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Persephones Erbe (German Edition)

Persephones Erbe (German Edition)

Titel: Persephones Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Monkberg
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wollte Malchow nie.«
    »Dann hättest du zu Hause bleiben müssen.«
    Ich seufzte. »Der Fall liegt komplizierter.«
    »Auf der Ebene der Lust ist alles einfach. Allerdings, das gebe ich zu, kann man sich im Objekt der Begierde irren.« Er warf die Goldmünze in die Luft, fing sie wieder ein. »Komm, ich bringe dich zurück.«
    Er wandte sich von der Brüstung ab. Der Hausmeister schritt mir voraus. Er war sich anscheinend vollkommen sicher, dass ich ihn nicht der Grabräuberei oder gar Totenbeschwörung anklagte. Tatsächlich hatte ich den Gedanken in der gleichen Sekunde wieder verworfen. Erstens gab es keinen Beweis, die Münze konnte sonst woher stammen, lange in seiner Familie sein. Zweitens – Herr Gott, ich wollte hier raus. Ich würde den Teufel tun und ihn verärgern.
    Die Grubenlampe warf hinter ihm einen riesigen Schatten, in dieser doppelt verdichteten Dunkelheit folgte ich ihm.
    Stimmen wisperten hinter mir.
WER BIST DU?
    Kati?
Die ferne Stimme meines Vaters.
    Ich wagte nicht, nach dem Arm des Hausmeisters zu greifen, doch ich fürchtete mich. Was um Himmelswillen hatte ich durch meinen Schrei vorhin geweckt?
    KATI?
    Mir graute.
    Plötzlich hielte der Hausmeister an. Vor uns lag eine Treppe, die nach oben führte. »Du hast jetzt keine Wahl mehr. Du musst das Spiel im Tenebre mitspielen. Das begreifst du hoffentlich.«
    »Soll ich mich von Malchow vergewaltigen lassen?«
    Er lachte. »Du hast keine Ahnung, was eine echte Vergewaltigung ist.«
    »Es geht Sie zwar nichts an, aber der Heiler …«
    »Der wusste, was er tat und es war eine Verführung – auch, wenn du es nicht wahrhaben willst, Dank deiner altmodischen Moralvorstellung.« Unerwartet drehte er sich wieder um, stieg mir voran die Treppe empor. Ich folgte ihm hastig, froh, dass er auf dem Thema nicht länger herumritt. Unwillkommene Erinnerungen drängten sich mir auf.
    Ich nackt auf der Couch, der Heiler auf Knien vor mir. Ein speichelnasser Mund, der an meinen Schamlippen saugte. Seine leckende Zunge an meiner Klitoris. Die lustvolle Sensation, die sein Daumen in mir auslöste. Später der kurze, scharfe Schmerz, als er seinen Penis in meine klitschnasse Vagina trieb. Danach die unerwartete Wonne.
    Heute mochte ich das sehr, diesen ersten brutalen Stoß, wenn ich noch sehr eng war. Wenn ein Mann auf mir lag oder hinter mir kniete, sich und mich stöhnend zur Ekstase trieb. Scheiße, ich hätte Armin vorhin lassen sollen! Meine Vulva pochte selbst jetzt noch vor Verlangen. Aber den Heiler, damals, ich hatte keine Ahnung gehabt.
    Der Hausmeister drehte sich nach mir um. »Quatsch! Du hast genau gewusst, was auf dich zukommt. Und du warst neugierig.«
    Unabhängig, dass mich die Antwort ziemlich erschreckte, als hätte er meine Gedanken gelesen! Ich hatte ihn mit dem jungen Mädchen gesehen. Ich hätte wissen müssen, wie der Hausmeister dachte. »Trotzdem hat mich der Heiler damals benutzt.«
    »Himmel, Weib. Was erwartest du von einem Mann? Er hat dich Lust gelehrt, auf die freundlichste Art. Das nächste Mal, wenn du hierher kommst, zeige ich dir, was Unterwerfung bedeutet!«
    Ich duckte mich erschrocken. Gleichzeitig konnte er mir keine Angst machen. Ich glaubte ihm nicht. Außerdem hatte ich ganz bestimmt nicht die Absicht, den Technikbereich in meinem Leben noch einmal zu betreten.
    »Bringen Sie mich doch bitte einfach zurück.«
    Das finstere Gesicht des Hausmeisters entspannte sich.
    »Du bittest mich. Das ist immerhin etwas. Aber vergiss nicht: Für jede gewährte Gunst muss man zahlen. Und du wirst zahlen. Mit Allem, was du hast.«
    Große Worte.
    Er drehte sich um. Eine Weile ging er nur vor mir weiter, wies ab und zu nach rechts oder links, damit ich hinter ihm die richtige Biegung nahm. Wir blieben jetzt auf dieser Ebene, obwohl die Treppe weiter nach oben führte.
    »Wohin bringen Sie mich?«
    »Zum Lift.«
    Es gab einen Lift. Ich war sprachlos. Der Hausmeister lachte. Ein unerwartet herzerwärmendes Lachen.
    »Der stammt von den Archäologen, die vor ein paar Jahren hier gegraben haben. Sie haben aber nur die ersten Schichten angekratzt.«
    »… kratzt.« Seine sonore Stimme weckte Echos in dem Gewölbe, durch das wir jetzt gingen. Dazu mischte sich das wachsende Brummen der Maschinen. Sparlampen beleuchteten ab hier wieder den Gang. Eine Klimaanlage rauschte.
    Vor der Stahltür eines Lifts blieb der Hausmeister stehen. Er packte mich im Nacken.
    »Du glaubst, dass es immer deine Entscheidung ist, ob du dich einem Mann

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