Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Job. Aber darf ich Ihnen ein Angebot unterbreiten“, hörte sie einen Mann sagen. Die Stimme hatte einen deutlichen russischen oder osteuropäischen Akzent. Bruhns warf einen Blick auf diesen Mann. Er trug einen grauen Anzug und so wie, der Anzug aussah, musst es sich um einen Maßanzug handeln. Der Mann war groß, sehr gepflegt, hatte dunkelblonde Haare, die er zu seinem Seitenscheitel trug, und fiel durch seine Erscheinung sofort auf.
Sicherlich einer dieser reichen Russen , dachte Bruhns abfällig.
„Was für einen Vorschlag?“
„Vergessen Sie das hier alles. Und Sie beide brauchen Ihr Leben lang nicht mehr arbeiten. Sie haben darauf mein Ehrenwort.“
„Sie wollen uns kaufen?“, fragte Bruhns spöttisch.
„Nennen Sie es, wie Sie es wollen. Sagen Sie mir Ihren Preis.“
„Sie spinnen! Sie sind nicht in Russland, wir sind nicht käuflich. Sie werden alle für Ihre Taten im Gefängnis landen.“
„Hören Sie: mir läuft die Zeit davon. Gehen Sie auf meinen Vorschlag ein, oder meine Leute werden Sie und Ihre Familie töten“, antwortete der Mann eindringlich und mit einem Ton in der Stimme, der keinen Zweifel in sich trug.
Die russische Mafia , dachte Bruhns. In was waren sie da nur geraten? Sie hatte davon gehört, dass die russische Mafia Gegner nicht nur tötete, sondern auch gleich die ganze Familie auslöschte, um anderen Feinden eine Warnung zu hinterlassen. Wer sich der Mafia in den Weg stellte, riskierte nicht nur sein Leben, sondern das seiner ganzen Familie.
Aber Bruhns ließ sich nicht erpressen.
„Sie sind hier in Deutschland. Und in Deutschland gilt deutsches ...“ Ehe sie den Satz beenden konnte, hörte sie einen Schuss. Aus ihrem Blickwinkel konnte sie sehen, wie Kraft zusammenbrach. Im Reflex drehte sie sich um und sah, dass einer der beiden Südländer, denen sie vorhin fast begegnet waren und die draußen einen Rundgang gemacht hatten, zurück kamen, die Situation erkannte und schoss.
Ohne nachzudenken schoss Bruhns auf den Schützen und traf, doch im selben Augenblick spürte sie ein Stechen im Rücken. Sie fasste sich an die Stelle und fühlte etwas Warmes und Flüssiges. Sie wusste, dass sie getroffen wurde. Jemand hatte ihr in den Rücken geschossen. Sie wollte sich umdrehen, aber die Kräfte verließen sie. Alles wurde dunkel und sie sackte auf den Boden.
„Schlampe“, hörte sie noch ganz schwach jemanden schreien, ehe sie das Bewusstsein verlor.
Kapitel 86
Tag 5 nach der Entführung, auf dem Fabrikgelände, 18:15 Uhr
Walsh hatte von seinem Versteck aus alles beobachtet und er war wütend über Bruhns und Kraft, die sich ohne Verstand Zutritt verschafft und somit das Leben seiner Tochter in Gefahr gebracht hatten. Er hatte sich zwischenzeitlich immer näher an die Entführer anschleichen können und wartete nur noch auf eine Gelegenheit, um einzuschreiten. Aus seinem Spezialwerkezeug entnahm er alle Giftpfeile, die er hatte. Es waren sechs.
Und in seinem Versteck wartete er auf eine günstige Gelegenheit, diese einzusetzen. Wenn er gezielt genug traf, reichte ein Pfeil aus, um einen Mann außer Gefecht zu setzen. Die Pfeile, die knapp sechs Zentimeter lang waren, waren an der Spitze mit einem Gift versehen das, sobald es mit dem Blutkreislauf in Kontakt kam, die Person innerhalb weniger Sekunden betäubte und dann innerhalb weniger Minuten tötete.
Aber sein Plan, auf diese Weise einen nach dem anderen auszuschalten, war nun zum Scheitern verurteilt, weil diese Bruhns den Helden spielte und alle in Gefahr brachte. Und dann kam es auch noch zu dieser Schießerei und Walsh sah, dass Kraft auf den Boden sackte. Er musste das kurze und unfreiwillige Durcheinander nutzen. Er löste sich aus der Sicherheit seines Verstecks und schoss einen Pfeil nach dem anderen auf die Entführer.
Er hatte alle Pfeile verschossen. Fünf Männer fielen, ein Pfeil verfehlte sein Ziel.
Noch immer herrschte totales Chaos. Seit dem Schuss, der Kraft zu Boden fallen ließ, waren vielleicht gerade einmal 30 Sekunden vergangen. Aber Walsh war ein Profi und so hatte er keine Sekunde gezögert, weil er wusste, dass das Zeitfenster kurz war. Er hatte sich blitzschnell auf Mahmoud zubewegt, welcher mit dem Rücken zu ihm stand, um ihm den kalten Lauf seiner Waffe an den Hinterkopf zu pressen.
Mahmoud zuckte zusammen.
„Eine falsche Bewegung und ich knall dich ab“, sagte Walsh und fügte hinzu: „Sag deinen Leuten, Sie sollen die Waffen auf den Boden werfen.“
„Du ...“,
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