Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
nicht aus purem Glück“, bestätigte Walsh Joes ironische Anmerkung.
„Du Narzisst“, sagte Joe und beide lachten.
„Sie hat Fotos vom Mini gemacht“, gab Joe zu bedenken.
„Echt? Wow, das hätte ich ihr nicht zugetraut. Deswegen hat sie mich gefragt, welches Auto ich fahre. Ich sag´s ja, die hat Potential. Hast du das von oben sehen können?“
„Ja, ganz genau sogar. Sie hat zum Fenster geschaut, dann ihr Handy rausgeholt und die Reifen fotografiert.“
„Dann will Sie bestimmt die Reifenprofile mit denen am Tatort vergleichen.“
„Scheiße, dann weiß Sie, dass du da warst. Oder hast du ...?“
„Na klar, habe ich! Was für ein Profi wäre ich, wenn ich mein Spezialwerkzeug nicht dabei hätte“, lachte Walsh und bestätigte den Gedanken von Joe.
Walsh hatte, als er den Mietwagen in Empfang nahm, sämtliche Reifen mit einem Spezialspray eingesprüht. Dieses Spray sorgte dafür, dass sich das Reifenprofil während der Fahrt andauernd änderte, da das Gummi auf den Reifen durch das Spray in Bewegung war. Somit würde die Polizei bei der Auswertung der Reifenspuren unterschiedliche Reifenprofile feststellen.
Bruhns müsste schon sehr früh aufstehen, um sich mit Walsh zu messen.
„Ach Joe, hatte ich fast vergessen: In der Schublade auf deinem Beifahrersitz ist noch das Handy von dem Clown.“
Joe öffnete das Handschuhfach und nahm das Handy. Er wollte es starten, aber es war durch ein Passwort geschützt.
„Du hast nicht zufällig das Passwort?“
„Leider nein, aber das kriegst du doch hin?“
„Na klar, sobald ich bei den Schmitts bin. Gib mir fünf Minuten“, lachte Joe.
„Sehr gut. Auf dem Handy ist eine Passwort-App namens SecurePass. Das Passwort für die App heißt Nutella ...“
„Nutella? Du verarscht mich, oder?“, unterbrach Joe ihn.
„Nein. Frag mich nicht, was für eine kranke Bedeutung das hat. Aber in der App sind sämtliche Passwörter von diesen ass holes. Bitte schau, was du davon gebrauchen kannst. Ich will wissen, wer alles in dieser Community ist. Jeden einzelnen Namen und jede Identität. Und dann leite alles an die Polizei weiter.
Ich will diese Drecksbande austrocknen lassen“, erklärte Walsh seine Gedanken.
„Du kannst dich auf mich verlassen. Die werden alle bald Besuch von der Polizei bekommen.“
„Danke.“
Das Navi unterbrach das Gespräch mit der Meldung, dass das Ziel in 300 Metern erreicht sei.
„Komm, wir stellen das Auto hier ab“, sagte Walsh auf Höhe einer freien Parklücke.
Die restlichen 300 Meter gingen sie zu Fuß. Jetzt wussten sie auch, warum die Keupstraße Klein Istanbul genannt wurde. Überall waren türkische Geschäfte, Restaurants, Teestuben und sogar Ärzte. Nach wenigen Metern sahen sie auch schon das Café, das Joe vorher gegoogelt hatte.
„Da ist es.“
„Gehen wir rein?“, fragte Joe.
„Ja. Du weißt, was du zu tun hast?“
„Na klar!“
„Und tue mir bitte noch einen Gefallen.“
„Welchen?“
„Lass nur mich reden.“
„Sollte machbar sein“, antwortete Joe lächelnd.
Beide betraten das Café. Obwohl es mittags war, war das türkische Café bereits halbvoll. Es war eines dieser konservativen türkischen Cafés, in dem Frauen keinen Zutritt hatten.
Ihr Eintreten wurde sofort bemerkt, da alle im Café ausnahmslos Südländer waren.
Einen von ihnen erkannte Walsh anhand der Akte, die er studiert hatte, sofort. Es war Mahmoud. Wut nahm sich seiner an. Das war also der Kerl, der seine Tochter hatte. Am liebsten wäre er ihm an den Hals gesprungen und hätte seinen Schädel so lange gegen die Wand geschlagen, bis dieser ihm gestanden hätte, wo er Nina versteckt hielt.
Das dies nur ein Gedanke bleiben durfte, vorerst jedenfalls, war Walsh bewusst. Einige der Gäste im Café waren sicherlich alles andere als nur Gäste. Sie gehörten bestimmt dem Clan an und waren dann sicherlich auch bewaffnet.
Nein, Walsh musste vorsichtig sein. Vielleicht gelang es ihm, die Angelegenheit ohne Blutvergießen zu beenden.
Walsh und Joe setzten sich an einen freien Platz.
Ein Kellner kam auf sie zu und fragte, was sie wollten.
„Zwei Cay und Baklava für uns beide.“
Der Kellner verschwand und erschien kurze Zeit später mit den zwei Gläsern Tee und dem türkischen Gebäck.
„Oh, Bro, ich könnte sterben für dieses türkische Gebäck“, sagte Joe, nahm ein Stück und ließ es im Mund zergehen. „Fast so lecker wie mein Liebslings-Baklava-Laden am Marktplatz, bei uns in Manne“, beendete er seinen
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