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Personenschaden

Personenschaden

Titel: Personenschaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Probst
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extrem nervös.»Wir sind noch am Tatort – also ich gerade nicht, weil dort ja kein Empfang ist.«
    »Klar.«
    »Hör zu, Anton, wir haben in einem Schuppen ein kleines Chemielabor entdeckt. Der Kollege von der Technik ist kein Experte, aber er meint, Grenzebach könnte mit Nitroglycerin experimentiert haben.«
    »Er wollte angeblich Sprengstoff in Klaus Englers Lok deponieren, hat den Plan aber aufgegeben.«
    »Ist diese Information zuverlässig?«
    »Schwer zu sagen.«
    »Geh bitte äußerst vorsichtig vor und sag das auch den Kollegen!«
    »Mache ich.«

48.
    Der Rollstuhl stand wieder an der alten Stelle in der Eingangshalle. Warum ließ Eva nichts von sich hören? War alles okay mit ihr? Oder wartete sie darauf, dass
er
sich meldete? Schwarz nahm sich vor, sie, sobald er Zeit hatte, anzurufen.
    Ein Krankenpfleger schob ein Bett vorbei. Der Patient hielt die Hände gefaltet und murmelte ein Gebet vor sich hin. Schwarz erkannte Englers Zimmergenossen und beschleunigte seinen Schritt. Hoffentlich war er nicht zu spät dran.
    Vor dem Krankenzimmer standen Schwestern, ein Arzt, drei Polizisten in Uniform und Buchrieser. Als er Schwarz bemerkte, lief er ihm entgegen. »Ein Riesenmist, Toni.«
    »Was ist passiert?«
    Buchrieser winkte den zur Bewachung abgestellten Polizistenheran. »Los, kommen Sie! Das ist jetzt der Herr Schwarz, ein ehemaliger Kollege.«
    »Wir kennen uns schon«, sagte der Polizist und senkte den Blick. »Ja, ich habe es verbockt.«
    »Verbockt«, knurrte Buchrieser.
    »Ich weiß, dass ich jeden hätte überprüfen müssen.«
    »Aber?«, sagte Schwarz.
    »Wenn Herr Engler doch gesagt hat, es ist ein Bekannter von ihm.«
    »Wer?«
    »Der Mann, der im Park auf ihn gewartet hat.«
    »Auf ihn gewartet?«
    »Ja, er ist unter einem Baum gestanden und hat die ganze Zeit hergeschaut. Erst habe ich gedacht, er ist ein Patient, aber dann wollte der Herr Engler plötzlich zu ihm.«
    »Und Sie haben ihn gehen lassen?«
    Der Polizist nickte mit betretener Miene. »Er hat erklärt, er muss unbedingt mit ihm reden.«
    »Und seitdem ist er verschwunden«, fügte Buchrieser trocken hinzu.
    »Engler ist mit dem Mann weggegangen?«
    »Hier ist er jedenfalls nicht mehr, Toni – auch nicht in einer anderen Abteilung.«
    Schwarz bat den zerknirschten Polizisten um eine Beschreibung des angeblichen Bekannten von Engler. Seine kleine Hoffnung, es könnte doch jemand anderer gewesen sein, löste sich schnell in Luft auf.
    »Eine Gehbehinderung, verstehe.« Aber warum war Engler Grenzebach gefolgt? Es gab keinen Hinweis, dass er bedroht oder von ihm genötigt worden war.
Wie ein Lamm, das sich zur Schlachtbank führen lässt
, dachte Schwarz. War Engler inzwischen so zermürbt?
    »Habt ihr die Fahndung schon rausgegeben?«
    Buchrieser nickte. »Haben wir.«
    »Ich würde auch eine Streife zu der Stelle schicken, wo Sass sich umgebracht hat.«
    »Zu den Gleisen? Wieso das?«
    »Ich kann mir gut vorstellen, dass er Engler dazu bringen will, genauso und am selben Ort zu sterben.«
    Kaum dass er diese Überlegung ausgesprochen hatte, wusste Schwarz, dass sie falsch war. Grenzebach war kein Serientäter, der zwanghaft ein bestimmtes Muster wiederholte. Er wollte Rache für das von ihm erlittene Unrecht. Matthias Sass und dessen Selbstmord waren für ihn nur Mittel zum Zweck gewesen, um den Lokführer in der Seele zu treffen. Aber jetzt hatte er Klaus Engler in seiner Gewalt. Was hatte er mit ihm vor?
    »Sühne«, dachte Schwarz. War es das? Wollte Grenzebach den Lokführer genau das durchleben lassen, was er selbst erlitten hatte? War er mit ihm zu dem Ort unterwegs, wo seine Leidensgeschichte begonnen hatte?
    »Wie lange sind die beiden schon weg?«
    »Höchstens zwanzig Minuten«, sagte der Polizist.
    »Ich brauche Kolbinger in Otterfing, am Bahnhof.«
    »Wir haben immer noch keinen Kontakt zu ihm«, sagte Buchrieser.
    »Dann musst du jemanden hinschicken.«
    »Alles klar. Mach ich.« Plötzlich stutzte er. »Ein bisschen komisch ist das schon, Toni.«
    »Was denn?«
    »Dass mir hier einer Anweisungen gibt, den wir rausgeworfen haben.«
    »Stimmt«, sagte Schwarz, »aber du würdest doch sicher nichts tun, von dem du nicht überzeugt bist?«
    Buchrieser brummte nur.

49.
    Inzwischen war es dunkel. Auf der regennassen Autobahn Richtung Salzburg stand der Verkehr. Pendler, die jeden Abend von München zurück nach Holzkirchen, Rosenheim oder Berchtesgaden fuhren, Wochenendausflügler und Touristen auf dem Weg in den

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