Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
sagte Mahmoud verärgert, der die Stimme erkannt hatte, aber Walsh drückte den Lauf der Waffe noch fester an seinen Hinterkopf.
„Lasst die Waffen fallen“, schrie Mahmoud an seine Leute gerichtet. Die restlichen Männer hatten nun auch gesehen, dass Walsh hinter Mahmoud stand und seine Waffe auf ihn richtete. Sie ließen kommentarlos ihre Waffen auf den Boden fallen.
Doch nicht alle. Einige behielten dennoch ihre Waffen in ihrer Hand, und Walsh erkannte auch, warum. Sie sahen alle russisch aus und Walsh wusste, dass sie sich Mahmoud gegenüber nicht verpflichtet fühlten, sondern ihrem Boss. Und dieser konnte nur dieser Mann in dem feinen Zwirn sein.
„Ihre Leute auch!“, schrie Walsh.
„Warum?“
„Weil ich ihn sonst erschieße.“
„Und wenn schon. Was interessiert mich dieser Bastard, der seinen Vater hintergeht, dem Familie und Ehre einen Dreck wert ist. Wenn Sie ihn nicht töten, dann hätte ich es eh getan“, antwortete der Mann ernst und überlegen.
„Du Verräter“, schrie Mahmoud und spuckte in seine Richtung. Walsh drückte die Waffe wieder an seinen Hinterkopf. Mahmoud schwieg.
Walsh gefiel diese Situation nicht. Er sah dem Russen an, dass er nicht spaßte.
„Was wollen Sie von meiner Tochter?“
„Das ist Ihre Tochter?“
„Ja, meine Tochter!“
„Wie Sie, bin auch ich ein besorgter Vater. Herr... ?“
„Carter! Ich denke nicht, denn dann würden Sie das hier meiner Tochter nicht antun“, antwortete Walsh, der dem Russen seinen wahren Namen nicht verraten wollte.
„Sie unterliegen da einem Missverständnis. Denken Sie ernsthaft, dass ich daran interessiert bin, mit den Organen Ihrer Tochter zu handeln?“
Walsh schaute erstaunt, daher wartete der Russe nicht ab, sondern setzte seine Erzählung fort. „Ich bin kein Mafiaboss, ich habe mit Abschaum wie Mahmoud nichts gemeinsam. Wie Sie bin ich nur ein besorgter Vater.“
„Was meinen Sie damit?“, versuchte Walsh seiner Verwunderung Ausdruck zu verleihen, ohne sich dabei unnötig ablenken zu lassen.
„Wie ich sagte: Wie Sie, würde auch ich alles für meine Tochter tun.“
„Ihre Tochter?“ Walsh verstand nun gar nichts mehr. Der Russe hatte gesagt, er sei niemand von der Mafia und war auch nicht an Organhandel interessiert. Wozu dann das alles? Und wenn er keiner von der Mafia war, warum hatte er so viele Bodyguards? Ein Oligarch! Ja, er musste einer dieser Milliardäre sein, die Dank Putin schnell zu sehr viel Geld gekommen waren. Wenn man Milliardär in Russland war, dann war es sehr wichtig, dass man sehr gute Bodyguards um sich hatte. Aber noch immer fand er keinen Zusammenhang zu Nina und der Tochter des Oligarchen.
„Ja, meine Tochter. Herr Carter, Ihre und meine Tochter haben eine Gemeinsamkeit.“
„Vel-Negativ!“, platze es aus Walsh heraus. Und jetzt dämmerte es ihm.
„Unseren Töchtern hat das Schicksal leider diese seltene Blutgruppe geschenkt. Als fürsorglicher Vater wissen Sie, wie selten diese Blutgruppe ist …“
„Ja, aber warum muss Sie sterben, wenn Sie nur Ihr Blut brauchen? Ich bin auch Vel-Negativ. Nehmen Sie mich, aber lassen Sie Nina am Leben!“, forderte Walsh den Russen auf. Walsh war bereit zu sterben, wenn er Nina dadurch das Leben retten konnte. Dann wäre es sogar ein guter, gerechter Tod. Er hatte in seinem Leben viele Fehler begangen und der größte war der, dass er sich bei Melanie damals nicht gemeldet hatte. Und dieser Fehler hatte letzten Endes zur Entführung von Nina geführt.
Somit war es das Mindeste, was er für seine Tochter tun konnte. Sein Blick wanderte zu ihr. Wenn man die Schläuche nicht beachtete, wirkte es, als würde sie friedlich schlummern. Zu gerne hätte er sie in die Arme genommen, ihr einen sanften Kuss auf die Wangen gegeben und ihr gesagt, wie sehr er sie liebt. So nah lagen Glück und Verderben beieinander. Seine Tochter lebte und er war bereit, alles dafür zu tun, dass dem auch so bleiben würde.
„Das ist sehr nobel von Ihnen, Herr Carter, und dafür verdienen Sie auch meinen höchsten Respekt. Aber leider brauchen wir auch das Herz Ihrer Tochter. Wenn meiner Tochter nicht in den nächsten zwei Wochen ein Herz transplantiert wird, wird sie sterben.“
„Dann nehmen Sie doch ein anderes Herz“, flehte Walsh.
„Das haben wir versucht, aber die Ärzte haben gefuscht. Annas Körper hat das Herz abgestoßen und erst da ist es den Ärzten aufgefallen, dass meine Tochter eine seltene Blutgruppe hat. Russland ist in vielen Dingen noch
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