgten einem glatten Gang aus künstlichem Material, der von den Arkoniden angelegt worden sein musste. Hisab-Benkh beobachtete Ralv, der ohne Schutzanzug im Licht der drei Helmscheinwerfer voranging. Konnte er dem Gorrer vertrauen? Es war ein großes Risiko, sich von dem Ureinwohner in ein fremdes Terrain bringen zu lassen.
Sein Finger berührte die Aussparung im Ärmel des Schutzanzugs, die beim Entfernen des automatischen Positionsgebers entstanden war. Er hatte seine Entscheidung getroffen.
Morgen früh werden die anderen aufbrechen und mich und die Zwillinge zurücklassen. Eine andere Wahl haben sie nicht, wenn sie keine Zeit verlieren wollen.
Wie der Schwache der Schwäche überlassen wurde, wurde auch der Unvernünftige seinem selbst verursachten Schicksal überlassen. Hisab-Benkh war sicher, dass sie nicht von Teilnehmern der Expedition gesucht werden würden. Vielleicht von ein paar Robotern, aber bis die sie fanden und ihre Position an das Militär durchgeben konnten, hatten sie ihr Ziel hoffentlich bereits erreicht und Valkaren ihr Geheimnis entrissen.
Er wandte sich an Ralv. »Was kannst du uns über den Gott erzählen? Wo ist er?«
»Da lang. Noch viele Schritte. Wir müssen ganz tief hinunter, durch die Dunkelheit. Sein Schrein liegt hinter dem Leuchten und dem wogenden Leib.«
Dem Leuchten? Dem wogenden Leib? Was bedeutete das nun wieder? Eine andere Frage lenkte ihn von Ralvs sonderbaren Formulierungen ab. »Hat er dich bemerkt?«
Ralv schüttelte den Kopf. Das hieß nein , wenn Hisab-Benkh sich nicht irrte. »Der Gott hat Ralv nicht gesehen. Seine Augen sind zu. Er schläft.«
»Er schläft? In einem Behältnis?« Sicher lag er in einer Art Sarg. Aber vielleicht war auch das ein Hologramm, das dem Finder
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