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Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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erst einmal in meinem Leben gesehen habe. Vor etwa zwei Stunden genau über uns.« Ihr Schwanz zuckte erregt. »Was glaubst du wohl, was das bedeutet?«
    »Wir gehen im Kreis!«, stellte Hisab-Benkh laut fest. Wut stieg in ihm auf. Er wandte sich an den Gorrer. »Was hat das zu bedeuten, Ralv?«
    Ralv hob beide Arme, als erwarte er, geschlagen zu werden. »Ja, ein Kreis. Aber tiefer.« Er zeigte nach oben. »Der Raum mit den Toten ist fast über uns. Gab keinen schnelleren Weg, auf diese Ebene zu kommen. Wir mussten dort hinunter.«
    Hisab-Benkh dachte darüber nach. Der Gorrer konnte recht haben. Trotzdem blieben seine Zweifel bestehen. »Dann weiter«, knurrte er. »Wenn du uns in eine Falle führst ...«
    Ein fernes Grollen unterbrach ihn und ließ ihn alarmiert den Kopf anheben.
    »Was ...!«, stieß Tisla-Lehergh hervor.
    Hisab-Benkh stand wie erstarrt. Grauen stahl sich in sein Herz. Er wollte nicht begreifen, was da geschah, und starrte fassungslos auf die Decke. Die Steine über ihm erzitterten. Der Helmscheinwerfer beleuchtete einen schmalen Riss, der sich wie ein gespaltener Blitz ausbreitete. Der Boden schwankte, das Grollen wurde zum Donnern. Es übertönte das Rascheln in den Schatten.
    Eine Explosion.
    »Lauft!«, schrie Ralv. Er rannte vor. Hisab-Benkh sah, wie er an Emkhar-Tuurs Seil zerrte und es in seiner Verzweiflung schaffte, sie ein Stück mit sich zu ziehen.
    Endlich kam Bewegung in Hisab-Benkh. Er packte die stocksteife Tisla-Lehergh am Arm, die wie gebannt nach oben starrte. »Weg! Und schalt den Schirm ein!«
    »Aber ...«
    Er wusste, was sie sagen wollte: Dann konnten sie angemessen werden. Der Lärm riss ihr die weiteren Worte von den Lippen und verschluckte sie. Die Höhlen verwandelten sich in ein zuckendes Monster. Hisab-Benkh fühlte sich, als wäre er im Magen dieses Ungeheuers gefangen, in einem dünnen Schlauch aus Stein, der ihn zuckend zu verdauen versuchte. Angst trieb ihn voran. Mit Tisla-Lehergh am Arm rannte er hinter Ralv und Emkhar-Tuur her. Steine prallten gegen seinen Anzug. Er aktivierte den Schutzschirm zeitgleich mit Tisla-Lehergh. Beide Schirme schlossen sich zusammen und hüllten sie ein. Vor ihnen brüllte Ralv.
    Grellrot leuchtete es um ihn und Tisla-Lehergh auf, als eine Vielzahl von Splittern glühend in ihrem Schutzschirm verging. Die unerwartete Helligkeit brannte in den Augen.
    Hinter ihnen stürzte die Decke ein und verschüttete den Gang. Keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, was das für den Rückweg hieß. Inzwischen waren sie in einer Tiefe, die es einem Suchtrupp schwer machen würde, sie zu finden, ehe die Generatoren der Anzugschirme versagten und sie unter den Trümmern zerquetscht wurden.
    Vor sich hörte er Emkhar-Tuur schreien. Er hetzte eine schlauchartige Höhle entlang, hinein in eine Kaverne vom Ausmaß eines Raumschiffs. Emkhar-Tuur verstummte so abrupt, dass Hisab-Benkh Panik spürte. Er sah sich hektisch um. Die Bilder stürmten wie Schlaglichter auf ihn ein.
    Emkhar-Tuur und Ralv, die, vom Steinschlag verfolgt, auf einen Krater zuhielten. Ihr Weg führte sie genau in den Abgrund.
    Die Decke, die über ihnen aufriss, als würde jemand von oben mit einem turmlangen Messer durch das Gestein schneiden wie durch weiches Fleisch.
    Der Boden, der schwankte und ihn stolpern ließ. Er sah seine Stiefel, verstand nicht, warum die Füße nicht weiterliefen. Dann stürzte er.
    Im Fallen sah er Tisla-Leherghs Gesicht nah bei sich, die Schuppen vergrößert wie durch ein Mikroskop. Sie sandte einen kreatürlichen Geruch der Angst aus.
    »Nein!« Verzweifelt griffen ihre Hände nach ihm, aber es war zu spät. Die Schirme lösten sich voneinander, jeder wurde in seiner eigenen Schutzhülle eingeschlossen. Er lag auf dem zitternden, kalten Untergrund; konnte weder vor noch zurück, während sich Tisla-Lehergh von ihm entfernte.
    Es begann Kieselsteine zu regnen, Felsbrocken folgten. Der Schutzschirm verwandelte alles in Licht und Feuer. Hisab-Benkh schloss die Augen. Sein letzter Gedanke galt Tisla-Lehergh und Emkhar-Tuur.

17.
    Mein Blut für dich
    Eric Manoli
     
    Manoli hatte zu Ketaran da Gelam aufgeschlossen. Im Laufschritt hielt er mit dem Arkoniden mit. Seine Lungen schmerzten.
    »Vorsicht!«, schrie da Gelam.
    Manoli blieb stehen. Er sah die weiß schimmernden Gestalten, die ihm kaum bis zur Brust reichten, erst im letzten Moment. Fünf von ihnen starrten ihnen entgegen. Sie züngelten mit bleistiftdünnen Zungen erregt in ihre Richtung. Drei

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