Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
angewidert.
Der laufende Fernseher ermahnte ihn, vorsichtiger zu sein. Ein Fernseher, der lief, bedeutete auch, dass jemand in der Nähe sein musste. Gerade in so einem Geheimversteck. Er schaute sich im Zimmer nochmal um, sah aber niemanden und auch nichts, was ihm weitere Hinweise liefern konnte. Vorsichtig begab er sich zur nächsten Tür, hinter der sich ein Schlafzimmer befand. Aber kein normales, das sah er sofort. Es sah aus wie S/M-Studio. In der Mitte befand sich ein kleiner Käfig und überall lag Sexspielzeug und erotische Unterwäsche herum.
Hier also folterten sie die kleinen Kinder und vergingen sich an ihnen, diese Arschlöcher, waren seine angewiderten und hasserfüllten Gedanken. Auf dem Bett lag ein Laptop.
Der Laptop war nur im Stand-by Modus. Irgendjemand war hier also in der Nähe.
An der rechten Wand, rechts von ihm, befand sich eine Tür. Das musste die Tür zu dem Flur sein, wo Nina und dieser Schmitt in den Kellerräumen gefangen gehalten wurden. Und dieses andere kleine Mädchen, das hier die schlimmsten Qualen ihres Lebens durchleben musste. Walsh ballte die Hand zur Faust. Und Ralle würde sehr bald diese Faust zu schmecken bekommen. Ihn würde er besonders leiden lassen, da er vermutete, dass es Ralle war, den er vorhin auf dem LCD-Fernseher in dem selbstgedrehten Kinderporno gesehen hatte.
Der Film wurde hier im Schlafzimmer gedreht, daran bestand kein Zweifel. Er hatte zwar nicht viel gesehen, aber das Bett, das S/M-Andreaskreuz und den Käfig hatte er erkannt.
Vorsichtig öffnete er die Tür und wie vermutet befand er sich nun im Flur. Die Tür zum ersten Raum war offen. Jederzeit bereit, sofort abzudrücken, wagte er einen vorsichtigen Blick in diesem Raum. Er erschrak!
In dem Raum lagen zwei Männer, beide sehr kräftig, und überall war Blut. Sie waren tot, dennoch zielte er mit der Waffe auf die Männer. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Langsamen Schrittes ging er auf sie zu. Beide lagen mit dem Rücken auf dem Boden. Hier hatte definitiv ein Kampf stattgefunden. Er schaute sich den ersten Mann an und erkannte ihn. Das war der Scheißkerl auf dem Video. Ralle? Wer sonst! Carlos hatte gesagt, dass nur Ralle hier sei. Und der Mann neben ihm, der auch tot schien, war Schmitt. Der arme Narr, hatte er sich auf etwas eingelassen, was ihm letztendlich das Leben kostete.
Er fühlte den Puls von Ralle. Es war keiner zu fühlen. Ralle war tot. Walsh ärgerte sich, da er nun nicht mehr in das Vergnügen kam, dieses Schwein qualvoll selbst zu töten. Aber wie es aussah, war er dennoch qualvoll gestorben, die tiefen Schnittwunden im Bauch, im Hals und in der linken Brust sagten ihm das. Schmitt musste wie ein Wilder auf ihn eingestochen haben.
Danach fühlte er den Puls von Schmitt, obwohl auch dieser tot aussah. Er fühlte kurz und musste schlucken.
„Scheiße, der lebt“, kam es spontan aus ihm heraus. Der Puls war schwach, aber er schlug noch. Schmitt hatte viel Blut verloren, die Wunde im Bauch sah sehr übel aus. Er riss das T-Shirt von Ralles Oberkörper und versuchte, damit die Blutung zu stoppen. Er musste einen Krankenwagen benachrichtigen, aber ob der ihm noch helfen konnte, war fraglich. Schmitt sah übelst mitgenommen aus und hatte sehr viel Blut verloren. Walsh sah das Telefon in Schmitts Hand und fürchtete das Schlimmste.
Hatte Schmitt es noch geschafft die Polizei zu alarmieren? Wenn ja, wann hatte er sie angerufen? Waren sie schon unterwegs? Saß er in der Falle? Es gab nur einen Weg nach draußen und wenn die Polizei gleich vor Ort wäre, wäre der Weg versperrt. Das letzte, was er wollte, war, dass die Polizei Notiz von ihm bekam.
Er musste das um jeden Preis verhindern. Er warf einen Blick aufs Handy und sah sich das Display an. Walsh hatte Glück, das Handy hatte keinen Empfang. Schmitt hatte wohl mit seiner letzten Kraft, die er besaß, all seine Hoffnungen in den letzten Strohhalm gesetzt und leider verloren.
Armer Kerl , dachte Walsh. Er war wegen Nina hier, was interessierte ihn ein Detektiv, der eh schon so gut wie tot war? Hatte er Nina, würde er die Polizei benachrichtigen. Wenn Schmitt dann noch lebte, dann hatte das Schicksal ihn wohl in sein Herz geschlossen. Wenn nicht, war es Berufsrisiko. Er ließ Schmitt im Keller liegen und betrat wieder den Flur.
„Scheiße, die Türen sind bestimmt abgeschlossen“, bemerkte er und ging wieder in den Raum.
„Fettsack wird doch bestimmt einen Schlüsselbund bei sich haben“, hoffte Walsh und
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