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Perth

Perth

Titel: Perth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Martin
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Perth warteten in dem zugigen, kalten Haus. Was im wunderbaren Herbst wie ein Paradies am See ausgesehen hatte, wirkte nun wie ein einsamer, dunkler Fleck am Ende der Welt. Der Platz hatte etwas Melancholisches an sich. Alice ging ins Haus, während die Peters draußen warteten, dass die anderen herauskamen. Schließlich kamen sie, gefolgt von Perth, und ein großer Trubel folgte. Perth stürzte sofort zu Cindys Eltern und begrüßte sie freudig.
    Während sie auf der Zufahrt standen, besprachen sie alles Wichtige. Niedergeschlagen hielt Robert Perth in den Armen und sagte nichts. Mr. Desmond erzählte, was alles passiert war: wie Perth aufgetaucht war, wie sie sich in sie und ihr energievolles Wesen verliebt hatten, wie sie fast aufgrund des aufgeplusterten Campingplatzbesitzers eingeschläfert worden wäre, wie sie auf das Plakat gestoßen waren und dass Vater und Sohn sie nicht mehr hergeben wollten. Cindys Vater händigte ihnen einen Scheck über hundert Dollar aus und bedankte sich überschwänglich, dass sie Perth gerettet hatten. Er erzählte ihnen von uns und von wo Perth weggelaufen war, dass wir sie drei Wochen lang im August gesucht hatten und dass es für uns so gewesen war, als hätten wir ein Kind verloren. Ich glaube, Vater und Sohn hatten danach ein besseres Gefühl dabei, Perth abzugeben. Dann zog Alice eine Überraschung aus ihrem Auto. Es war ein kleiner, sechs Monate alter Beaglewelpe, der ausgesetzt worden war. Sie übergab ihn Robert, der ihn in seinen Armen wiegte.
    »Robert«, sagte sie zu ihm, »das ist zwar nicht Perth, aber es ein Beagle und er sieht ihr ähnlich. Du musst dich gut um ihn kümmern, so wie du es bei Perth gemacht hast, und ihr viele Jahre lang deine Zuneigung schenken .« Der Junge war außer sich vor Freude. Er trug den Welpen ins Haus, kam dann wieder heraus und umarmte Perth heftig. Sein Vater war trauriger und benötigte mehr Zeit, um sich von Perth zu verabschieden. Es war offensichtlich, dass Perth ihn sehr liebte. Aber als Cindys Mutter die Autotür öffnete, sprang sie sofort hinein und saß in stiller Würde auf dem großen ledernen Rücksitz, als ob sie genau wüsste, wohin sie fuhren. Alice, die Heldin der Geschichte, umarmte die Peters, dann machten sie sich auf den Weg. Ohne Unterbrechung fuhren sie durch die verschneite Landschaft bis nach Boston in die Tiefgarage des Apartmenthauses. Vorsichtig nahmen sie Perth im Aufzug mit in ihre Wohnung im zwanzigsten Stock — sie waren nervös, da Hunde in dem Haus strengstens verboten waren. Perth war auf dem ganzen Weg ruhig und voller Vertrauen gewesen. Innerhalb weniger Stunden war sie von einem dunklen Campingplatz im Hinterland von Vermont fortgerissen worden und ins Zentrum einer der kosmopolitischsten, wohlhabendsten und modernsten Städte der Welt gelangt.
    Als Perth durch die Wohnungstür lief, hatte sie statt der blanken Holzdielen in Emile Desmonds Haus einen Plüschteppich unter ihren Pfoten, der sich wie ein weicher Rasen von einer Wand zur anderen quer durch alle Räume erstreckte. Sie trottete neugierig darauf herum und ging fasziniert durch alle Zimmer. Der Teppich schien endlos zu sein. Statt von groben Sperrholzwänden und trüben Fensterscheiben, durch die man herunterfallende Birkenblätter und mächtige Koniferen sah, war sie hier von weiß verputzten Wänden mit riesigen Flachglasfenstern umgeben, durch die sie, wenn sie auf einen Stuhl sprang, auf die Skyline von Boston mit seinen Wolkenkratzern und tiefen Straßenschluchten blickte. In der Ferne sah man die Massachusetts Bay. Auf der anderen Seite der Wohnung eröffneten weitere Panoramafenster einen Blick auf die entfernte Landschaft außerhalb der Stadt, in Richtung Vermont. Anstatt der wackeligen Stühle mit den abgenutzten Polstern, bei denen teilweise schon das weiße Füllmaterial herausquoll , saß sie wie ein vornehmer Palasthund der Königin von Saba auf breiten Armsesseln mit bauschigen, tadellosen Kissen, die nach seltsamen, edlen Stoffen rochen. Die Betten waren wie Fußballfelder. Sie konnte unter die Decke krabbeln, ohne mit jemand anderem im Bett in Kontakt zu kommen. War sie aus einem Traum erwacht oder in einen hineingeraten?
    Während Cindys Vater sich am nächsten Tag eifrig um einen Flug bemühte, mit dem Perth in einem tragbaren Käfig nach Florida geschickt werden konnte, blieb sie in der Wohnung und wartete. Cindys Eltern wagten sich nur zwei Mal mit Perth nach draußen, um auf den von Menschen wimmelnden Bürgersteigen

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