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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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ledernen Schwingen wirbelten Staub und Dreck auf und nahmen mir die Sicht. Als der Staub sich gelegt hatte, machte ich, dass ich nach Hause kam, wo ich die Geschichte erzählte. Erst wollte man mir nicht glauben und meinte, ich wolle nur eine Entschuldigung finden für mein zerrissenes Hemd, aber als am nächsten Morgen ein paar Männer losgeschickt wurden, fanden sie die Überreste des Mannes, der mich gerettet hatte, was meine Geschichte in diesem Punkt bestätigte. Nur dass es ein Drache gewesen sei, das war zu viel für die armen Leute und selbst für meine Eltern, die durchaus nicht ungebildet waren. Es wurde mir unterstellt, vor Schrecken halluziniert zu haben. Zweifelsohne habe der Mann mein Leben vor etwas gerettet, aber es sei wohl ein Bär oder Rudel Wölfe gewesen, das den armen Mann zerfetzt habe. Mir wurde verboten, weiter darüber zu reden, und bald war Gras über die Sache gewachsen. Mein Vater ließ ein paar Messen für meinen unbekannten Retter lesen, und an der Stelle des Geschehens wurde ein behauener Sandsteinquader errichtet und in diesen ein Dankeswort gehauen. Ich habe nie herausbekommen, wer der Unbekannte war, aber seit damals weiß ich: Es gibt Drachen!
    „Dann habt Ihr selbst einen gesehen?“, fragte ich aufgeregt. War hier ein Ansatz bei meiner Jagd?
    „Nein, das nun nicht …“, sagte der Doktor. „Aber ich habe heute Beweise für die Existenz eines anderen Wesens gesehen, von dem ich ebenso wie vom Drachen dachte, er gehöre ins Reich der Fabel und Fantasie. Steinborn, ich habe Beweise für die Existenz von … Vampiren!“
    Aha, darum ging es hier. Nosferati! Ich sagte nichts, nickte aber, um ihm zu zeigen, dass ich wusste, wovon er sprach. Ich wollte sehen, worauf der alte Herr hinauswollte.
    „Ihr seid weit herumgekommen, Freiherr, auf Euren Reisen auf der Suche nach den … Drachen!“ Es fiel ihm immer noch schwer, den Gedanken gelten zu lassen, dass etwas, von dem er dachte, es sei nicht wirklich, sich als Tatsache herausstellte. „Da liegt der Verdacht nahe, dass Ihr vielleicht auch mit anderen Wesen dieser Art in Berührung gekommen sein könntet.“
    Ich lachte trocken. Der alte Fuchs stellte keine Fragen oder bat um etwas. Er stellte eine Behauptung auf und überließ es mir, ihm meine Hilfe anzubieten. Aber das war dieses Mal ausgeschlossen. Ich hatte Wichtigeres zu tun!
    „Ich muss Euch enttäuschen, lieber Doktor!“, sagte ich mit Bedauern in der Stimme. „Zwar sind mir im Laufe meiner Forschungen auch Geschichten über Vampire zugetragen worden, auch habe ich einige ihrer Opfer vor Augen gehabt, aber einem wahrhaftigen Nosferatu habe ich nie gegenüber gestanden. Ich kenne allerdings einen Mann in Siebenbürgen, der ist Spezialist auf diesem Gebiet. Wenn Ihr Hilfe benötigt, dann ist er der Richtige!“
    Stanken sah mich enttäuscht an. Er hatte offenbar auf eine andere Antwort gehofft.
    „Ich glaube kaum, dass wir so viel Zeit haben, ihn zu benachrichtigen und kommen zu lassen, Steinborn. Siebenbürgen, sagtet Ihr? Dann müssen wir sechs bis acht Wochen rechnen, bis der Mann hier ist. Im besten Falle! Wenn der Herbst so feucht wird wie im letzten Jahr und die Straßen sich wieder in knöcheltiefe Schlammpfade verwandeln, mag es doppelt so lang dauern!“
    Er hatte natürlich recht, aber einen anderen Rat wusste ich nicht.
    „Ich kann Euch nicht helfen, da ich kaum mehr weiß als Ihr, lieber Doktor! Vampire wehrt man ab mit Kreuzen und Knoblauch, sie scheuen Weihwasser und können nur getötet werden, wenn man sie enthauptet und ihnen einen Pflock durch ihr Herz treibt. Einige sagen, der Pflock müsse aus Holz sein. Das ist alles, was ich weiß. Was sagt denn Ihr Pfaffe dazu?“
    Stanken seufzte. „Der brannte schon in der ersten Woche. Er war unter den ersten Opfern des Schwarzen Todes. Ein aufrechter Mann, doch bezweifle ich, dass er uns eine Hilfe gewesen wäre. Er hätte Gebete gehabt, und was die bewirken, haben wir ja schon oft gesehen!“
    Ich kannte die insgeheime Abneigung des Doktors gegen die katholische Kirche, die der meinen kaum nachstand und die wir aus Gründen des Überlebens lieber nur untereinander äußerten.
    „Ich werde in die Niederlande reisen, lieber Doktor“, fuhr ich fort. „Ich habe endlich eine Spur des Drachen gefunden … des Mannes, der sich selbst in alten Schriften als Herz des Drachen bezeichnet. Ihr müsst wissen, dass es Dinge gibt, von denen es heißt, sie wären vom Herz des Drachen angefertigt, um sein Geheimnis zu

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