Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
Megh-Takarr.
    Da Gelam könnte es schaffen. Megh-Takarr hat nicht mit einer derartigen Entschlossenheit gerechnet.
    Die beiden Kontrahenten taumelten auseinander, sprangen wieder zueinander hin. Ketaran da Gelam stieß mit dem Ellbogen zu, hämmerte ihn so gegen Megh-Takarrs Schnauze, dass dieser aufschrie, wie es nur Echsenwesen konnten. Manoli versteifte sich. Mit überdeutlicher Klarheit sah er, wie der Despot und der Arkonide enger zusammenrückten, weil Megh-Takarr die Kampfdistanz Stück für Stück verringerte. Je näher sie einander waren, desto besser standen Megh-Takarrs Chancen, den Kommandanten einfach mit seiner größeren Masse zu überrollen.
    »Da Gelam!«, schrie er.
    Der Despot drehte sich, stand plötzlich hinter da Gelam und packte dessen Kopf. Er bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, der Manoli kaum folgen konnte, riss den Körper des Arkoniden hoch und ließ sich gemeinsam mit ihm, den Hals fest im Griff, auf die Steine des Platzes fallen. Manoli hörte das Knacken von Wirbelknochen.
    Der Kommandant erschlaffte im Griff des Despoten. Der Blick seiner roten Augen brach, die Züge waren zu einer Fratze aus Wut und Hass verzogen, als wolle er seinem Gegner noch im Sterben zeigen, wie sehr er ihn verabscheute. Sein Körper rutschte von Megh-Takarr fort, glitt auf die Steine und blieb reglos liegen, das Gesicht Manoli zugewandt. Zitternd, mit zusammengepressten Zähnen und schmerzender Brust, starrte Manoli auf den Despoten.
    Megh-Takarr stand auf und wandte sich vom Leichnam da Gelams ab. »Ein wilder Kämpfer. Aber Wildheit allein genügt nicht. Es braucht auch Verstand. Du besitzt offenbar Verstand, Erikk-Mahnoli. Du hast den Ausbruch geplant, nicht?«
    »Sie sind ein Mörder!«
    »Ich wurde angegriffen und habe mich gewehrt. Ich wollte seinen Tod nicht. Ketaran da Gelam war lange Zeit das wertvollste Stück meiner Sammlung.«
    In der Stimme des Despoten hörte Manoli Bedauern. Es war eine leichte Nuance, doch er lebte inzwischen lang genug unter Echsen, um sie zu erkennen und zu glauben, dass Megh-Takarr es aufrichtig meinte. Der Despot sagte die Wahrheit, aber das machte da Gelams Tod für Manoli weder erträglicher noch sinnvoller. Er starrte auf die Leiche des Kommandanten. Wofür war dieser Mann gestorben? Für eine Freiheit, die er nicht mehr erleben durfte; eine Rache, die niemals geübt werden konnte?
    Verzweiflung und Wut stiegen in ihm auf. Hätte er einen Strahler in der Hand gehalten, er hätte ihn ohne Zögern ausgelöst und Megh-Takarr ein Loch in die schuppige Stirn gebrannt. Er stellte sich vor, wie der Despot zur Seite sank, tödlich getroffen.
    Die Realität sah anders aus.
    Megh-Takarr kam langsam auf ihn zu. »Oh ja. Nummer einundvierzig war das wertvollste Stück meiner Sammlung. Ich hatte ihn oft in meiner privaten Sphäre, um die Arkoniden zu studieren. Aber du bist weitaus wichtiger als er. Wichtig genug, um als Einziger aus meiner Sammlung bei deinem eigenen Namen genannt zu werden.«
    Dieser Topsider war auf eine Art und Weise psychisch krank, die keine Kur heilen konnte. »Ich kann auf diese Ehre verzichten«, stieß er hervor. »Es bedeutet mir nichts.«
    Der Despot trat dicht an ihn heran. Er beugte sich an sein Ohr und sprach leise, mit einem abschätzenden Blick zu seinen Soldaten hin. »Komm mit mir. Die Reparatur des Transmitters ist beinahe abgeschlossen.«
    Seine Klauenhand klammerte sich um Manolis Oberarm. Er flüsterte. Trotzdem klang seine Stimme nachdrücklich und brannte sich in Manolis Gehirn. »Du wirst mir den Weg zur Welt des Ewigen Lebens zeigen!«

20.
    Hisab-Benkh
    Der schlafende Gott
     
    Hisab-Benkh spürte einem Gedanken nach. Er war wie Luft, die man zwischen den Fingerspitzen nicht festhalten konnte. Jeder Atemzug jagte einen quälenden Schmerz durch seinen Brustkorb. Das Brennen breitete sich wie die Wellen eines Sees aus, in den jemand einen Stein geworfen hatte. Sein Herz schlug, als müsste es gegen einen Widerstand ankämpfen. Oder bildete er sich bloß ein, dass sein Herz schlug?
    Ja, das war der Gedanke, der aus der Luft heraus Gestalt annahm: War er am Leben? Das Krachen der Explosion schmerzte noch immer in den Gehörgängen. Ein beständiges Fiepen war von ihm zurückgeblieben wie ein unliebsames Geschenk. Erinnerungen von einem Schatten, der auf ihn hinabstürzte, stiegen in ihm auf.
    Etwas Großes hatte ihn getroffen. Ohne den Schutzschirm hätte es ihn zu knochigem Matsch zermalmt. Ein Steinbrocken hatte ihn herumgewirbelt wie ein

Weitere Kostenlose Bücher