Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
kann Ihnen diese Frage leider nicht beantworten. Die Sache ist kompliziert.“
„Die Sache ist nicht kompliziert. Sie nehmen das Geld und ihr Sohn bringt mir meine Tochter. Danach verschwinden wir aus Ihrem Leben. So einfach ist das.“
„Wenn alles so einfach wäre ... dann hätten Sie mein Wort, dass sie Ihre Tochter bald wieder sehen würden. Aber wie Ihnen ihre Tochter alles bedeutet, so bedeutet mir meine Ehre alles.“
„Wem haben Sie ihr Wort gegeben? Wer will meine Tochter?“, wurde Walsh laut.
„Bitte, bitte, Ethan Bay. Ich kann und werde nichts darüber sagen, aber mein Wort gilt. Ich kann es nicht brechen. Das bedaure ich sehr.“
„Also, werden Sie mir meine Tochter nicht zurückgeben?“
„Sie müssen jetzt gehen. Und wenn Ihnen etwas an Ihrem Leben liegt, vergessen Sie unser Gespräch und kommen nie wieder her“, antwortete Ahmed und gab Zeichen. Die beiden Männer hinter der Bar kamen auf Joe und Walsh zu.
„Das war ein ganz großer Fehler“, sagte Walsh und schaute tief in Ahmeds Augen. Ahmeds Blick erwiderte, und keiner wandte seinen Blick ab. Ahmed schien, im Gegensatz zu seinem Sohn, rein körperlich nicht so angespannt. Die beiden Männer und Mahmoud eskortierten Walsh und Joe nach draußen.
„Lasst euch nie wieder hier blicken“, drohte Mahmoud.
„Merk dir mein Gesicht, Mahmoud. Das ist das letzte, was du sehen wirst, bevor ich dich töte“, entgegnete Walsh bedrohlich und in dominanten Ton. Mahmoud lachte nur.
Walsh und Joe begaben sich zum Wagen.
„Wenigstens wissen wir, dass sie Nina haben“, versuchte Walsh die Spannung zu lockern.
„Ja. Aber dass Ahmed auf diese hohe Summe nicht reagiert hat, macht mir Sorgen.“
„Stimmt. Vielleicht hat jemand mehr geboten“, versuchte Joe eine Erklärung zu finden.“
„Das glaube ich nicht. So, wie der betont hat, dass sein Wort, also seine Ehre, unantastbar sei, geht es hier um mehr als Geld.“
„Revierkämpfe?“
„Vielleicht“, antwortete Walsh, der ein ganz unwohles Gefühl bekam. Wenn hier zwei Patriarchen von zwei mächtigen Familien sich gegenseitig einen Gefallen erwiesen, war die Sache noch gefährlicher. Zumindest wusste Walsh jetzt, dass nicht Ahmed an Nina interessiert war, sondern, dass Ahmed Nina gekauft hatte, weil er ebenfalls einen Auftraggeber hatte. Und dieser musste schon sehr mächtig sein, wenn Ahmed 20 Millionen Euro ausschlug.
„Und hast du getan, worum ich dich gebeten habe?“, fragte Walsh.
„Ja, es sollte funktionieren“, antwortete Joe mit einem Lachen.
„Sehr gut“, freute sich Walsh.
Kapitel 82
Tag 5 nach der Entführung, im Auto, 14:29 Uhr
„Was ist los?“, fragte Kraft irritiert, als Bruhns ihn am Arm festgehalten hatte, als Zeichen, den Motor noch nicht zu starten.
„Ich habe da einen leisen Verdacht“, sagte Bruhn.
„Na, dann lass mich mal teilhaben“, forderte Kraft sie auf.
„Unser lieber Ethan Carter wird bestimmt gleich das Haus verlassen und ich will wissen, wohin es ihn treibt. Ich traue ihm nicht.“
„Du willst ihm folgen? Und was, wenn du dich irrst?“
„Das Risiko bin ich bereit zu tragen“, antwortete sie.
„Na, Kollegin, dann bin ich mal gespannt.“
„Ich rufe kurz bei der Spurensicherung an. Sie sollen das Reifenprofil mit den Profilen am Tatort abgleichen“, sagte sie, holte ihr Smartphone aus der Tasche und wähle die interne Nummer der Spurensicherung.
„Heinz“, meldete sich eine männliche Stimme.
„Hi, Andreas. Sabine hier. Kannst du mir bitte schnell einen Gefallen tun?“
„Sabinchen, bei dir muss alles schnell gehen. Aber ich habe noch jede Menge anderer Sachen zu tun.“
„Bitte, Andy“, flehte Bruhns in mitleidigem Ton.
„Worum geht’s denn?“
„Ich würde dir zwei Fotos von einem Reifeprofil schicken. Könntest du die bitte mit den Reifenprofilen abgleichen, die wir im Fall Nina gefunden haben?“
„Na gut, aber nur, weil du das bist.“
„Du bist ein Schatz. Ach ja, heute Morgen wurde eine Leiche im Bonner Raum gefunden. Und ich vermute, dass dort die gleichen Reifenspuren sind. Könntest du bitte die Kollegen von der Bonner Spurensicherung auch kontaktieren und deren Reifenspuren auch mit unseren abgleichen?“
„Liebe Kollegin, das artet jetzt aber richtig in Arbeit aus.“
„Bitteeee ... ich bring dir auch Donuts und Kaffee mit, versprochen.“
„Na gut, weil du es bist!“
„Super, vielen lieben Dank. Wie lange brauchst du?“
„Gib mir drei Stunden.“
„Danke. Meld
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