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Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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bei großem Durst verursachte nur Übelkeit und Krämpfe, weswegen man das kostbare Nass gleich wieder erbrach.
    Eine der ersten und wichtigsten Lektionen, wenn die Wüste so nah war wie in ihrem Dorf.
    Shahira setzte die Flasche ab; sie verspürte einen schmerzhaften Stich, als sie an ihre Heimat und ihre Eltern dachte. Fast hätte sie ihr Ziel aus den Augen verloren: Sie musste nach Isfahan.
    Shahira aß, bis sie sich gestärkt genug fühlte, um weiter nach einer Öffnung zu suchen. Systematisch ertastete sie die durch Streben unterbrochenen Seiten des Karrens. Schließlich spürte sie unter ihren tastenden Fingerspitzen einen Lufthauch. Shahira schob ihre Finger zwischen die beiden Teile der Plane und schob sie auseinander.
    Ein Luftzug kam ihr entgegen, und er trug fremde Düfte mit sich. Am stärksten roch Shahira Pferde und Leder, Düfte, die sie gut kannte, doch darunter lagen Gerüche nach Gewürzen, Früchten, Kohle und Rauch. Viele Menschen.
    Vorsichtig lugte sie durch den Spalt hindurch und sah Lichter. Sie fuhren auf einer Straße, auf der reges Treiben herrschte. Menschen drängten sich an dicht beleuchteten Ständen, stritten sich auf freundschaftliche Weise mit den Verkäufern um den Preis der Ware oder diskutierten mit ihrem Nachbarn über deren Qualität.
    Händler mit Bauchläden schritten an ihnen vorbei und priesen lauthals die Vorzüge ihrer Brotfladen, ihrer Lammfleischspieße oder ihres Pilaw an, gekochtem Reis, vermischt mit Bohnen, Fleisch oder Gemüse.
    Doch der Karren zog unerbittlich an diesen Genüssen vorbei und gestattete Shahira auch sonst keine Möglichkeit, zu erkennen, wer den Karren fuhr.
    Sie blickte jedoch weiter durch den Spalt, um all die fremden Eindrücke in sich aufzusaugen. Das musste Isfahan sein, die Stadt des Kalifen! Wo sonst gab es so viele Menschen, so große Häuser, so breite Straßen?
    Ihr Herz klopfte laut in ihrer Brust – doch warum brachte man sie her? Shahira konnte nur erahnen, wer für ihren Transport in die prächtige Stadt verantwortlich war. An eine Rettung durch Kian glaubte sie nicht mehr, doch dann blieben nur die Männer in Schwarz oder die Soldaten des Kalifen.
    Der Gedanke, dass sie einer von beiden Seiten hilflos ausgeliefert war, machte ihr Angst, und sie zog sich von dem Spalt in der Plane zurück.
    In der Dunkelheit kauerte sie sich zusammen und versuchte ihre Gedanken zum Schweigen zu bringen. Es gelang ihr nicht, erst recht nicht, als der Karren nach einer Ewigkeit endlich anhielt. Sie atmete tief ein und spürte, wie ihr Körper unkontrolliert zitterte.
    »Bringt sie hinauf, ich will sie gleich befragen.«
    Die Stimme war tief und klang vertraut; Shahira glaubte in ihr die Stimme des Anführers der drei Männer wiederzuerkennen. Also hatten die Männer des Kalifen sie entführt? Doch warum nur sie? Wo waren die anderen Frauen und die seltsame Alte?
    Die Plane wurde zur Seite geschoben, und ein Soldat griff nach ihr. Sie wich zurück, doch er war unerbittlich, und in dem Karren hatte sie nicht viele Fluchtmöglichkeiten. Schließlich bekam er sie zu fassen und zerrte sie heraus. Mit weichen Knien stand Shahira vor dem Karren und wurde von dem Soldaten mehr gestützt als dass er sie festhielt. Die Luft hier draußen war weniger stickig; sie trug noch die Essensdüfte der Stadt mit sich, doch Shahira hätte schwören können, dass sie nicht mehr in Isfahan waren. Sie befand sich in einem prächtigen Innenhof, der von Jasminsträuchern gesäumt war. Der süßliche Duft der Blüten schwängerte die Nachtluft, und Shahira atmete tief ein. Der Boden war mit reinweißen Kieseln ausgelegt, die bei jedem Schritt knirschten. Sie stachen nicht in ihre Fußsohlen, sondern massierten sie sanft, während der Soldat sie vorwärts schob, um den Karren herum.
    Shahira gab ihren Widerstand auf und ließ sich führen, bis sie vor dem Anführer stand. Er musterte sie, und seine buschigen Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen. »Bringt sie hinein.«
    Der Soldat wollte sie weiterschieben, doch Shahira, die geglaubt hatte, dass ihr jede Kraft für Widerstand verloren gegangen war, spürte Trotz in sich aufflackern. Es war genug; jeder schien sie herumschieben und herumkommandieren zu können, ohne dass sie jemals gefragt worden wäre, was sie eigentlich wollte. Sie stemmte sich gegen den Griff des Soldaten und fixierte den Anführer. »Was wollt ihr von mir, Soldat?«, fragte sie ihn und wich seinem Blick nicht aus.
    Er wirkte überrascht, dass die schmale,

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