Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott
getroffen, vielleicht nicht mit voller Kraft, aber Manoli befürchtete das Ende seiner Strecke.
Vorbei.
Manoli sah Ketaran da Gelam, der sich wie hinter einem Schleier auf Megh-Takarr zubewegte. Er sah den Hass in da Gelams Blick.
Die Wachen legten an. Gleich musste da Gelam bewusstlos zu Boden stürzen.
Der Despot hob die Hand und winkte mit der anderen herrisch. Seine Wachen traten zurück, auch Oric-Altan.
»Was ist, Einundvierzig? Warum so scharf auf den Kampf? Geht es um die Verrückten? Arinar und Dehvon?«
Da Gelams rote Augen verengten sich zornig. »Sie heißen Kesindra und Maris!«
»Heißen? Sie sind tot. Können Arkoniden im Tod ihren Namen behalten?«
Statt zu antworten, sprang da Gelam vor. Sein Körper war ein Ausdruck von Zorn und Verachtung.
Megh-Takarr wich zur Seite. Die Wachen richteten ihre Strahler erneut auf Ketaran da Gelam.
»Nicht!«, rief der Despot. »Das kläre ich allein!« Mit einem für seine Größe geschmeidigen Satz sprang er da Gelam entgegen und schlug mit der Faust zu.
18.
Emkhar-Tuur
Der Gorrer
Die Höhle stürzte ein. Emkhar-Tuur stand wie erstarrt auf dem zitternden Boden, spürte, wie fest Ralv ihre Hand umklammerte und an ihr zerrte, aber sie begriff nicht, was er wollte. Hinter sich hörte sie die Stimme Hisab-Benkhs, doch was er rief, ging im Getöse unter. Infernalisch krachten Steine zu Boden. Die Welt schien in zwei Teile gespalten zu werden, und sie stand mit je einem Bein auf einer dieser Hälften.
Ich habe es ausgelöst! Entsetzen breitete sich in Emkhar-Tuur aus. Die Erkenntnis war ein Messerstich in die Eingeweide: Die Explosion kam aus dem Raum, wo die Skelette lagen! Ihre unbedachte Berührung musste entweder einen Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert haben oder eine Fehlfunktion. Sie brachte Hisab-Benkh und Tisla-Lehergh in tödliche Gefahr. Ihretwegen würden die beiden vielleicht ...
»Lauf, du Ungeheuer!«, brüllte Ralv. Er schlug auf sie ein. »Weiter!«
Verwirrt wurde Emkhar-Tuur bewusst, dass sie stehen geblieben war. Neben ihr zerplatzte ein Brocken von der Größe eines Gleiters. Steinsplitter spritzten gegen ihren Anzug.
Ralv schrie auf und riss die Hände vor sein Gesicht. Blut lief aus einer kleinen Wunde am Haaransatz, wo ein Stein die Haut an der Stirn aufgeritzt hatte.
Endlich regte sich Emkhar-Tuur, packte ihrerseits Ralv am Arm und machte einen weiten Satz, ehe sie weiteres Gestein treffen konnte. Sie landete an einer Bruchkante. Vor ihr öffnete sich ein Abgrund, der tief genug reichte, dass ihr schwindelte. »Ein Thermokrater!« Sie wich zurück, stieß gegen Ralv und fühlte bei der Berührung erst recht Panik, weil sie begriff, dass es keinen Weg zurück gab.
»Helldar kommt!« Entsetzt drehte sich Ralv im Kreis.
Ein faustgroßer Steinbrocken flog auf ihn zu. Instinktiv hob Emkhar-Tuur den Arm und wehrte ihn ab. Sie tastete nach dem Schaltelement, um ihren Schutzschirm zu aktivieren.
»Bleib dicht bei mir!« Vielleicht konnte sie den Schirm erweitern. Fieberhaft suchte sie nach der entsprechenden Einstellung. Wenn es ihr nicht gelang, gefährdete sie Ralvs Leben. Er würde wie ein Stein aufglühen, falls er die energetische Wand berührte.
Über ihnen spaltete sich die Decke. Das Licht des Helmscheinwerfers kämpfte gegen den Staub an, der die Kaverne mehr und mehr füllte. Die Luft roch widerwärtig und kratzte beim Atmen. Ralv hustete.
Emkhar-Tuur drehte den Kopf und suchte einen Ausweg. Herabstürzende Steine drängten sie zum Krater hin. Der Boden schwankte stärker. Ralv strauchelte. Sie wollte den Schirm trotz Ralvs Nähe aktivieren, doch ehe sie die Schaltfläche berühren konnte, verlor auch sie den Halt. Hektisch züngelnd taumelte sie über die Kante, rutschte weg und schaffte es im letzten Augenblick, sich an einen überkragenden Felsvorsprung zu klammern. Ihre Schuppen fühlten sich wie in Eiswasser getaucht an. Das Gewicht von Körper und Anzug zog sie unerbittlich hinab.
Verzweifelt versuchte sie, mit den Fußspitzen in eine Kerbe zu kommen, aber da war keine. Die Wand war fugenlos glatt und bot keine Hilfe, um wieder hinaufzugelangen. Das schaffe ich nicht. Ich komme nie wieder da hoch. Emkhar-Tuur blickte an den Stiefeln vorbei, in den sicheren Tod. Viele Körperlängen würde sie fallen, ehe sie unten zerschmetterte.
»Tisla!«, schrie sie. Die Schwester war nicht zu sehen. Auch Hisab-Benkh konnte sie in dem Chaos nicht ausmachen. Die Sicht reichte kaum einen Schritt weit. Nur Ralvs Kopf
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