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Perth

Perth

Titel: Perth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Martin
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schliefen tief und fest und hatten nichts von der Unruhe mitbekommen.
    So etwas war Perth noch nie passiert. Ihre Nase, Augen und Ohren hatten ihr den Dienst versagt. War es ein Hinweis darauf, was ihr noch bevorstand? Konnten wir uns nicht länger auf ihren Orientierungssinn verlassen? Was wäre, wenn ihr das eines Tages fünf Kilometer von zu Hause entfernt passierte? Barbara hatte ihr Klagen gehört und wusste, was das bedeutete.
    Barbara trank gegen Mittag gerne ein Glas Cidre im Black Dog and Duck auf der anderen Straßenseite, also suchten Perth und ich sie am nächsten Tag dort auf. Sie saß mit einer Freundin in dem kleinen gemütlichen Nebenzimmer des Pubs , das » Juscuminbar « genannt wurde.
    »Barbara, Sie habe ich gesucht. Darf ich mich kurz zu Ihnen setzen ?«
    »Natürlich. Hallo, Perth, geht’s uns wieder gut ?« Ich merkte, dass sie gute Laune hatte. Perth setzte sich ihr zu Füßen.
    »Nach dem Vorfall letzte Nacht muss ich mit Ihnen über Perth sprechen. Wir sitzen in der Klemme. Wie Sie ja wissen, fliegen wir in ein paar Wochen nach Amerika .«
    »Ja, ich weiß. Und Sie möchten, dass ich Perth nehme .«
    »Perth ist ein außergewöhnlicher Hund, Barbara .«
    »Sie muss ein außergewöhnlicher Hund sein, bei einem Herrchen wie Ihnen .«
    Ihre Freundin lachte glucksend.
    »Wir wollten sie eigentlich gerne bei einer Familie unterbringen, aber durch das Fiasko bei den Shaws steht das nicht mehr zur Diskussion .« Ich kratzte Perths Kopf.
    »Peter, Sie hätten mich früher fragen sollen. Es war verrückt zu denken, dass man einen Hund in ihrem Alter bei einem jungen Paar lassen kann, das keine Ahnung von Hunden hat, vor allem, wenn er seinen eigenen Kopf hat wie Perth. Natürlich nehme ich sie. Allerdings hatte ich noch nie so lange einen Hund bei mir. Ich tue es für Perth .«
    »Ich könnte Sie dafür küssen«, stieß ich unbesonnen hervor.
    »Wenn Sie das tun, nehme ich sie nicht«, gab sie schlagfertig mit einem Lächeln zurück. »Ihnen ist hoffentlich klar, dass ich sie im >Schlafsaal< unterbringen werde, nicht im Haus ?«
    »Ja.«
    »Aber ich werde mich gut um sie kümmern. Ich gehe mit ihr spazieren und ich werde eine starke Wärmelampe aufhängen. Sie bekommt allerbestes Futter, und ich werde sie hin und wieder mit ins Haus nehmen. Sie können mir den üblichen Quarantänetarif bezahlen .«
    »Wunderbar.« Perth hörte uns zu und verstand zweifellos, was wir vereinbarten. Offensichtlich beunruhigte sie das nicht.
    »Nun, altes Mädchen«, sagte Barbara zu ihr und streichelte ihren Kopf, »was hältst du davon? Keine Sorge, dir wird es gut bei mir gehen .« Dann sah sie mich wieder an und sagte: »Ich weiß, dass Sie gerne möchten, dass Perth frei herumläuft, aber diese Verantwortung kann ich nicht übernehmen. Sie würden es mir nie verzeihen, wenn sie in einen Brunnen fallen oder von einem Auto überfahren würde .«
    »Ich weiß. Es ist schäbig von uns, dass wir sie hier lassen .« Ich fühlte mich schuldig und musste mich rechtfertigen. »Wissen Sie, Barbara, ich kann mir diese Gelegenheit in den Staaten nicht entgehen lassen .«
    Der Gedanke an die Agonie früherer Sommer trübte meine Stimmung, während ich mit ihr sprach. Schon wieder beschrift ich diesen Pfad, nur in umgekehrter Richtung. Ich brachte es nicht über mich, ihr von meinen früheren Reisen zu erzählen, als Perth noch jung war.
    »Schon gut, schon gut. Kommen Sie später zu mir, dann besprechen wir die Details. Ich weiß, dass Sie und Cindy Perth heiß und innig lieben .«
    Die nächsten Tage vergingen schnell. An unserem letzten Tag in England brachten wir Perth zu Barbara.
    »Machen Sie sich keine Sorgen um sie«, sagte Barbara fröhlich. Sie sah, dass es uns nicht gut ging. »Ich sorge dafür, dass sie es warm hat, und sie wird unter Freunden sein. Nicht wahr, altes Mädchen? Schreiben Sie mir hin und wieder, dann schreibe ich Ihnen zurück und berichte Ihnen, wie es ihr geht. Sie sieht kerngesund aus, daher wird es ihr schon gut gehen .«
    »Vielen Dank, Barbara«, antwortete Cindy mit feuchten Augen. »Sie ist unser erstes Kind, wissen Sie .«
    »Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen, wo sie wohnen wird .« Sie nahm uns mit zum »Schlafsaal«, der früher eine Scheune für Heu gewesen war. Er war trocken und duftete süß. Nur ein anderer, sehr ruhiger Hund war noch dort. Perth hatte einen großen Auslauf. Der Boden war mit frischem Stroh bedeckt, und es gab eine geräumige Hundhütte, in der sie sich gemütlich

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