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Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
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Zickzacklinien.« Fasziniert sahen die Kinder zu, wie sie malte.
    Peg stand mit Peter ein Stück abseits der Gruppe. »Ich habe von Simon ein bisschen über Karten gelernt«, sagte sie. »Aber ich verstehe nicht genug davon, um es ihnen zu erklären. Sie brauchten einen richtigen Lehrer.«
    Peter verfolgte Lillians Lektion, froh, dass die Kinder endlich etwas lernten. Er selbst hatte natürlich noch nie eine Karte gesehen, aber von klein auf hatte er in seinem Kopf Zeichnungen angelegt, wie Räume geschnitten und eingerichtet waren, damit er sich nirgends stieß. Und diese Bilder wuchsen und veränderten sich in dem Maße, wie seine Sinne ihm weitere Einzelheiten übermittelten. »Wenn der König so eine tolle Karte hat, weiß er dann auch von der Höhle, in der ihr lebt?«, fragte er.
    »Bis jetzt nicht«, antwortete Peg. »Die haben wir nämlich selbst gegraben. Aber wenn er davon erfährt, haben wir kein Versteck mehr.«
    Während Lillian und die Kinder weiter über die Geheimnisse der Kartographie diskutierten, lenkte Peter seine Aufmerksamkeit auf die hallenden Schritte der Nachtpatrouille.Er hörte, wie sie vor sich hin murrten, dass die anderen Affen jetzt bestimmt viel mehr Spaß hatten. Wenn Wachen sich langweilen, verfallen sie in bestimmte Muster, das hatte Peter von Mr Seamus gelernt, und es war die Aufgabe des Diebes, diese Muster zu durchschauen und ihre Schwachstellen auszunutzen. Als die Wachaffen zum dritten Mal an ihnen vorbeikamen, witterte Peter eine Gelegenheit. Er wandte sich an Peg. »Hoheit, ich kann uns an den Affen vorbeischmuggeln, aber mit so einer großen Gruppe ist es zu gefährlich. Wir können die anderen nicht mitnehmen.«
    Das Mädchen stand auf und klopfte sich den Schmutz von den Händen. »Peter und ich gehen weiter«, sagte sie zu den anderen Kindern. »Ihr kehrt zum Versteck zurück und wartet dort auf uns.«
    Ihre Freunde murrten. »Das ist ungerecht.« Scrape sprang auf. »Wieso dürft ihr zwei immer die spannenden Sachen machen und wir nicht?«
    Bevor es zum Streit kommen konnte, mischte Lillian sich ein. »Weil ich ohne dich niemanden habe, der mich vor den schrecklichen Affen beschützt, Scrape. Du bist so ein mutiger Kämpfer, und mir wäre wirklich viel wohler, wenn ich dich an meiner Seite hätte.« Sie bot ihm ihren Arm. »Würden Sie mich bitte begleiten, junger Mann?«
    Der Junge zuckte verlegen die Achseln. »Von mir aus«, sagte er und schlurfte zu ihr.
    Sofort ergriff Timothy ihren anderen Arm. »Ich beschütze dich auch, Mum.«
    »Ich auch!«, sagten die beiden Mädchen.
    »Wie edelmütig von euch!« Gemeinsam mit den Kindern machte Lillian sich auf den Rückweg zum Versteck. »Wenn wir da sind, koche ich euch einen Tee und bringe euch alles über Hygiene bei. Was haltet ihr davon?«
    Peter lauschte und wünschte sich fast, mit ihnen gehen zu können. Doch er und die Prinzessin hatten wichtigere Dinge zu erledigen. Er ging voran, dicht gefolgt von Peg, Simon und Sir Tode. Tiefer und tiefer bewegten sie sich in den Fels hinein, wobei sie immer wieder anhalten und sich verstecken mussten, wenn die Nachtpatrouille nahte. Schließlich kamen sie zu einem steil abfallenden Tunnel, der zu den Minen führte.
    Peter legte die Hand auf den feuchten Stein. »Da unten bewegt sich etwas, das kann ich fühlen. Als ob die ganze Erde beben würde.«
    »Das ist das steinfressende Uhrwerk-Ungeheuer, von dem ich dir erzählt habe. Wir sind bald da.«
    Eine barsche Stimme hallte durch die Dunkelheit. »Alle mal herhören!«, sagte ein Affe. »Eine Viertelstunde Pause, dann geht’s wieder an die Arbeit! Wer murrt, wird den Drachen zum Fraß vorgeworfen!«
    »Drachen?« Sir Tode, der auf den Hufspitzen lief, um möglichst wenig Lärm zu machen, beeilte sich, zu den anderen aufzuschließen. »Der König hat Drachen ?«
    »Von solchen Wesen habe ich noch nie gehört«, sagte Simon und setzte sich auf die Schulter der Prinzessin. »Wahrscheinlich ist es nur eine leere Drohung.«
    Peter schnupperte, ob irgendetwas in der Luft lag, das die Frage beantworten konnte – Spuren von Schwefel oder Gift –, doch das Einzige, was ihm in die Nase stieg, war ein leichter Salzgeruch, fast wie in seiner Heimatstadt. Aber das war vollkommen unsinnig, schließlich waren sie kilometertief unter der Erde und unendlich weit davon entfernt.
    Der Tunnel wurde flacher und öffnete sich zu einem schmalen Vorsprung, der auf eine gewaltige Höhle hinausging. »Willkommen in den Minen«, sagte Peg.
    Das

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