Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
liebsten in die Luft gesprungen, denn es wurde überschwemmt von der Hoffnung, die es leicht machte.
„Bist du sicher?“, fragte er mit dem letzten Rest an Zweifel, den er noch in sich trug.
„Ja, irgendwie schon. Sie haben ihr nie etwas getan. Ich habe sie gehört, wie sie gesagt haben, dass sie sie verkaufen wollen.“
Verkaufen? Walsh verstand nicht. Er hatte hier einen Pädophilen-Ring aufgedeckt, der sich aufs Schändlichste an Kindern vergriffen hatte, aber Nina wurde nicht angerührt, weil sie verkauft werden sollte? Walsh konnte sich den Grund dafür noch nicht erklären, das war jetzt aber auch erstmal zweitranging. Sie lebte und das war das einzige, was zählte. Er konnte nicht sagen, was er getan hätte, wenn sie tot wäre.
Jetzt verstand er auch, warum die Gabe nicht angeschlagen hatte, als er die Hütte und den Flur betrat:, weil Nina schon längst verschwunden war.
Die Personen, an denen er sich rächen konnte, waren tot, aber nicht dieser Clown.
Er würde ihn finden und dann würde der Clown den Tag seiner Geburt verfluchen, das schwor sich Walsh.
„Kannst du mir etwas über den Clown sagen?“, fragte Walsh Kathrin.
Kathrin schüttelte den Kopf.
„Sei ohne Sorge, die Polizei wird gleich hier sein. Alles wird gut.“
„Was soll gut werden? Ich bin doch schon tot“, flüsterte sie, während sie zu Walsh hochblickte. Sie hielt sich die Hände vor das Gesicht und fing an zu weinen.
Walsh überlegte kurz, ob er sie trösten und in den Arm nehmen sollte, er entschied sich dann aber doch dagegen. Sie war total verstört, jede Berührung mit einem Erwachsenen könnte zu Missverständnissen führen, denn davon hatte sie, wie lange sie auch immer hier gefangen gehalten wurde, mehr als genug.
Walsh warf ihr noch einen letzten Blick zu und lief in den Raum, wo Schmitt lag.
„Halte durch. Die Polizei kommt gleich“, sagte er, obwohl er damit rechnete, dass Schmitt nicht überleben würde. Er hob das Handy vom Boden auf und begab sich ins Schlafzimmer.
Dann wählte er 110. Als der Notdienst der Polizei sich meldete sagte er nur:
„Notieren Sie sich ganz genau was ich Ihnen sage: Informieren Sie Manfred Wolke, den Leiter der Soko Nina in Köln. Verfolgen Sie das Signal des Handys. Hier in Königsforst, Abfahrt 29, im Wald, steht eine Holzhütte. Unter der Holzhütte befindet sich ein Keller, in dem Kinder gefangen gehalten und vergewaltigt werden. Einer der Pädophilen ist tot, der entführte Detektiv Jürgen Schmitt liegt schwer verletzt im Keller. Beeilen Sie sich, sonst stirbt er.“
Die Frau am anderen Ende der Leitung sagte noch etwas, aber Walsh hatte das Handy bereits aufs Bett gelegt. Er ließ die Verbindung stehen, damit die Polizei das Signal zurückverfolgen konnte.
Er hatte noch 20 Minuten, bevor die Mannschaft vor Ort sein würde, davon ging er jedenfalls aus. Er schaute sich im Schlafzimmer und im Wohnzimmer um, ob er irgendwelche verwertbaren Informationen finden konnte. Außer dem Laptop war nichts Brauchbares zu finden. Er nahm den Laptop und begab sich nach draußen zum Wagen.
Sein Ziel war: Melanie Vogels Wohnung!
Er wusste nicht, warum diese Pädophilen Nina entführt hatten, aber Kathrin hatte gesagt, dass sie sie verkaufen würden. Also musste viel Geld im Spiel sein, wenn sie sich auf so etwas einließen. Aber warum wollte jemand für Nina viel Geld bezahlen? Ein noch perverser Mann? Mit diesen Gedanken und Wut im Bauch drückte er aufs Gaspedal und rief Joes Nummer, denn er brauchte ihn bei sich, dringend!
Kapitel 66
Tag 4 nach der Entführung, Königsforst, 22:35 Uhr
Wolke hatte die Meldung glücklicherweise sehr ernst genommen. Kaum hatte die Polizistin am Empfang ihm die Nachricht übermittelt, hatte er sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit ein Krankenwagen und die Polizei sich zu der Hütte begaben.
Diesmal hatte er sich nicht damit begnügt, seine Mitarbeiter an den vermeintlichen Tatort zu schicken, sondern war mitgefahren. Als sie die Holzhütte erreichten, und den Keller, ahnte Wolke, dass er gleich mit dem Schlimmsten rechnen musste. Doch was sie dann sahen, sprengte jede Vorstellung, die man haben konnte, selbst als Polizist.
Wolke ließ sofort eine Hundertschaft anrücken und das Gebiet weiträumig absuchen. Von Nina fehlte jede Spur, aber man hatte anderen Kindern das Leben retten können. Kinder die Wochen, wahrscheinlich Monate in diesen Kellerräumen gefangen gehalten und vergewaltigt wurden.
Schmitts Fußfesseln wurden
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