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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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bedankte sich Haggard.
    »Minim ajdel«, sagte das Mädchen mit einem vor Jugend strahlenden Lächeln.
    »AIDS«, erklärte Haggard, der dem schönen, hinkenden Kind nachschaute. »Nach einer Vergewaltigung durch zehn, zwölf Männer. Lettekiros hat kaum noch gelebt, als sie sie herbrachten.« Er wies auf die andere Seite des Flusses, wo die bedachten Boote lagen, rot und blau und grün.
    »Man könnte an diesem Planeten verzweifeln«, sagte Manoli.
    »Nein«, widersprach Haggard. »Verzweiflung können wir uns nicht leisten. Niemand kommt zu unserer Rettung.«
    »Manche meinen doch«, sagte Manoli. Er wies mit dem Kopf in die Richtung des Gebäudes, in dem nun der Arkonide lag.
    »Die Rettung von den Sternen«, sagte Haggard. »Unsere Erlöser. Leider sterbenskrank.«
    »Was werden Sie tun, Dr. Haggard?«
    »Wir werden ein wenig warten«, sagte Haggard. »Crest ist sehr geschwächt, und die Untersuchung war für ihn eine Tortur. Mit meinen bescheidenen Mitteln hier war das leider nicht anders einzurichten. Geben wir ihm ein paar Stunden Zeit.«
    »Und dann?«
    »Dann ist es eigentlich ganz simpel«, sagt er. »Es wundert mich, dass eine technische Zivilisation, die überlichtschnelle Raumfahrt beherrscht, sich außerstande sehen soll, diese Erkrankung mit Bordmitteln zu beheben.«
    »Sie waren nicht an Bord«, sagte Manoli. Wie hatte Bull sie begrüßt? Willkommen in der Zukunft. »Es ist dort – sie sind am Ende. Sie sind ihren Kunstwelten verfallen. Ihren Spielen hörig. Kaum noch bei Verstand.«
    »Und sie haben keine medizinischen Automatiken, keine Notfalleinrichtungen, die für sie sorgen?«
    »Vielleicht hatten sie sie, und sie sind wegen mangelnder Wartung verfallen. Einmal ermüdet jedes Material.«
    Haggard lachte. »Auf einem riesigen Sternenschiff, das Dutzende, vielleicht Hunderte Lichtjahre geflogen ist?«
    Manoli schluckte. »Natürlich gibt es viele Möglichkeiten«, sagt er.
    »Sabotage des medizinisch-therapeutischen Systems?«, fragte Haggard.
    »Ja«, sagte Manoli. »Zum Beispiel. Aber wer sollte den Tod des alten Mannes fördern wollen?«
    »Wesen, die am Ende sind? Ihren Maschinen hörig? Kaum mehr bei Verstand?«, spekulierte Haggard.
    »Wie auch immer«, sagte Manoli.
    »Wie auch immer«, stimmte Haggard zu. »Das Blut des Arkoniden ist überschwemmt von Viren, die sein Immunsystem zerstören. Seine Leukämie ist lediglich ein Symptom des viralen Befalls.«
    Manoli wartete.
    Haggard nickte nachdenklich. »Es ist ein allerdings in mancher Hinsicht erstaunliches Virus.«
    »Er ist nicht irdisch«, erinnerte ihn Manoli. »Also werden es die Viren auch nicht sein.«
    »Wohl kaum. Aber es erinnert mich an einen irdischen Virus. Sagt Ihnen das Cafeteria-roenbergensis-Virus etwas?«
    Manoli nickte. »CroV. Ich habe davon gehört, während meines Studiums.« Er grinste. »In einem früheren Leben also.«
    Haggard nickte. »CroV verfügt über 730.000 DNA-Nukleinbasen, über 530 Gene. Das ist beachtlich, mehr jedenfalls, als mancher Einzeller an Erbgut aufzuweisen hat. Das Virus, das den Arkoniden befallen hat, übertrifft CroV sogar noch. Es hat fast 900.000 Nukleinbasenpaare und 750 Gene. Man könnte sagen, es lebt beinahe.«
    Manoli nickte. Ein Beinahe-Leben, das Crest tötet.
    Haggard fuhr fort: »Seine Virionen besitzen nicht nur ein geschossförmiges Kapsid, sondern eine zusätzliche Virushülle. Ich würde es als ein hochkomplexes, exogenes Retrovirus bezeichnen. Wenn man es sieht, im Modell, und wenn man sich seine komplexe Architektur vor Augen führt, könnte man es – nun, beinahe für ein Kunstwerk halten. Ein Konstrukt.«
    Manoli spürte, dass Haggard noch etwas ganz anderes sagen wollte, sich dann aber kopfschüttelnd zur Ordnung rief. »So merkwürdig auch die Struktur des Virus ist: Sein zytophatischer Effekt ähnelt in Details verblüffend dem Humanen Immundefizienz-Virus. Wie das HIV infiziert es nämlich T-Lymphozyten und löst damit eine T-Zell-Leukämie aus.«
    »Ein Zufall«, vermutete Manoli.
    Haggard lachte. »Was sonst«, sagte er. »Oder sollen wir annehmen, dass die Arkoniden vor ewigen Zeiten schon einmal hier gewesen sind und HIV importiert haben?«
    Manoli schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich eine schlichte Analogie.«
    »Ein Zufall«, bestätigte Haggard. »In diesem Fall sogar ein glücklicher Zufall. Ich habe auf der Grundlage meines Impfstoffes gegen AIDS bereits einen Antikörper komponiert, der auf diese arkonidischen Viren maßgeschneidert ist. Wenn meine

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