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Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 2: Utopie Terrania (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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vergangenen Jahrhundert und passte sich ansonsten dem Mainstream an.
    Mercant konnte einen ausgefeilten Lebenslauf bis ins allerletzte Detail herunterbeten. Er wusste, wann Turrington der Blinddarm entfernt worden war; er kannte noch die Adresse seiner Wohnung nach dem Auszug aus dem Elternhaus; er konnte den Ort beschreiben, an dem er seinen ersten Teenager entjungfert hatte – Mandy Gerling, die später an einer Überdosis Drogen starb.
    Nachdem er die Bank verlassen hatte, suchte Mr. Frank Turrington zuerst ein Internet-Terminal in einem der großen U-Bahnhöfe auf; der ideale Platz, um unbeobachtet zu bleiben. Diesen Standort passierte Tag für Tag und Stunde für Stunde eine Unzahl von Menschen.
    Er achte peinlich genau darauf, der Überwachungskamera keinen Augenblick lang das Gesicht zuzuwenden. Alles, was ein möglicher Verfolger später auf den digitalen Speichermedien sehen könnte, waren die Rückseite eines Trenchcoats und ein tief herabgezogener Hut.
    In der Überzeugung, dass er im Netz über die Lage in der Gobi nichts erfahren konnte, das er nicht ohnehin schon wusste, ging er erst gar nicht auf die Suche nach Informationen. Stattdessen klickte er sich ins Buchungsnetz des Flughafens New Orleans ein, suchte den schnellstmöglichen Flug nach China, mit einem Zielflughafen so nah zur Gobi wie nur irgend möglich. Die Kosten spielten keine Rolle, der Umschlag mit Bargeld in seiner Tasche war dick genug, um auch den Wucherpreis der ersten Klasse zu bezahlen.
    Für eine rasche Online-Buchung wies darüber hinaus sein Kreditkartenkonto einen ausreichenden Saldo auf; seit Frank Turrington es vor Jahren eröffnet hatte, waren immer wieder kleinere Umsätze verbucht worden, ganz den diskreten und alltäglichen Wünschen des ansonsten unauffälligen mittelständischen Geschäftsmannes entsprechend. Abonnements, Käufe bei Online-Filmverleihern, Hotelübernachtungen ... alles in perfekt unregelmäßigen und doch automatisierten Abständen.
    Doch auch die beste Vorbereitung änderte nichts an der aktuellen Situation: Sämtliche Flüge wiesen den Status ausgebucht auf, sofern sie nicht von den Gesellschaften gestrichen worden waren.
    Mercant suchte bei Reiseveranstaltern nach freien Plätzen und Angeboten. Das Ergebnis ernüchterte ihn. Es gab keine Möglichkeit, nach China zu gelangen. Was war dort los? Schottete sich die chinesische Regierung ab?
    Eine naheliegende Theorie, die er jedoch nach weiteren Nachforschungen verwerfen musste. Nicht nur die Flüge nach China waren ausgebucht, sondern auch der gesamte internationale Flugverkehr völlig überlaufen.
    In den Service-Chats der Anbieter erhielt er immer wieder die standardisierte Entschuldigungsfloskel, dass es uns leidtut, Sir, aber wir können auch in Ihrem Fall keine Ausnahme machen, was ihm nicht im Geringsten weiterhalf.
    Allan Mercant alias Frank Turrington kappte die Verbindung und entfernte sich vom öffentlichen Internet-Terminal. Er würde sich im Flughafen direkt näher umsehen. Seiner Erfahrung nach war alles möglich, wenn man nur genug Geld in die Hände nahm.
    Als er die Rolltreppe nach oben fuhr, kam er sich vor, als ob jemand ihn beobachtete.
    Der Schreck fuhr ihm durch alle Glieder, aber er ließ sich nichts anmerken.
    Vorsichtig observierte er seine Umgebung, achtete darauf, nicht aufzufallen. Er konnte in der Menschenmenge nichts Auffälliges entdecken, das sein Gefühl rechtfertigte. Allerdings bot dieses Umfeld einem potenziellen Verfolger auch zahllose Möglichkeiten, sich zu verstecken.
    Mercant beschloss, vorsichtig zu bleiben, sagte sich aber, dass er wohl unter Verfolgungswahn litt. Er war sicher, dass ihn niemand zur Bank verfolgt hatte, und die Identität, die er seitdem nutzte, war nur ihm bekannt; nicht einmal Lesley Pounder wusste noch davon.
    Auf der Straße musste er sich nicht lange umschauen, bis er ein freies Taxi fand. Er ließ sich auf die hintere Sitzreihe fallen. »Zum Flughafen.«
    »Das wird einige Zeit dauern«, nuschelte der Fahrer, dem es offenbar schwerfiel, die Zähne weit genug auseinanderzubekommen, um klare Worte zu sprechen.
    Allan erinnerte sich an die Straßensperren, denen er unterwegs mit Iga immer wieder begegnet war. Ob die Zufahrtsstraßen zum Flughafen kontrolliert wurden? Hier in der inneren Stadt war ihm kein erhöhtes Polizeiaufkommen aufgefallen. »Was ist los?«
    »Verstopfte Straßen. Alle woll'n nach Hause, seit jeder nur noch von den Aliens redet.«
    Mercant lehnte sich zurück, schnallte

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