Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
Vom Netzwerk:
aber hören sehr wohl. Jeder Schritt war begleitet von lautem Sporenklirren. »Er trägt seine Uhrwerk- Rüstung«, sagte Peg. »Ohne sie geht er nirgendwohin.«
    Peter war verwirrt. Er war ziemlich sicher, dass sie etwas anderes gemeint haben musste als »Uhrwerk«. Doch als er genauer hinhörte, nahmen seine Ohren tatsächlich ein leises Klicken und Surren unter der Brustplatte des Königs wahr. Er studierte aufmerksam die Geräusche und fragte sich, wie diese seltsame Rüstung wohl funktionieren mochte.
    Der Beifall hielt an, während Seine Majestät an das Kopfende des langen Tisches trat. Anstatt mit einer Handbewegung für Ruhe zu sorgen, stand er einfach da und nickte.
    »Worauf wartet er?«, fragte Peter flüsternd.
    »Er will sehen, wer als Erster aufhört«, antwortete Peg.
    Doch niemand hörte auf. Die Leute klatschten und jubelten, bis ihre Hände rot und ihre Stimmen heiser waren. Schließlich verließ einen alten Mann am Tisch die Kraft. Er sank zu Boden, und seine Rufe verwandelten sich in einen Hustenanfall.
    »Genug!«, rief der König mit zugleich herrischer und empörter Stimme. Peter fand nicht, dass sie wie die Stimme eines kühnen Kriegers klang, sie war eher ein bisschen schrill. Dennoch legte sich sofort angsterfülltes Schweigen über den Raum. Der König baute sich vor dem alten Mann auf. »Hast du keinen Respekt vor deinem Großen Herrscher?«
    »B-B-Bitte, Mächtiger König«, flehte der alte Mann. »Habt Mitleid mit einem treuen Untertanen!«
    »Wachen!« Blitzschnell kamen zwei Affen herbeigelaufen, stürzten sich auf den alten Mann und schleiften ihn schreiend hinaus in die Tiefen des Palastes, wo ihn zweifellos ein unangenehmes Schicksal erwartete. Als seine Schreie endlich verklungen waren, wandte der König sich wieder an seine Untertanen. »Bitte. Esst «, sagte er mit großmütigem Lächeln.
    Alle Anwesenden setzten sich wieder an ihren Platz.Schweigend bemühten sie sich, das perfekte Essen hinunterzuwürgen. Es schmeckte ihnen nicht mehr so recht, nachdem sie gerade mit angesehen hatten, wie einer ihrer Nachbarn im Griff von zwei sabbernden Affen »verschwunden« war.
    Hoch über ihnen hockte Peter zusammen mit Peg im großen Maul des Wasserspeiers und zitterte. Er zitterte nicht, weil ihm kalt war, sondern weil seine feinen Ohren immer noch die Schreie des alten Mannes hören konnten, die aus den Tiefen des Felsens heraufdrangen.
    Derweil kauten, schlürften und schluckten sich die übrigen Erwachsenen durch die Reste ihrer Mahlzeit. Hinter ihnen drehten die Affen ihre Runden und hielten Ausschau nach jedem, der es wagte, ihren König mit einem nachlassenden Appetit zu kränken. Als die Leute endlich ihre Teller leer gegessen hatten, sprach Incarnadine erneut. »Meine lieben Bürger. Ihr fragt euch vielleicht, warum ich euch heute Morgen mit meiner Anwesenheit beglücke. Nun, es ist jetzt zehn Jahre her, seit ich diesen Perfekten Palast erbaut habe, Stein für Stein, mit meinen eigenen Händen.« Er hielt einen Moment inne, um den begeisterten Applaus seiner Untertanen entgegenzunehmen.
    »Ich danke euch, Bürger«, sagte der König. »Es ist so herzerwärmend zu sehen, wie ihr meine Herrschaft, Weisheit und Opferbereitschaft zu würdigen wisst.«
    »Ja, das tun wir!«, riefen die Leute.
    »Und um euch dafür zu belohnen, plane ich etwas ganz Großes zum zehnjährigen Jubiläum unseres Königreichs.«
    »Gepriesen sei das Jubiläum!«, riefen die Leute.
    »Es wird etwas sein, das mein Königreich zu dem macht, was es schon von Anfang an hätte sein sollen: nicht nur perfekt, sondern auch mächtig !«
    »Ein Hurra für mächtig!«, riefen die Leute.
    Peter beugte sich vor. Möglicherweise hatte das, was der König plante, etwas mit den Grabungen unter der Erde zu tun.
    »Doch bevor ich euch davon erzähle, muss ich noch etwas Ernsteres ansprechen.«
    »Ein dreifaches Hoch für Ernsteres!«, riefen die Leute.
    Bei diesem Beifallsruf runzelte der König die Stirn. »Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich fast den Eindruck, ihr wiederholt einfach alles, was aus meinem perfekten Mund kommt.«
    »Oh nein!«, riefen die Leute, nun ein wenig nervöser. »Wir hören zu! Wir lieben Euch!«
    »Schon besser«, sagte der König barsch, aber ein wenig besänftigt. »Wie ich bereits erwähnte, gibt es eine sehr ernste Angelegenheit, über die ich mit euch reden muss. Offenbar hat sich ein Spion in den Palast geschlichen. Sein Name ist Mr Justice Trousers. Und ich befürchte, bei diesem

Weitere Kostenlose Bücher