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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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Gesicht und er schlug den Kragen seines Capes hoch. Zwar machten ihm tiefe Temperaturen kaum etwas aus, aber die unangenehme Feuchtigkeit hielt er sich trotzdem gern vom Leib.
    Bald würde es dunkel sein, er musste sich beeilen, denn er fühlte, dass Lady de Ville ihre Rückreise angetreten hatte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie ihr Domizil wieder beziehen würde.
    So schnell es möglich war, ohne aufzufallen, machte er sich auf den Rückweg in seine Wohnung. Er hatte noch mehrere Dinge mit von Steinborn und Rebekka zu besprechen und dann würde heute Nacht noch ein weiterer Ausflug auf ihn warten. Und morgen war der Tag, auf den er gewartet hatte, das fühlte er.

McPherson war tot. Courtyard hatte die Nachricht mit finsterer Miene zur Kenntnis genommen. Er hatte sich wohl dann doch mit den falschen Leuten angelegt. Man hatte ihn an einem kalten Morgen im letzten Winter mit durchschnittener Kehle am Strand gefunden, sein abgetrenntes Geschlechtsteil war ihm tief in den Hals gestopft worden, und die Männer, die seine Leiche abtransportierten, waren kreidebleich durch die Bank, obwohl sie abgebrühte Kerle waren, nachdem sie McPhersons aufgerissene Augen und sein angstverzerrtes Gesicht gesehen hatten.
    Wimmer und der General standen an der Ecke der Straße, in der McPherson residiert hatte, und der Engländer fühlte die Mutlosigkeit wie ein schwarzes Loch in sich hochsteigen. Wie sollte er die Gesuchten finden ohne die Hilfe eines McPherson oder eines anderen mit Kenntnissen, wie McPherson sie gehabt hatte!
    Unwillig sah der Brite auf, als Wimmer ihn am Ärmel zupfte.
    „Herr General, den da drüben, den habe ich schon mal gesehen …er hat Doktor Stanken aufgesucht, kurz bevor der an der Pest erkrankte! Ich bin sicher, dass er es ist  … Seht Ihr?“ Er deutete auf einen leicht hinkenden Mann offenbar gehobeneren Standes und offensichtlich kein Engländer, der in Begleitung eines vermummten Mannes eben in die Straße einbog.
    „Der mit dem Hinkebein. Seht Ihr ihn?“
    Courtyard kannte den Mann nicht, aber wenn Wimmer hier in London einen Fremden erkannte, den er zuvor schon in Verbindung mit den Geschehnissen getroffen hatte, dann war das wert, weiter untersucht zu werden. Irgendetwas war da mit Wimmer, das dem General sagte, er müsse dem Mann vertrauen.
    „Folgen wir den beiden, Meister Wimmer, und sehen wir, wohin sie uns führen. Wie es aussieht, haben wir im Moment nichts Besseres zu tun, und vielleicht ist dies ein Fingerzeig von wohlgesonnenen Mächten!“
    In gebührendem Abstand folgten sie den beiden Männern, dem Hinkenden und dem Vermummten. Sie achteten darauf, nicht gesehen zu werden, obwohl es unwahrscheinlich war, dass sie bemerkt werden würden. Die Verfolgten konnten nicht um ihre Verfolger wissen, denn die hatten sich ja nur durch Zufall an ihre Fersen geheftet. Zufall? Der General bezweifelte, dass es so etwas wie Zufälligkeit überhaupt gab. Nichts geschah zufällig, alles hatte irgendwo einen Sinn, den wir nur oft nicht erkennen können.
    Endlich kamen die beiden Verfolgten zu einem Haus, in dem mehrere Parteien zu wohnen schienen, wo ein Dritter zu ihnen stieß, den sie freundlich, ja schon beinahe freundschaftlich begrüßten, der Hinkende etwas überschwänglicher, der Vermummte etwas zurückhaltender. Als die drei Männer das Gebäude betraten, schlug der zuletzt Dazugekommene seinen Kragen herunter, und der General konnte im Schein der Laternen sein Gesicht sehen.
    Heiß und kalt lief es Courtyard den Rücken herab und das Herz schlug ihm bis zum Hals hoch. Der Vampir! Nie würde er diese Züge vergessen, dieses verhasste Gesicht! Das Schicksal hatte ihm den Feind auf dem Silbertablett kredenzt und er brauchte nur noch zuzugreifen. Unwillkürlich tasteten seine Finger nach dem Etui mit der Golemtinktur.
    Doch die würde ihm so nicht nutzen, zu fern war er von seinem steinernen Erfüllungsgehilfen und er musste ihn erst hierher bringen lassen, nach London, in die Stadt.
    „Welches Glück, welches verdammte Glück!“ Der sonst so beherrschte Engländer fühlte sich mit neuer Energie versehen. „Ihr habt mir erneut einen unschätzbaren Dienst erwiesen, Herr Wimmer, unbezahlbar! Er ist es, den ich suche, und Ihr habt mich gradewegs zu ihm gebracht!“
    Es gefiel dem früher so oft gescholtenen Wimmer, wenn der General ihn lobte, und doch bekam er rote Ohren. Er wäre für den Mann durchs Feuer gegangen.
    Der General war nun wieder ganz Militär und begann sofort

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