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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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ihn nie erwischt.“
    Jack Mason mußte zugeben, daß an Melliers Version etwas dran sein konnte und daß eine gewisse Logik nicht von der Hand zu weisen war. Eine Spur weniger kalt und feindselig sagte er: „Und dann liefern Sie sich ausgerechnet so einer Ratte wie Bromley aus?“
    Mellier schwieg. Das war ein Kapitel, das nur ihn allein anging.
    „Wir werden Sie bis auf weiteres aus dem Verkehr ziehen. Hoffen Sie, daß wir auch Cockland einfangen. Was später mit Ihnen geschieht, wird der Chef entscheiden. Morris, bring ihn in den Keller. Und dann schließ die Galerie wieder auf!“ Als Morris Batallin mit dem kleinen Franzosen verschwunden war, griff Mason nach dem Telefonhörer und wählte eine lange Nummer, eine Nummer in Hackston.

    Die Autouhr im Wagen zeigte 16 Uhr 59 an, als Perry Clifton zum Kingsplace kam.
    Früher als vorgesehen. Aber das lag in erster Linie daran, daß er Scott Skiffer nicht im Yard angetroffen hatte. Der sei bei einem Außeneinsatz, wurde ihm gesagt, und so konnte er ihm lediglich ein paar Zeilen und einen Umschlag hinterlassen. Er sah Dicki Miller schon von weitem.
    Allein hing der gelangweilt über einem eisernen Begrenzungsgeländer und blätterte in einem Micky-Maus-Heft. Als Perry auf seiner Höhe war, tippte er zweimal kurz auf die Hupe. Dicki sah auf und erkannte seinen großen Freund auf der Stelle. Der zeigte zur Wanders-Street hinüber, und Dicki nickte.
    Clifton erspähte vor einer Apotheke eine Parklücke und schob sich hinein. Drei Minuten später stieg Dicki zu.
    „Von Begeisterung keine Spur, Mister Detektiv!“ empfing ihn Perry. „Hat dich Ronnie im Stich gelassen?“
    „Nein, der mußte um dreiviertel fünf nach Hause. Zum Babysitten. Der hat doch so ’ne winzige Schwester. Ich dachte, Sie wollten mich erst um sechs abholen?“
    „Ist eben schneller gegangen. Gab’s was Besonderes?“
    „Eigentlich nicht... Nur einmal, das war komisch. Ronnie hat sogar gemeint, der sei tot gewesen. Aber Tote können ja nicht mehr laufen.“
    „In der Regel nicht“, stimmte Perry zu. „Wie wär’s, wenn du weniger in Rätseln sprechen würdest. Also, was war komisch?“
    Dicki machte sich lang und fischte ein kleines, ziemlich zerknautschtes Notizbuch aus der Hosentasche. „Also“, begann er mit gewichtiger Miene, „bis 14 Uhr 38 war gar nichts. Da kam eine Frau. Die hat ein Bild gekauft. Ein kleines Bild. Um 14 Uhr 50 kam ein älteres Ehepaar, die kamen Punkt 15 Uhr wieder heraus, ohne was. 15 Uhr 05 kam ein kleiner dicker Mann, der war schon mal zwischen der Frau und dem alten Ehepaar da, ist aber an der Tür wieder umgekehrt.“
    „Und um 15 Uhr 05 hat er die Galerie betreten?“
    „Ja. Ganz langsam. Als müßte er es sich noch einmal überlegen. Oder als ob er Angst gehabt hätte.“
    „Du bist ein guter Beobachter!“ Perry Clifton lobte Dicki.
    „15 Uhr 14 kam ein Riese heraus, der gar nicht hineingegangen war. Der hatte es furchtbar eilig.“
    „Ein Angestellter vielleicht.“
    „Ich weiß nicht, Mister Clifton. Jedenfalls kam der kleine dicke Mann...“Dicki sah wieder in sein Büchlein, „gleich nach ihm. Eine Minute später, ich habe 15 Uhr 15 auf geschrieben. Der hatte es noch eiliger als der Riese. Bis 16 Uhr 05 tat sich gar nichts. Nur Leute vor dem Schaufenster. 16 Uhr 12 fuhr ein gelbes Auto vor, und der Riese stieg aus und noch ein kleiner Mann. Der Riese hatte ihm den linken Arm auf den Rücken gedreht und hielt ihn ein ganzes Stück in der Luft.“
    „Interessant!“ sagte Perry Clifton und meinte es auch so. „Was geschah weiter?“
    „Als der Riese mit dem Zwerg in der Galerie verschwunden war, fuhr das Auto weg, und jemand hängte an die Eingangstür ein Schild. Weil wir es aus der Entfernung nicht lesen konnten, habe ich einen Spaziergang rund um den Kingsplace gemacht. ,Vorübergehend geschlossen’ stand auf dem Schild. Zehn Minuten später war es wieder verschwunden. Aber Kundschaft habe ich nicht mehr gesehen.“
    Perry Clifton klopfte Dicki anerkennend auf die Schulter. „Tadellos gemacht. Du bist eine prächtige Hilfe.“
    „Danke, Mister Clifton. Und was machen wir jetzt?“
    „Jetzt fahren wir nach Hause, kochen uns eine große Kanne ,Kakoffee‘ , und ich werde dir erzählen, wie ich durch meinen Freund Tom Harder zu diesem Fall gekommen bin.“
    „Okay!“ Dicki stimmte strahlend zu. Und plötzlich fiel es ihm wieder ein: „Ich hab’ ja noch was vergessen. Die Nummer von dem gelben Auto.“
    Da lächelte Perry, und mit der

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