Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Peter Nimble und seine magischen Augen

Peter Nimble und seine magischen Augen

Titel: Peter Nimble und seine magischen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Auxier
Vom Netzwerk:
ebenfalls wütend. »Tut mir leid, wenn wir dir Unannehmlichkeiten bereitet haben. Ich dachte nur, es wäre klug, die Pläne des Königs zu kennen, bevor wir uns in irgendwas hineinstürzen.« Er riss ihr die Rolle aus der Hand und schob sie in seinen Diebessack. »Außerdem kann uns eine von diesen ›dämlichen Papierrollen‹ vielleicht zeigen, wie wir hier wieder rauskommen.«
    Ihr Streit wurde von Langkralle unterbrochen, der in die Minen gestürmt kam und Alarm brüllte. Die Affen rannten in alle Richtungen davon, um einen »Bengel mit goldenen Augen« zu suchen.
    Bevor Simon oder Peg fragen konnten, was damit gemeint war, machte Peter sich auf den Weg in die Tunnel. »Kommen Sie, Sir Tode. Jetzt ist wohl nicht der richtige Moment, um unseren Hals für Ihre Hoheit zu riskieren.«
    Während sie zu ihrem Versteck zurückkehrten, herrschte zwischen den beiden Kindern eisiges Schweigen. Peg hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie Peter so angeherrscht hatte, aber ihr fiel einfach keine Möglichkeit ein, sich bei ihm zu entschuldigen, ohne gleichzeitig zuzugeben, dass sie einenFehler gemacht hatte. Peter wiederum war so sehr damit beschäftigt, eine Liste von all den Opfern aufzustellen, die er ihr zuliebe gebracht hatte, ohne jemals einen Dank dafür zu bekommen, dass es ihm gar nicht in den Sinn kam, sich zu entschuldigen. Sir Tode und Simon schwiegen ebenfalls, aber sie tauschten gelegentlich Blicke, um zu zeigen, dass sie zumindest keinen Groll aufeinander hegten.
    Doch wie meistens in solchen Situationen war der Streit sofort vergessen, als die beiden Kinder einer Gefahr ins Auge sahen, die sie beide bedrohte. Denn als sie zu dem Versteck kamen, war es verlassen, das wenige, was sie besaßen, war zertrümmert, und von Lillian und den anderen Kindern war nirgends eine Spur zu sehen.
    Peter zückte seinen Angelhaken und schnupperte. Der Gestank war nicht zu überriechen. »Affen«, sagte er düster.
    »Sie müssen hier gewartet haben, als die anderen zurückkamen.« Pegs Stimme zitterte. Sie beugte sich hinunter und hob einen Stofffetzen auf, der von Lillians Schürze stammte. »Wenn ich sie nicht allein hierher zurückgeschickt hätte – «
    »Dann wären wir jetzt auch tot«, unterbrach Peter sie. »Du hast es doch selbst gesagt: Der König hat die Tunnel durchsuchen lassen. Es ist nicht unsere Schuld.«
    »Nicht unsere … aber meine«, sagte sie leise. »Sie haben mir und meinen Anweisungen vertraut.« Sie wandte sich ab, damit die anderen ihre Tränen nicht sahen.
    Als Peter ihre Worte hörte, verwandelte sich sein Ärger in Mitgefühl. »Wir werden sie finden, Hoheit. Ich gebe dir mein Wort. Aber jetzt müssen wir von hier verschwinden, bevor die Ungeheuer zurückkommen.«
    »Wohin denn?« Sie warf den Stofffetzen weg und richtete sich wieder auf. »Wir sitzen in der Falle! Der König kennt jeden Tunnel im Königreich.«
    Auch Peter verspürte einen Anflug von Verzweiflung. Wohin konnten sie nur fliehen? Er schüttelte den Kopf. »Das Einzige, was uns bleibt, ist der Kopf des Köters.«
    Die anderen starrten ihn verständnislos an.
    »Das ist ein altes Sprichwort«, erklärte er. » Am sichersten ist der Floh auf dem Kopf des Köters . Es ist nicht wichtig, ob unser Versteck geheim ist oder auch nur sicher – es muss nur irgendwo sein, wo unser Feind nicht sucht.« Peter verstaute den Angelhaken wieder in seinem Sack. »Dein Onkel denkt, wir sind irgendwo hier unten, also sollten wir uns so weit wie möglich von hier unten entfernen … und ich glaube, ich habe da auch schon eine Idee.«
    Sich nachts durch den Palast zu schleichen war nicht weiter schwierig, aber tagsüber sah das ganz anders aus. Ganz gleich, wohin Peter und die anderen sich wandten, überall liefen Affen und Bürger herum auf der Suche nach Mr Trousers alias Peter Nimble alias der Bengel mit den goldenen Augen. Es dauerte mehrere Stunden, bis sie den Kopf des Köters erreicht hatten – oder genauer gesagt die Glockenkammer des Turms.
    »Seltsame Uhr«, bemerkte Sir Tode, als sie die endlose wackelige Treppe erklommen hatten. »Sie hat überhaupt keine Zeiger. Nur ein leeres Zifferblatt, das vor sich hin tickt …«
    Sie standen auf einer kleinen hölzernen Plattform, umgeben von einem riesigen Uhrwerk. Peg berührte das Zahnrad hinter ihr, das dreimal so groß war wie sie selbst. »Genau solche Zauberräder leben auch in den Wänden«, sagte sie. »Sie sorgen dafür, dass die Schlösser auf- und zugehen.« Hastig zog sie die Hand

Weitere Kostenlose Bücher