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Personenschaden

Personenschaden

Titel: Personenschaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Probst
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ich war hier verabredet und habe mich verspätet. Haben Sie vielleicht jemanden gesehen, der   …«
    »Wir sind auch gerade erst gekommen«, unterbrach ihn die Frau.
    »Wann fährt denn die nächste S-Bahn ?«
    »Erst in einer halben Stunde.«
    »Dann sind wir immer noch viel zu früh dran«, sagte einer ihrer Begleiter. »Um die Zeit ist in allen Clubs tote Hose.« Er nahm einen tiefen Schluck aus seiner Wodkaflasche.
    »Scheiße alles«, sagte die Frau, spuckte ihren Kaugummi aufs Gleis und griff nach der Flasche.
    Schwarz entfernte sich ein Stück von den vieren und ließ seinen Blick schweifen. Das alte Bahnhofsgebäude gegenüber lag im Dunkeln. Auf dem Parkplatz rechts daneben standen nur noch vereinzelt Fahrzeuge. In der Wirtschaft dahinter herrschte reger Betrieb und demnächst war mit den ersten angetrunkenen Gästen zu rechnen, die sich auf den Heimweg machten. In weniger als zehn Minuten würde die S-Bahn aus München noch einmal einen Schwung Pendler ausspucken. Für einen polizeilichen Zugriff war die Situation ein Alptraum.
    Aber wo blieben Grenzebach und Engler überhaupt? Eigentlich müssten sie längst da sein.
    Waren seine Überlegungen doch falsch gewesen? Hatte Grenzebach mit seinem Opfer etwas ganz anderes vor? Hatte er ihn in ein Versteck irgendwo in der Stadt verschleppt? Oder hatte Engler sich, als ihm klar wurde, was Grenzebach mit ihm vorhatte, gewehrt, und die Sache war eskaliert? War er vielleicht längst tot?
    Die drei Männer tuschelten mit der Frau, die laut auflachteund die Wodkaflasche in Schwarz’ Richtung schwenkte. »Auch einen Schluck?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Hilft gegen den Frust.«
    »Gegen euren vielleicht. Danke.«
    »Spießer.«
    Schwarz reagierte nicht. Er ging bis zum Ende des Bahnsteigs und hielt dabei nach allen Seiten Ausschau. Von Grenzebach und Engler war immer noch nichts zu sehen. Er wählte eine Telefonnummer. »Kolbinger?«
    »Anton. Ist er schon da?«
    »Nein.«
    »Ich bin auf dem Weg, aber der Ballistiker hat mich aufgehalten.«
    »Was wolltest du denn von einem Ballistiker?«
    »Einen Hinweis, aus welchem Grund Thomas Engler geschossen haben könnte.«
    »Es war nicht Notwehr.«
    »Das sagst du. Er behauptet, er wollte mit dem Mann, den er irrtümlich für Grenzebach gehalten hat, nur reden. Die Pistole hätte er zum Selbstschutz dabeigehabt. Aber als er dann brutal angegriffen worden sei   …«
    »Brutal, Blödsinn. Der Junge konnte keinem ein Haar krümmen.«
    »Glaube mir, Anton, es wird nicht einfach werden, Engler einen Tötungsvorsatz nachzuweisen.«
    »Wie lange brauchst du denn noch?«, sagte Schwarz plötzlich mit gedämpfter Stimme.
    »Ein paar Minuten.«
    »Er ist da.«
    »Mit dem Lokführer?«
    »Sieht so aus.«
    Er starrte zu den überdachten Fahrradständern auf deranderen Seite der Gleise, hinter denen ein schwarzer Fiat anhielt.
    »Zu wievielt seid Ihr, Kolbinger?«
    »Leider nur zu zweit. Die anderen bringen Thomas Engler nach München und die Spurensicherung ist noch am Tatort.«
    »Pass auf, es gibt zwei Straßen, die zum Bahnhof führen. Ihr nehmt die nördliche. Grenzebachs Fiat steht auf dem südlichen Parkplatz.«
    »Verstehe.«
    »Um 21.52   Uhr kommt eine S-Bahn aus München. Wir müssen unbedingt mit dem Zugriff warten, bis alle Fahrgäste vom Bahnsteig verschwunden sind.«
    »Alles klar.«
    Schwarz legte auf. Am Fiat erloschen die Scheinwerfer. Das Metalldach über den Fahrradständern warf einen langen Schatten auf den Wagen. Die beiden Männer machten keine Anstalten auszusteigen. Grenzebach, der hier bis vor drei Jahren gewohnt hatte, kannte wahrscheinlich den Fahrplan und wartete lieber ab. Wollte er Engler dann zwingen, mit ihm zur Unfallstelle zu gehen?
    Schwarz registrierte eine Bewegung im Auto. Jetzt sah es so aus, als hätten die beiden eine Auseinandersetzung. Ja, er täuschte sich nicht. Er musste handeln.
    Zwei Lichtpunkte kündigten die von Norden kommende S-Bahn an. Die Zeit dürfte reichen. Schwarz trat zur Bahnsteigkante, warf einen kurzen Kontrollblick in die andere Richtung, ging in die Hocke und sprang ins Gleisbett hinunter. Er landete auf beiden Füßen und stieg vorsichtig über die Schienen hinweg, um nicht zu stolpern. Am gegenüberliegenden Bahnsteig drückte er sich mit beiden Händen an der Betonkante hoch, ruderte einen Moment lang mit den Beinen in der Luft und gelangte glücklich auf die Plattform.
    Die S-Bahn war schneller da als gedacht. Der Fahrer gabein Warnsignal und Schwarz zog sich,

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