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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Jian-Dong«, hörte er eine Stimme – und blickte in den Lauf einer geladenen Dienstwaffe.
     
    Er wollte einen Hilferuf ausgeben, doch die Funkverbindung übers Knopfohr war unterbrochen. Die Frau, der er gegenüberstand, hielt ein kleines weißes Kästchen mit der freien Hand in die Höhe und sagte: »Geben Sie sich keinen Illusionen hin. Niemand kann Sie hören, niemand wird zu Ihrer Unterstützung kommen. Wir beide sind während der nächsten zwanzig Minuten völlig unter uns.«
    Ein Zeichen an ihrem Revers wies die durchaus attraktiv wirkende Frau mit den zarten und dunklen Gesichtszügen als LKW-Fahrerin aus.
    »Wie sind Sie hereingekommen?«, fragte He Jian-Dong, der kaum Angst verspürte. Er würde diese Sache in den Griff bekommen, dessen war er sich sicher. Er war mit allen Wassern gewaschen. Das würde diese Frau nur allzu bald feststellen müssen.
    »Sagen wir, dass ich die Möglichkeiten dazu zur Verfügung gestellt erhielt.«
    »Geheimdienst?«, hakte He Jian-Dong nach.
    »Ja.« Erstmals war so etwas wie Unsicherheit in den Augen der Agentin zu erkennen.
    »Was will man von mir? Ist man mit meiner Arbeit nicht zufrieden?«
    »Man ist mit der Arbeit Bai Juns nicht zufrieden.« Die Frau bewegte sich rückwärts, hin zum Tisch, steckte das Interferenz-Gerät weg, griff nach den Stäbchen und nahm hastig einige Bisse, ohne in ihrer Aufmerksamkeit nachzulassen.
    »Wurden Sie vom Ehrenwerten Generalsekretär Huang Hai-Jie entsandt?«
    »Erwarten Sie wirklich eine Antwort auf diese Frage?« Sie aß weiter. Ungerührt. »Sagen wir so: In der Partei gibt es Überlegungen, die derzeitige Vorgangsweise des Generals nicht weiter zu unterstützen.«
    »... sie aber auch nicht offiziell abzulehnen.«
    »Sie haben verstanden, Jian-Dong.«
    Ja, er hatte verstanden. Er hatte es mit einer Vertreterin des Tiefen Staates zu tun. Mit jemandem, der die wahre Staatsgewalt repräsentierte und im Verborgenen Entscheidungen traf.
    Die Frau steckte ihre Waffe weg. »Friede?«
    »Ja, ehrenwerte zhu .« He Jian-Dong verbeugte sich. »Friede.«
    »Gut.« Die Frau setzte sich und winkte ihm, neben ihr Platz zu nehmen.
    He Jian-Dong gehorchte. Er gab sich möglichst ungerührt, auch wenn er wusste, dass diese Begegnung eine bedeutsame Wende in seinem Leben herbeiführen mochte.
    »Ich habe mit meinem LKW eine Ladung mit ganz besonderem Inhalt ins Lager gebracht«, sagte die Agentin. »In den offiziellen Papieren ist Artilleriemunition vermerkt. In Wahrheit hingegen transportiere ich mehrere ... Atomsprengköpfe. Sie werden dafür sorgen, dass diese in einen jener Tunnel gebracht werden, die bis nahe an den Energieschirm Perry Rhodans heranführen.«
    He Jian-Dongs Herz klopfte laut. Er wollte etwas sagen, verkniff es sich jedoch. Der General hatte ihn – ausgerechnet ihn! – angewiesen, tunlichst auf Aktivitäten des chinesischen Geheimdienstes zu achten und insbesondere die Tunnel überwachen zu lassen. Es war, als hätte Bai Jun ganz genau gewusst, was die Vertreter des Tiefen Staats vorhatten.
    »Bai Jun ist nach unserer Ansicht ein ausgezeichneter Stratege und von bestechend klarem Verstand. Allerdings bestehen begründete Zweifel an seiner Integrität. Es ist notwendig, dass wir auf eine Option zurückgreifen können, die der General bislang nicht in Erwägung gezogen hat.« Die Agentin aß seelenruhig. »Sollten Sie Gewissensbisse haben, Ihren väterlichen Freund zu verraten: Bei der Platzierung der Atomsprengköpfe handelt es sich bloß um eine zusätzliche Option, die meine Auftraggeber zur Verfügung haben wollen.«
    Wer waren die Auftraggeber? Ein Regierungsmitglied? Oder das Erste Büro des Guojia Anquan Bu, des Ministeriums für Staatssicherheit? Oder der Zhong Chan Er Bu, der Militärgeheimdienst? Oder gar das Politbüro 610, das bloß gerüchteweise existierte?
    »Perry Rhodan ist zu wertvoll, um ihn zu töten«, warf He Jian-Dong ein.
    »Man ist mittlerweile gegenteiliger Meinung. Der Amerikaner ist nur noch eine Belastung. Die USA und Großrussland haben mehr oder weniger offene Drohungen gegen unsere Heimat ausgestoßen. Beseitigen wir Rhodan nicht, könnte es in der Streitfrage über diesen an und für sich unbedeutenden Menschen und seine wenigen Getreuen zu einem atomaren Schlagabtausch kommen, mit einem mehr als ungewissen Ausgang, wie wir beide wissen.«
    »Das hört sich so an, als wäre man sehr wohl bereit, die Atomsprengköpfe rasch zu zünden.«
    »Wenn das Wohl unserer Nation auf dem Spiel steht –

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