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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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geworden, um auf Russen oder Chinesen zu schießen. Weg damit!«
    »Nein. Wir könnten sie noch gebrauchen.« Rhodans Antwort kam mit der Schnelligkeit, die Bull verriet, dass sein Freund lange über das Thema nachgedacht hatte – und dass seine Chancen ihn umzustimmen, geringer waren als diejenigen, Wasser auf dem Mond zu finden.
    »Weißt du was, Perry?«, sagte Bull. »Ich habe den Verdacht, dass du einen Verdacht hast.«
    »Möglich.«
    »Also hast du einen. Dann will ich dir nur eines sagen, als Freund, der dich schätzt: Wenn mein Verdacht über deinen Verdacht zutrifft, dürften diese Knarren ungefähr so nützlich sein wie eine Tischtennisballschleuder. Nein, schlimmer noch, sie könnten uns Kopf und Kragen kosten.«
    Rhodan gab nicht nach. »Du zerbrichst dir unnötig den Kopf, Reg. Es kommt, was kommt. Wir behalten sie. Wegwerfen können wir sie immer noch.«
    Schweigend fuhren sie weiter, immer der Grenze entgegen, die den der Erde zugewandten Teil des Mondes von jenem trennte, den die Menschen niemals zu Gesicht bekamen.
    Nach 15 Stunden Fahrt hatten sie ihr Ziel erreicht. Das Kettenfahrzeug kam auf einer Ebene zu stehen. Als der Mondstaub sich legte, gab er die Sicht frei auf die Sichel der Erde. Das Blau des Pazifiks funkelte ihnen entgegen und ein Grün, das zu Japan gehören musste.
    Rhodan und Bull nickten einander zu. Über das, was sie als Nächstes tun würden, bestand Einigkeit. Die beiden Männer überprüften ihre Anzüge und klappten die Helme herunter.
    »Los!«
    Rhodan ließ das Kettenfahrzeug mit voller Energie anfahren. Die beiden Männer wurden in die Sitze zurückgeworfen, Bull hieb entschlossen mit der geballten Hand auf ein Sensorfeld. Ein Ruck durchlief das Fahrzeug. Im Rücken der beiden Männer explodierte grelles Licht, als eine Sonde auf dem Strahl ihres Raketentriebwerks im schrägen Winkel in die Höhe ritt.
    Im selben Augenblick begann Rhodan seinen Funkspruch: »Hier spricht Perry Rhodan, Kommandant der STARDU...«
    Weiter kam er nicht. Die Antenne des Fahrzeugs zerplatzte in glühenden Tropfen, als ein vielfarbiger Blitz in sie einschlug. Glut stieb aus dem Funkgerät, aber es kam zu keinem Brand. Das Vakuum machte es unmöglich.
    Ein zweiter Blitz schnellte über den Mondhimmel. Als handele es sich um eine Feuerwerksrakete, zerplatzte die Sonde über ihnen in einem Feuerball, dessen Farbe von grellem Weiß zu Grün und schließlich zu Orange wechselte.
    Rhodan verfolgte das Schauspiel, ohne eine Regung zu zeigen. »Hat es geklappt?«
    Bull nickte. Er grinste wie ein Junge, dem es eben gelungen war, es einem großspurigen Erwachsenen so richtig zu zeigen. Er holte eine Ausschnittskarte des Monds auf das Display. Ein dünner gerader Strich, der sich unbeirrt über Krater und Gebirge zog, markierte die Grenze zwischen erdzugewandter und erdabgewandter Seite.
    Ein eng an die Linie geschmiegtes Kreuz markierte ihren Standort.
    »Hier«, sagte Bull und blendete ein zweites Kreuz ein. Es war rot und lag in einer Handbreit Entfernung von der Linie auf der erdabgewandten Seite. »Der Ausgangspunkt dieser ›Blitze‹, durch die zweite Messung auf den Meter genau lokalisiert. Keine fünfzig Kilometer von hier.«
    »Innerhalb unserer Reichweite.«
    »Der Reichweite unseres Fahrzeugs schon«, antwortete Bull. »Aber nicht unserer eigenen Reichweite als Menschen. Steuern wir diesen Punkt an, werden wir nicht genug Sauerstoff haben, um zur STARDUST zurückzukehren.«
    Sie beschlossen, dem Punkt entgegenzufahren, von dem die Blitze den Ausgang genommen hatten. Beiden Männern war klar, dass, wer immer hinter den Blitzen steckte, weder einen Hilferuf noch das Verlassen des Mondes zulassen würde. Rhodan und Bull blieb die Wahl, im Kettenfahrzeug oder in der STARDUST zu ersticken oder bei einem aussichtslosen Startversuch zu sterben.
    Oder sie konnten die Unbekannten aufsuchen.
    Die beiden Männer schwiegen, hingen ihren Gedanken nach. Bull hatte die Steuerung übernommen und lenkte das Kettenfahrzeug mit grimmiger Entschlossenheit seinem Ziel entgegen.
    Rhodan ließ ihn machen. Er wusste, dass er sich auf Bull verlassen konnte, trotz der gelegentlichen Flüche, die der Freund zischte. Bull klemmte sich hinter jedes Steuer, jeden Knüppel, jeden Joystick, den er zwischen die Finger bekam. Und ganz gleich, um was für eine Maschine es sich handelte, Bull lotete ihre Grenzen aus – und überlebte wie durch ein Wunder unbeschadet.
    Rhodan dachte wieder an Pounder. Wieso hatte er sie hierher

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