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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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den Emir von Bengal oder die jüdische Gemeinde, deren Kabbalisten Wert auf koschere Arbeit legten. Higgs and Company waren in ganz Europa führend!
    George Drake hatte hier schon des öfteren Dinge für sich anfertigen lassen und man kannte sich seit mehreren Jahrzehnten, sodass Higgs keine Fragen stellte. Mister Drake stand außerhalb jedes Zweifels!
    Georgios zog nun den ledernen Beutel hervor und ging auf die Ofentür zu.
    „Habt Ihr etwas zu schmelzen, das größter Hitze bedarf?“, fragte George mit einem Zwinkern über die Schulter zu Morton Higgs. „Allergrößter Hitze?“
    „Oh, wenn es so ist … wartet einen Moment, ich habe da ein wenig Platin, welches ich noch zu einem Barren einschmelzen müsste …“ Higgs wieselte zu einer Werkbank und füllte einen Schmelztiegel aus feuerfester Schamotte. Das „Wenige“ entpuppte sich als nahezu zwei englische Pfund schwer. Higgs schob den Tiegel über die dafür vorgesehene Öffnung.
    George streckte den Arm mit dem Beutel aus.
    „Ihr zieht Euch besser etwas weiter zurück“, warnte er den Goldschmied, dann ließ er die Wasserflasche in die Ofenglut fallen und trat schnell mehrere Schritte zurück.
    Einen kurzen Moment lang geschah nichts, bis sich die Flammen durch das Leder gefressen hatten und das mit Drachenblut versetzte Wasser in die Glut lief.
    Die gewaltige Stichflamme schoss weit in den Raum hinein. Die beiden Gehilfen, die im hinteren Teil des Raumes beschäftigt gewesen waren, sprangen kreidebleich beiseite, worüber Higgs sich vor Lachen nahezu ausschütten wollte.
    Fast eine ganze Stunde lang brannte das Feuer mit höllischer Kraft weiter und die Goldschmiede nutzten die unerwartete zusätzliche Energie geschäftig aus, solange sie anhielt. Der Schweiß rann den Männern in Strömen die Rücken hinab und die Hitze in der Werkstatt war kaum noch erträglich.
    „Ist es dasselbe Zeug, das Ihr auch beim letzten Mal verbranntet?“, fragte Higgs, nachdem sie die Werkstatt verlassen hatten und im kühlen Laden standen. George nickte.
    „Ja, Drachenblut in hoher Verdünnung. Ein Tropfen reinen Drachenblutes hätte Euch den ganzen Laden bis nach Glasgow gesprengt.“
    Higgs blies die Backen auf und zog seine Brauen hoch.
    „Dann will ich dankbar sein, dass es nicht weniger verdünnt war! Was hat Euch diesmal veranlasst, die Mixtur herzustellen? Ich weiß, Ihr tut das nicht ohne gewichtigen Anlass!“
    George Drake konnte dem Mann vertrauen, das hatte dieser schon hundertfach unter Beweis gestellt. Higgs war einer der wenigen Menschen, die um sein Geheimnis wussten, nicht alles, doch genug. Die Familie, der Higgs entstammte, war schon seit Generationen Teilnehmer im Kampf gegen die bösen Mächte und hatte manchen Sieg davongetragen. Hinzu kam, dass der Vampir schon mit Higgs Großvater und danach mit seinem Vater gut zusammengearbeitet hatte, wenn es um okkulte Dinge ging. Die Higgs waren zuverlässige Verbündete.
    „Ich will versuchen, dem Drachen ein für alle Mal den Garaus zu machen, Morton, nicht mehr und nicht weniger“, beantwortete er die zuvor gestellte Frage. Wieder atmete Higgs laut hörbar ein.
    „Da soll mich doch!“, rief er und ruderte wild mit den Armen. „Wenn das gelänge, wäre die Welt wieder etwas sicherer!“
    „Etwas sehr viel mehr sicherer!“, bestärkte Drake diese Aussage. Er legte eine Hand auf den Türknauf, drehte sich dann aber noch einmal zu dem Goldschmied um, der noch mit großen Augen dastand.
    „Seien wir ehrlich, Meister Higgs, ich weiß nicht, wie diese Sache ausgeht … mag sein, ich werde siegreich sein in meiner Sache, mag sein, dass ich untergehe. Dann hat sie die Macht, und sie wird nicht zögern, den Drachen loszulassen. Seid also bereit! Denn wenn ich verliere, wird der Kampf, der dann auf Euch zukommt, von einer Macht und Wut sein, wie Ihr sie noch nie erlebt habt! Ich spüre, dass der Drache erwacht, in ihr mehr noch als in mir! Bereitet Euch vor …“
    Die beiden ungleichen Männer sahen einander in die Augen und der eine wusste vom anderen, dass er verstanden worden war. George Drake sah die Zustimmung in den Augen des Goldschmiedes. Er wusste, dass der Mann alle Vorbereitungen treffen würde, die ein Mensch gegen den Drachen treffen konnte, so wenige das auch waren.
    Abrupt machte Drake kehrt und verließ den Laden. Es war später Nachmittag, als er auf die Straße hinaustrat und ein paar Schneeflocken hatten sich in den Regen gemischt. Der Atem stand Drake in einer dichten Wolke vor dem

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